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Werksschließung - Bochum: 2016 ist Schluss

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VON BJÖRN TOLKSDORF

Bochum - Die Zeichen mehren sich: General Motors will das Opel-Werk Bochum Ende 2016 stilllegen. Ein entsprechender Vorschlag wird für die Aufsichtsratssitzung am 28. Juni erwartet.

Seit 2003 tiefrote Zahlen: Opel Seit 2003 tiefrote Zahlen: Opel Bochums Betriebsratschef Rainer Einenkel sagte am Samstag zur WAZ, dass das Management ihm fertige Pläne für die Schließung Bochums gezeigt habe. Demnach plant Opel rund 500 Mio. Euro für den mit der Schließung einhergehenden Personalabbau ein.

Der Bochumer Betriebsrat rechnet mit mindestens doppelt so hohen Kosten für die Schließung von Bochum. „Das Geld könnte man viel besser für eine weitere Produktion in Bochum nutzen“, sagte Einenkel der WAZ.

Keine Kündigungen bis 2016

Bis 2016 will Opel immerhin betriebsbedingte Kündigungen in Bochum ausschließen. Schon am Mittwoch hatte der Opel-Vorstand erklärt, dass es derzeit keine Pläne, gibt, nach 2016 in Bochum noch Autos zu bauen. Dann endet der Produktzyklus des aktuellen Zafira, der im vergangenen Jahr vorgestellt wurde.

Neben dem modernen Van laufen im Pott der Vorgänger Zafira B und veraltete Astra G als "Classic"-Modelle für Osteuropa vom Band. Schon das macht klar, dass hohe Investitionen nötig wären, um das Werk auf den neuesten Stand zu bringen. Da Opel mit rückläufigen Absätzen zu kämpfen hat, müssen Kapazitäten abgebaut werden.

Bonbon für IG Metall und Politik

Die einzig gute Nachricht für die Bochumer Opelaner: Der Bestandsschutz für Bochum verlängert sich um zwei Jahre. Bisher war nur eine Garantie bis 2014 vertraglich vereinbart. Eine Verlagerung der laufenden Zafira-Produktion scheint damit ausgeschlossen.

Im Tausch gegen zwei Jahre und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen an anderen Standorten werden die IG Metall und der Opel-Gesamtbetriebsrat den Plan wahrscheinlich mittragen. Die Politik dürfte dem traurigen Treiben relativ entspannt zusehen: NRW-Ministerpräsidentin Kraft freute sich bereits über die gewonnene "wertvolle Zeit". Zur Bundestagswahl 2013 ist der zeitliche Abstand der Schließung nun auch beruhigend gewachsen.

Oldie aus Bochum: Astra G "Classic" Oldie aus Bochum: Astra G "Classic" Vor dem Monatsende und ohne Aufsichtsratsbeschluss will Opel-Chef Stracke die Werksschließung nicht weiter kommentieren. Auf der Betriebsversammlung am letzten Samstag sagte er nichts. Seine Vorstandskollegen Kimmes und Willems auch nicht. Die meisten Beschäftigten hatten die Versammlung vor der geplanten Rede der Vorstände ohnehin schon aus Protest verlassen.

Außer einer klaren Ansage wollten die Bochumer Opelaner von ihren Chefs nichts hören. Die werden sie höchstwahrscheinlich am 28. Juni bekommen.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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