Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Daimler trennt sich nach zähen Verhandlungen endgültig von Chrysler. Geld bekommt der Stuttgarter Konzern für die noch verbliebenen knapp 20 Prozent der Chrysler-Anteile nicht – im Gegenteil. Im Rahmen einer am Montag geschlossenen Vereinbarung zwischen Daimler, Chrysler, der Investmentgesellschaft Cerberus und der staatlichen Pensionsaufsicht Pension Benefit Guaranty Corporation (PBGC) gibt Daimler seine Beteiligung von 19,9 Prozent an Chrysler auf und verzichtet auf die Rückzahlung der an Chrysler ausgegebenen Darlehen, die im Jahresabschluss 2008 bereits vollständig abgeschrieben wurden. Außerdem wird Daimler zum Datum der Unterzeichnung der finalen Vertragsdokumente und jeweils in den nächsten beiden Jahren jeweils 200 Millionen US-Dollar in die Chrysler-Pensionspläne einzahlen. Die Gegenseite verzichtet laut Daimler vollständig auf die mögliche Geltendmachung etwaiger Forderungen aus üblichen Garantien und Gewährleistungen, die aus dem Verkauf des 80-Prozent-Pakets von Chrysler im August 2007 entstehen könnten. Außerdem ziehe Cerberus die 2008 gegen Daimler vorgebrachten Vorwürfe einer angeblich nicht ordnungsgemäßen Geschäftsführung und unvollständigen Information seitens Daimler im Zeitraum zwischen Vertragsunterzeichnung und Abschluss der Transaktion vollständig zurück. Nach der endgültigen Unterzeichnung seien beide Unternehmen ausschließlich durch eine Kunden-Lieferantenbeziehung verbunden, so Daimler. Die Vereinbarung kostet den Konzern im zweiten Quartal 2009 nach eigenen Angaben bis zu 700 Mio. US-Dollar vor Zinsen und Steuern. Wieviele Dutzende von Tausend Millionen Euro Daimler die über neunjährige "Ehe im Himmel" (Ex-Daimler-Chef Jürgen Schrempp) insgesamt gekostet hat, mag man sich gar nicht vorstellen.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 29.04.2009
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