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Renault News

Ciao Flavio!

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Das Lachen ist ihm erst mal vergangen Das Lachen ist ihm erst mal vergangen Der Skandal ist perfekt: Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds verlassen Renault. Renault selbst versuchte es möglichst unspektakulär und neutral auszudrücken: „Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds haben das Team verlassen. Wir werden die aktuellen Anschuldigungen der Fia bezüglich des Singapur-Grand-Prix 2008 nicht bestreiten und bis zur geplanten Anhörung am nächsten Montag keine weiteren Kommentare abgeben.“

Die belastenden Fakten sind erdrückend. Bei einem fingierten Unfall des Formel 1 Piloten Nelson Piquet jr. Ende September 2008 gelten Flavio Briatore und Part Symonds als Drahtzieher. Sie sollen den ehemaligen Renault Piloten beim Singapur Grand-Prix dazu genötigt haben, einen Unfall zu inszenieren um damit seinem Team-Kollegen Fernando Alonso einen Vorteil im Rennen zu verschaffen. Der siegte dann später auch tatsächlich.

Ex-F1 Team: Alonso, Briatore, Nelson jr. Ex-F1 Team: Alonso, Briatore, Nelson jr. Die Zeugenaussagen Piquets, der nach seiner Entlassung bei Renault im August 2009 nach und nach mit Details zur Sprache kam, schenkt Fia-Chef Max Mosley Glauben. So soll Piquet jr. im vergangenen Jahr, einige Stunden vor dem ominösen Unfall, in Briatores Büro bestellt worden sein, um dort im Beisein Briatores von Symonds die Anweisung erhalten zu haben, eine Safetycar-Phase absichtlich herbeizuführen, um somit dem anderen Renaultwagen bessere Chancen einzuräumen. Wolle er nicht mitmachen, so könne er seinem Vertrag bei Renault aufgrund seiner schlechter Leistungen verlieren, gab Piquet jr. die Worte Symonds wieder.

Mosley bezeichnet die Manipulation als weit über den Tatbestand einer "Schädigung des Ansehens des Motorsports" hinaus gehend. Mit der Nötigung eines Rennpiloten, einen Unfall vorsätzlich zu begehen, haben die Renaultchefs „die Leben der Piloten, der Zuschauer, der Streckenposten und anderer Mitarbeiter“ gefährdet. Der Imageschaden für die Formel 1 ist immens.

Kommenden Montag wird sich Renault vor dem Fia-Weltrat verantworten müssen - an dem Tag wird die Beweislage erörtert und eine Anhörung zu den Anschuldigungen Piquets steht an. Piquet jr. hat bereits in Selbstanzeige gestanden, dass der Unfall im vergangenen Jahr fingiert war.

Briatore und Symonds selber äußerten sich gestern nicht weiter zu den Anschuldigungen, nachdem sich Briatore noch in den vergangenen Wochen vehement gegen die Vorwürfe gewehrt hatte und sogar Strafanzeige gegen Piquet jr. und seinen Vater wegen Verleumdung und Erpressung gestellt hatte. Als Nachfolger Bernie Ecclestones steht Briatore nun definitiv nicht mehr zur Debatte – zuvor war er heißer Kandidat für die Nachfolge auf den Posten des Chefpromoters. Die erfolgreiche Ära des Rennstallchefs endet nun überraschend abrupt. Er bescherte der Formel 1 in den 20 Jahren seiner Tätigkeit zwar immer wieder Skandale und Skandälchen, war aber gleichzeitig auch sehr erfolgreich – unter seiner Leitung gewannen Michael Schumacher und Fernando Alonso je zwei WM-Titel.

Wie Welt Online berichtet sind als mögliche Nachfolger im Rennstall von Renault momentan Alain Prost und Frederic Vasseur im Gespräch.

Von Nicola Wittenbecher

 

Quelle: MOTOR-TALK

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