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Zulieferer Bosch: "Durchbruch" in der Dieseltechnik - Bosch erklärt Dieselthematik für gelöst

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13 mg NOx pro Kilometer im Realbetrieb - das verspricht der Zulieferer Bosch für seine neue Abgas-Reinigungstechnik. Die sei sofort in der Motorenentwicklung einsetzbar.

Abgasmessung: Boschs neue Dieseltechnik soll auch im Stadtverkehr hohe Abgastemperaturen und eine optimale Abgasreinigung ermöglichen Abgasmessung: Boschs neue Dieseltechnik soll auch im Stadtverkehr hohe Abgastemperaturen und eine optimale Abgasreinigung ermöglichen Quelle: Bosch

Renningen- Der Autozulieferer Bosch sagt: Wir haben für den Diesel die Lösung. Eine neu entwickelte Abgastechnik soll dem in Verruf geratenen Antrieb die Zukunft sichern. Und damit auch Boschs wichtigstes Geschäftsfeld vor dem Niedergang bewahren.

"Das Stickoxid-Problem im Straßenverkehr ist technisch lösbar", sagt Bosch-Chef Volkmar Denner und verspricht, mit seinem neuen System den Stickoxid-Ausstoß des Antriebs im Realbetrieb weit unter aktuellen und künftigen Grenzwerten halten zu können. Ein „Durchbruch“ sei das.

"Dem Selbstzünder wird in Zukunft niemand die Einfahrt in die Städte pauschal verbieten können", betonte Denner. Die Technik basiere auf bekannten Komponenten und könne daher sofort in die Serienentwicklung der Hersteller einfließen. Teurer als bisherige Diesel soll sie nicht sein, Verbrauch und Leistung nur minimal beeinflussen. Und, wo aktuelle Abgasreinigungen schwächeln: unabhängig von äußeren Umständen wie Fahrstil, Streckenprofil und Temperatur gute Werte garantieren.

Bausteine für Motoren-Entwicklung

Diesel-Pkw dürfen ab 2020 im Realbetrieb noch 120 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen. Bosch schaffe nun im Schnitt 13, sagt Denner. Wie das genau funktioniert, wird bei der ersten Präsentation noch nicht richtig klar. Bosch kombiniere eine neue Einspritztechnik, ein neues Luftsystem und ein intelligentes Temperaturmanagement, heißt es.

Das schnell reagierende Luftsystem soll den Einfluss des Fahrers auf die Emissionswerte minimieren. Je dynamischer die Fahrweise, desto dynamischer müsse die Abgasrückführung sein. Die Turbolader sprechen schneller an als bisher. Außerdem greift die Bosch-Technik in die Abgastemperatur ein: Die Abgasanlage arbeite in einem stabilen Temperaturbereich oberhalb 200 Grad Celsius, um eine stetige Abgasreinigung zu gewährleisten, so Bosch. Das soll auch bei Stadtfahrten gelten und ohne ein 48-Volt-System möglich sein.

Bosch-Chef Denner glaubt, mit der Weiterentwicklung der Diesel-Abgasreinigung die Debatte über das Aus für den Diesel beenden zu können, zumal der Diesel damit nicht ausentwickelt sei. Er plädierte dafür, die Umweltbilanz von Elektroautos kritischer und realistischer zu sehen. "In solcher Gesamtbetrachtung kann herauskommen: Es ist besser, den richtigen Diesel zu fahren, als das falsche Elektroauto".

Keine Lösung gegen Fahrverbote

In der aktuellen Debatte um Fahrverbote wird Boschs Technologiepaket allerdings nicht zum Wundermittel. Bosch verkauft keine kompletten Motoren, die Hersteller müssen die Bauteile in ihre eigene Motorenentwicklung integrieren. Eine Möglichkeit zur Nachrüstung älterer Diesel gibt es nicht.

Für Bosch ist die Diesel-Technik ist ein wichtiges Standbein. Bosch setze konsequent und mit Milliardeninvestitionen auch auf die Elektromobilität, betonte Denner. Aber: "Wir brauchen den hocheffizienten Verbrenner mit niedrigsten Emissionen, bis die Elektromobilität im Massenmarkt einsetzbar ist."

Aus dem Diesel-Skandal, in dem Bosch als Zulieferer im Visier der Ermittler steht, zieht Denner Konsequenzen. Ein neuer Kodex verbietet den Entwicklern künftig den Einbau von Funktionen, die Testzyklen erkennen und die Technik für Tests anders einstellen als im Normalbetrieb. Auch dann, wenn die Autoindustrie das verlange. "Im Zweifel haben die Bosch-Werte Vorrang vor Kundenwünschen", sagt Bosch-Chef Denner.

Quelle: dpa; bmt

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