Vergessen Sie alles, was Sie über Carrera-Bahnen wussten. In den USA werden Slotcar-Rennstrecken gebaut, die mehr sind als nur Spielzeug. Wir stellen die kleinen Kunstwerke im Detail vor. Stellen Sie sich vor, Sie sind 47 Jahre alt, haben gerade ihren Job verloren und langsam werden die finanziellen Mittel knapp. So erging es Familienvater Dave Beattie aus Clinton Township im US-Bundesstaat Michigan - vor gerade einmal 36 Monaten. Mittlerweile hat der Amerikaner wieder Oberwasser. Der Weg zum Erfolg führte über sein außergewöhnliches Hobby - den Bau von Slotcar-Modellanlagen. Slot Mods - vom Hobby zum Beruf Mit der guten alten Carrera-Bahn, die wir alle noch aus unserer Kindheit kennen, haben die Miniaturwelten des professionellen Hobby-Bastlers nicht mehr viel zu tun. Das Business kam in Schwung, nachdem ein Bekannter Beatties Slotcar-Anlage im Keller gesehen hatte und eine eigene in Auftrag gab. Über Mundpropaganda führte das zu weiteren Kunden. Irgendwann reichte es zum Überleben. Beattie lieh sich 10.000 US-Dollar, arbeitete zwölf bis 15 Stunden am Tag und begann sein eigenes Business aufzuziehen. Auch US-Talkmaster Jay Leno half dabei mit, die neue Firma "Slot Mods" bekannter zu machen. Der bekennende Autonarr interviewte den Unternehmer bei einer Oldtimer-Veranstaltung in Pebble Beach, wo Beattie eine seiner Anlagen ausgestellt hatte. Auch Araber spielen mit Rennbahn Mittlerweile arbeitet eine kleine Gruppe von acht Handwerkern in der Slot Mods-Garage in Clinton Township an den Wohnzimmer-Rennbahnen. Die Aufträge kommen aus der ganzen Welt. Selbst nach Dubai wurde ein Modell ausgeliefert. Anfragen gab es auch aus Asien und Australien. Versendet werden die Kunstwerke in "handlichen" Segmenten von zwei mal dreieinhalb Metern. Beim Empfänger angekommen sorgt Beattie dann höchstpersönlich für den korrekten Zusammenbau. 18 Anlagen sind bereits fertig. Weitere fünf Aufträge stecken noch in der Pipeline. Slotcar-Anlage für 100.000 Euro Bevor Sie sich in die Liste der Interessenten einreihen, müssen wir natürlich noch über den Preis der kleinen Kunstwerke reden. Unter 20.000 Euro geht nichts. Nach oben sind praktisch keine Grenzen offen. Die Modellbahnen können weit mehr als 100.000 Euro kosten. Dafür bekommt man aber auch echte Handarbeit geliefert. Die Anlagen sind bis zu zehn Meter lang und - je nach Preis - detailliert ausgearbeitet. Überhöhte Kurven, Haarnadeln, Tunnel - so etwas findet man nicht auf einer null-acht-fünfzehn Carrera-Bahn aus dem Spielzeugladen. Auf Wunsch bauen die Spezialisten aus Michigan ganze Rennstrecken nach - von Spa bis Laguna Seca. Jede Anlage ist eine Sonderanfertigung. In unserer Fotogalerie zeigen wir Ihnen einige der verrückten Modelle im Detail. Eine Übersicht von 1:32 Carrera-Autos haben die den Kollegen von Motor-Klassik zusammengestellt.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 23.01.2012
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