BMW hat Zahlen zum Geschäftsjahr 2016 vorgelegt: mehr Gewinn und mehr verkaufte Autos. Hohe Investitionen drückten die jedoch Ertragskraft im Autogeschäft.
München - BMW meldet für das Geschäftsjahr 2016 einen um acht Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gestiegenen Gewinn. Der kam jedoch vor allem aus der Finanzsparte. Das teilte der bayerische Autohersteller am Donnerstag anhand vorläufiger Zahlen mit. Im Kerngeschäft lief es schwächer. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging insgesamt um 2,2 Prozent auf 9,39 Milliarden Euro zurück, weil die Gewinnmarge im Autogeschäft absackte. Die Konzernspitze um Vorstandschef Harald Krüger hatte bereits angedeutet, dass Umrüstungen und Marketingausgaben für neue Modelle wie den 5er die Bilanz belasten würden. Die Dividende soll dennoch um 30 Cent auf 3,50 Euro je Stammaktie steigen. Im Verkauf läuft es für die Münchener vor allem in Europa und China weiter gut. 2016 lieferte der Konzern inklusive der Kleinwagenmarke Mini 2,4 Millionen Autos aus - gut fünf Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um gut zwei Prozent auf 94,2 Milliarden Euro. Stuttgart hat überholtBMW verlor damit beim Absatz die Spitzenposition im Premiumsegment an Daimler. Schmerzlicher ist aber, dass die Stuttgarter auch bei der Auto-Rendite mit zweistelligen Prozentwerten überholt haben. Im Gesamtjahr sank die Rendite im BMW-Kerngeschäft um 0,3 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Der Grund dafür: Bevor Autohersteller neue Modelle verkaufen können, müssen diese entwickelt werden. So auch bei BMW. Die neuen Modelle sollen in diesem Jahr die Wende bei der sinkenden Gewinnmarge einleiten. Bisher brachte sie BMW aber nur Kosten. Dieses Jahr will BMW die Auslieferungen an die Kunden weiter steigern. Zur angepeilten Marge im Wirtschaftsjahr 2017 machte das Unternehmen keine Angaben, ohnehin liegt der Zielkorridor zwischen 8 und 10 Prozent. Das Geschäft mit Finanzierungsverträgen für Autos und Motorräder läuft dagegen weiter prächtig. Vor Zinsen und Steuern legte das Ergebnis der Sparte um 10 Prozent zu - mittlerweile verdient BMW hier 2,2 Milliarden Euro. Auch das Vorsteuerergebnis konnte BMW um knapp 5 Prozent steigern. Das Finanzergebnis fiel weit besser aus als im Vorjahr, insbesondere entwickelten sich Absicherungsgeschäfte für Wechselkurs- und Rohstoffpreisrisiken besser, wie ein Sprecher erläuterte.
Quelle: dpa |