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Motorkultur

Bottrop Kustom Kulture 2010: Wenn ein 67er Mustang GT draußen bleiben muss

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Von Lars Hänsch Wenn eine Pony-Legende wie er nur hinter der Hecke geparkt werden darf. Da, wo ihn auch wirklich keiner sehen kann. Dann ist Kustom Kulture in Bottrop, eins der größten Events Europas für Rodder und ihre Rods, Kustomizer und ihre Kustoms, Rockabillys, Rocker und 50s-Freaks. Prädikat: Wer 2010 nicht da war, selber Schuld!

Der Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe ertrank am Samstag, 5. Juni 2010, geradezu in Sonnenschein. Camp-Area unter Bäumen links, rechts das Show-Gelände für die Autos. Alles, was jünger als Baujahr 1965 ist, durfte auf das Gelände schon mal gar nicht drauf. Alles, was serienmäßig ist, erst recht nicht. Wer sein Baby bei der Kustom Kulture Show 2010  zeigen wollte, musste dazu eingeladen werden. Plus Sichtkontrolle an der Einfahrt. Mit einem modernen, europäischen Auto brauchte man da gar nicht erst anrücken. Ergebnis: spektakuläre Fahrzeuge auf dem Feld, angefangen gleich am Eingang mit einem patinierten 170er-Daimler, Baujahr 1939, mit selbstbewusster Mopar-Maschine. Leider ließ sich der Besitzer nicht dazu bewegen, den German Rod mal zu starten und das Donnergrollen der Maschine hören zu lassen.

Das übernahm dafür Tom Ottl. Montags bis Freitags ist er Abbruchunternehmer, der Tom. Aber nicht am vergangenen Wochenende. Da kam er mit seinem Ford Model A nach Bottrop. Oder besser dem, was vom Model A übrig ist. Der mattschwarze „Südstahl“-Racer ist ein Hot Rod alter Schule. Robustes Fahrwerk, 400 PS-Big Block, alles, aber auch wirklich alles an unnötigem Gewicht raus. Slicks an der Hinterachse, präzise Abstimmung und ein ordentliches Maß an Erfahrung des Lenkers. Fertig ist der Viertelmeile-Killer. Oder eben Achtelmeile, so wie am Samstag in Bottrop. Da hat es Tom Ottl und sein Monster nicht mal ein müdes Lächeln gekostet, eine Sechser-Zeit in den Asphalt zu brennen und einen englischen Gasser abzuledern, dass es nur so rauchte. Und das, obwohl der Wagen nicht mal gechoppt ist und einen Wind-Widerstandsbeiwert wie eine Schrankwand haben dürfte.

Lange Auspuffrohre bedeuten auch bloß Gewicht, also hat der Ottl-Renner links und rechts am Block zwei 50cm-Stummelrohre, sonst nichts. Anlassen ist da wie Gewitter und Erdbeben gleichzeitig. Der freundliche Brite wollte das Ergebnis des Rennens übrigens erst glauben, als der Südstahl-Renner ihn bei der Revanche wieder stehen ließ. Dieses Jahr hatten die Organisatoren sich erstmals mit dem DicE-Magazine zusammen getan und eine Bike-Area eingerichtet. Custom Harleys, Nortons, Triumphs und noch einiges mehr an extravaganten Zweirädern gab es da zu sehen. Highlight: Eine Gruppe Café Racer aus Spanien. Deren Besitzer waren, wie es sich für richtige Biker gehört, offenbar im Sattel nach Bottrop gekommen. Spanien-Bottrop? Macht zwei Tage fast ohne Federung unter dem Hintern. Hut ab. 28 Künstler, vom Fotografen bis zum Pinstriper zeigten in Bottrop außerdem ihr Können. Stripes vom japanischen Meister direkt vor Ort aufs Auto? Kein Problem, dauert ca. eine halbe Stunde. Pomade? Zelt zwei. Klamotten? Zelt eins und drei. Musik und Verköstigung? Im großen Zelt mitten auf dem Platz.

Also, zwei gelungene Tage mit allem, was das Rockabilly-Herz zum Klingen bringt! Nur ein bisschen mehr Schatten wär schön gewesen ...

-> Fotogalerie: Bottrop Kustom Kulture Show 2010

-> Link: Bottrop Kustom Kulture

 

 

Quelle: Chromjuwelen

Avatar von Batterietester29650
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