Seit Monaten fährt SGL Carbon Verluste ein. Jetzt soll eine Kapitalerhöhung helfen. Bis zu 267,4 Millionen Euro will das Unternehmen einnehmen.
Wiesbaden - Der angeschlagene Kohlefaserspezialist SGL Carbon will mit einer Kapitalerhöhung die eigene Kasse aufbessern. Für je 25 alte Aktien sollen Aktionäre sieben neue Papiere erwerben können, die SGL zum Preis von je 13,25 Euro ausgeben will. Das teilte das SDax-Unternehmen am Montag mit. Insgesamt sollen knapp 20,2 Millionen neue Anteilsscheine verkauft werden, womit SGL brutto bis zu 267,4 Millionen Euro einnehmen will. Nach eigenen Angaben will das Management um Vorstandschef Jürgen Köhler mit dem Geld Schulden zurückzahlen und die Bilanz stärken. Die Großaktionäre BMW und Volkswagen (VW) sowie der Finanzinvestor Skion beteiligen sich im Umfang ihres jeweiligen Anteils an der Kapitalerhöhung. BMW hält inklusive der Anteile von Großaktionärin Susanne Klatten fast 44 Prozent an dem Unternehmen, VW knapp ein Zehntel. Seit geraumer Zeit steht das Unternehmen wegen sinkender Preise bei Graphitelektroden unter Druck. Im ersten Halbjahr war der operative Verlust auf fast 19 Millionen Euro angestiegen, der Umsatz schwand um mehr als 12 Prozent - das Unternehmen forcierte deswegen seinen eingeschlagenen Sparkurs. Netto hatte im vergangenen Jahr ein Verlust von fast 400 Millionen Euro zu Buche gestanden. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |