Eine vermisste Akte mit Unterlagen zum VW-Skandal ist wieder aufgetaucht. Abgeordnete "fanden" sie in einem Sitzungssaal des niedersächsischen Landtags.
Hannover/Wolfsburg - Abgeordnete der Opposition im niedersächsischen Landtag haben die in der Staatskanzlei vermisste Akte zum Abgas-Skandal bei Volkswagen im Parlament wiederentdeckt und bei der Polizei abgegeben. "Es ist wohl in der Tat so, dass die Akte wieder da ist, was uns überraschend zur Kenntnis gegeben wurde", sagte Staatsanwältin Kathrin Söfker am Montag in Hannover. Nachdem der "Spiegel" am Wochenende berichtet hatte, die Akte sei nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses auf einem Sessel vergessen worden, fuhr der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Dirk Toepffer, am Sonntagabend in den Landtag, wie ein Fraktionssprecher am Montag berichtete. Toepffer habe den Ordner an der beschriebenen Stelle entdeckt und ihn von der Polizei beschlagnahmen lassen. "Ich gehe davon aus, dass das der vermisste Ordner ist", sagte Söfker. Wie Zeitungen in Hannover berichteten, war auch der FDP-Abgeordnete Jörg Bode in den Landtag gefahren und hatte die Akte dort fotografiert. In der Akte befanden sich nach Angaben der Staatskanzlei Ausdrucke und Duplikate von Unterlagen sowie hausinterne Vermerke zu rechtlichen Fragen, aber keine Aufsichtsrats-Papiere. Nach Bekanntwerden des Verschwindens vor knapp zwei Wochen hatte die Staatskanzlei Strafanzeige gestellt. Die Staatsanwaltschaft will nun klären, ob die Akte schlicht vergessen oder zwischenzeitlich gestohlen wurde. |