Neue Richtlinien für Lkw -
Brummis werden runder, sicherer und sparsamer
verfasst am 16.04.2013Europa lebt vom Lkw-Verkehr. Laut EU-Kommission läuft 80 Prozent des Güterverkehrs auf der Straße. Neue Richtlinien sollen Lkw sparsamer und sicherer machen.
Ohne den Lkw-Verkehr würde Europa still stehen. Mit neuen Richtlinien macht die EU den Weg frei für mehr Effizienz im Speditionsverkehr.
Quelle: MAN
Brüssel - Ohne Lkw-Verkehr steht Europas Wirtschaft still. Mehr als 80 Prozent des jährlichen Transportvolumens und sogar 90 Prozent aller transportierten Werte fahren in Brummis. Der Nutzen von sparsameren und sichereren Lkw leuchtet ein. Feinstaub-Stickoxid- und CO2-Emissionen würden sinken und Spediteure würden Energiekosten sparen. Die EU-Kommsission will dafür die Grundlagen schaffen.
Sparsamer durch Aerodynamik
Die EU verspricht sich große Vorteile von einer runderen Front bei Zugfahrzeugen und Heckspoilern an Anhängern. Bis zu 10 Prozent weniger Spritverbrauch und mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Quelle: EU-Verkehrskommission
Nach dem Willen der Kommission dürfen Lkw-Hersteller künftig rundere Fahrzeuge bauen. Verkehrs-Kommissar Siim Kallas legte einen Vorschlag vor, der bei Zugfahrzeugen und Anhängern eine bessere Aerodynamik ermöglicht. So könnten die Führerhäuser künftig runder werden, und auch Anhänger durch eine Art Spoiler eine bessere Aerodynamik erreichen.
Durch solche Maßnahmen könnten Lkw deutlich sparsamer werden. Die EU-Verkehrskommission rechnet mit Sprit-Einsparungen von sieben bis zehn Prozent oder 5.000 Euro auf 100.000 Kilometer. Damit gehen CO2-Einsparungen von 7,8 Tonnen einher.
Siim Kallas vergleicht bisherige Lkw mit Ziegelsteinen: „Das ist die am wenigsten aerodynamische Form, die man sich vorstellen kann“.
Mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger
Die neue Form soll Lkw darüberhinaus sicherer machen. Die schlechte Sicht aus der Lkw-Kabine sei eine permanente Gefahr für Radfahrer und Fußgänger, sagte Kallas. Auch in punkto Crash-Sicherheit sei die bisher übliche, steile Lkw-Front besonders gefährlich für Unfallgegner.
Sicherheit, Komfort und Effizienz von Lkw sollen künftig besser werden Quelle: transport environment
Neue Regeln für Hybrid- und Lang-Lkw
Um dem Speditionsverkehr umweltfreundlicher zu gestalten, will die EU-Kommission die Abmessungs- und Gewichtsgrenzen für Lkw ändern. Bis zu eine Tonne Mehrgewicht für Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb soll künftig erlaubt werden.
Außerdem soll der Verkehr mit Lang-Lkw, sogenannten „Giga-Linern“, grenzüberschreitend möglich sein. Nach Angaben des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) sparen Gigaliner im Vergleich zum herkömmlichen Frachtverkehr bis zu 30 Prozent Kraftstoff.
VDA-Präsident Matthias Wissmann freut sich über den Vorstoß der EU-Kommission: Die Pläne seien eine eine „Grundlage, damit die Industrie den Lkw der Zukunft bauen kann“.
|
bjoernmg Renault