Mit Sebastien Loeb und Sebastien Ogier geht die Citroen-Werksmannschaft in die Rallye-Saison 2011. Die große Frage lautet: Kann der Platzhirsch den Angriffen des Youngsters noch einmal widerstehen? Mit dem Citroen DS3 betreten beide Franzosen Neuland. Nach sieben WM-Titeln in Folge für Sebastien Loeb verbietet es sich eigentlich, auch nur den leisesten Zweifel an Meisterschaft Nummer acht zu hegen. Zu konstant und zu dominant trat der Dauersieger aus dem Elsass in der abgelaufenen Saison auf. So gute Chancen wie in diesem Jahr hatte die Konkurrenz aber lange nicht. Nach der großen Revolution im WRC-Reglement schicken sowohl Citroen als auch Ford neue Autos ins Rennen. Dass sich etwas am Kräfteverhältnis der beiden Werksteams ändert, erwarten allerdings die wenigsten Experten. Citroen hat mit dem DS3 einen deutlichen Entwicklungsvorsprung. So kommt die größte Gefahr für Sebastien Loeb wieder einmal aus dem eigenen Stall. Nach seiner starken Saison 2010 darf Landsmann Sebastien Ogier nun erstmals eine komplette Saison neben Loeb in der ersten Garde antreten. Klare Erwartungen hat der Youngster noch nicht. Ogier: Klares Bild erst nach drei Rallyes "Es gibt noch so viele unbekannte Faktoren", erklärte der 27-Jährige. "Erst nach drei oder vier Rallyes werden wir wissen, wo wir ungefähr stehen." Auf den Saisonauftakt in Schweden (13.2.) blickt Ogier mit Sorge. "Wir haben erst zwei Winterrallyes absolviert. Das wird schwer auf Augenhöhe mit den skandinavischen Fahrern zu kämpfen." Auch Teamkollege Sebastien Loeb spuckt vorsichtshalber leisere Töne. "Auch unsere Rivalen haben ihre Autos entwickelt und wir müssen die ersten Rallyes abwarten, bis klar wird, wo man steht. Aber ich muss zumindest schneller sein als die Jungs, die das gleiche Auto fahren wie ich. Sebastien Ogier und Petter Solberg zu schlagen wird eine harte Herausforderung. Ich denke, das wird eine schwierige Saison, aber das hilft dabei, meine Motivation zu verstärken." Mehr Arbeit hinter dem Lenkrad Trotz ausgiebiger Testfahrten in Schweden und Spanien ist der neue Citroen DS3 immer noch eine Unbekannte. "Das Auto fühlt sich ganz anders an als der C4. Der DS3 ist kürzer und damit agiler in engen Kurven, aber auch unruhiger in schnellen Passagen. Das neue Auto und das veränderte Reglement zwingen Loeb mit 36 Jahren noch einmal zur Umstellung: "Wir müssen nun aus verschiedenen Gründen deutlich mehr am Lenkrad arbeiten: Das Fahrverhalten ändert sich wegen der geringen Länge. Das Mitteldifferential, das die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse geregelt hat, fällt weg. Und wir kehren zurück zur manuellen Schaltung, bei der wir das Lenkrad loslassen müssen." Citroen DS3 muss noch weiterentwickelt werden Laut Loeb stehe noch jede Menge Entwicklungsarbeit an. "Wir haben schon viel Zeit auf Schotter verbracht, weil das der Belag ist, auf dem man in der Meisterschaft am häufigsten fährt. Ich schätze aber, dass wir auf Schnee noch große Fortschritte machen müssen. Allerdings ist das schwer zu berechnen, da wir noch keine Vergleichsbasis haben." Generell ist der siebenfache Champion aber zufrieden mit den neuen Regeln. "Das Auto fühlt sich gut an. Dank der Motorleistung kann man wirklich das Beste auf dem Chassis herausholen. Man hätte natürlich immer gerne mehr Leistung, aber ich denke die neuen WRCs werden spektakulär."
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 24.01.2011
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