Ist der Road Rover die S-Klasse von Range Rover? Oder doch die Ente eines britischen Fachmagazins? Der voll-elektrische "flache Range" soll bereits 2019 debütieren.
Quelle: Land Rover / MOTOR-TALK London – Für Kids der 1990er Jahre ist ein Road Rover kein Auto. Sondern ein Haustier mit Superkräften. Ein Mitglied der Hunde-Bande "Road Rovers". Doch wer vor knapp 20 Jahren die gleichnamige Zeichentrick-Serie im Kinderprogramm sah, gehört wohl ohnedies nicht zur Kernzielgruppe: Der Road Rover soll ein waschechtes Oberklasse-Produkt werden, ein Konkurrent der Mercedes S-Klasse. Lang und flach. Letzteres wäre für ein Produkt aus dem Dunstkreis von Land Rover ein absolutes Novum. Und eine kleine Sensation: An SUVs aus namhaften Sportwagen-Schmieden haben wir uns gewöhnt. Doch ein Kombi von einem traditionellen Geländewagen-Hersteller? Schwer vorstellbar. Und noch unbestätigt. Elektrisches Shooting-Brake-ModellDie englische Automobilzeitschrift "Autocar" berichtet bisher exklusiv vom Road Rover. Und nennt einige Details: Er soll – entsprechend der Elektro-Strategie von Jaguar und Land Rover – rein elektrisch vorfahren. Kein biederer Kombi soll er sein, eher ein Shooting-Brake-Modell. Autocar sagt eine Präsentation auf der Los Angeles Motorshow Ende 2019 voraus. Die Preise sollen bei rund 90.000 britischen Pfund starten. Das entspräche nach aktuellem Wechselkurs mehr als 102.000 Euro. Dafür gibt es die anvisierte Mercedes S-Klasse bereits als S 500: mit 457 PS Systemleistung und reichhaltiger Ausstattung. Aber eben nicht als reinen Stromer und ohne Allradantrieb. Auf dem Vierradantrieb fußt der USP des Road Rover: Der soll über ernstzunehmende All-Terrain-Eigenschaften verfügen. Heute ein Modell, morgen eine Art Sub-Marke?Quelle: Land Rover Das würde die Existenz des flachen Range auch innerhalb des Marken-Verbundes legitimieren. Denn mit dem XF der Schwester Jaguar hat man bereits eine Oberklasse-Limousine im Programm. Obendrein steht deren Kombi-Variante Sportbrake bald beim Händler. Doch der XF Sportbrake dürfte eben kein großer Kletterer werden. Sicherlich würde der Road Rover mit geringerer Bodenfreiheit als aktuelle Range-Rover-Modelle kommen. Zwar dürften viele Kunden die britischen Geländewagen kaufen, um höher zu sitzen und nicht, um die Sahara zu durchqueren. Trotzdem ließe sich ein Modell wie der Road Rover nicht nahtlos in die Palette integrieren. Denkbar wäre daher, dass Road Rover auf lange Sicht eine Art Sub-Marke mit mehreren Modellen wird. So heute Range Rover - einst kennzeichnete auch dieser Name ein einzelnes Modell. Marken-Sprecher eher erstaunt als ertapptMöglich ist auch, dass es nie einen Road Rover geben wird. Autocar nennt keine dezidierte Quelle. Und ließ sich in der Vergangenheit bereits mehrfach der bloßen Spekulation überführen. Auf MOTOR-TALK-Nachfrage entgegnete Jaguar Land Rover Deutschland unumwunden: Davon wisse man nichts. Und klang dabei eher erstaunt als ertappt. |