Aus Angst vor US-Sanktionen hat Daimler alle geschäftlichen Aktivitäten und Pläne im Iran bis auf Weiteres eingestellt.
Stuttgart - Angesichts der US-Sanktionen gegen den Iran legt der Autobauer Daimler seine Pläne für das Land vorerst auf Eis. "Wir haben unsere ohnehin eingeschränkten Aktivitäten im Iran nach Maßgabe anwendbarer Sanktionen bis auf Weiteres eingestellt", hieß es in einer Stellungnahme vom Dienstag. Die weiteren Entwicklungen würden aber genau beobachtet, erklärte Daimler. Die USA hatten im Mai einseitig das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt, seit Dienstag sind nun US-Sanktionen wieder in Kraft. Präsident Donald Trump warnte zugleich andere Staaten davor, mit der Islamischen Republik Iran Handel zu treiben. Auch diese würden von der US-Regierung bestraft, so Trump. Daimler teilte mit, die iranische Wirtschaft habe sich deutlich schwächer entwickelt als erwartet. Es gebe keine Produktion und keinen Vertrieb von Mercedes-Benz-Autos und -Lastwagen im Iran. Im Herbst 2017 sei ein Rahmenvertrag unterzeichnet worden, um Vertrieb und nachgelagertes Geschäft für Trucks auf- und auszubauen. Von Ende 2016 datiere zudem ein Generalvertretervertrag für Import, Verkauf und After-Sale-Leistungen für Autos. Die Bundesregierung bekräftigte erst Anfang der Woche ihre finanziellen Garantien gegenüber deutschen Unternehmen, die mit dem Iran Handel betreiben. „Exportgarantien sowie Investitionsgarantien des Bundeswirtschaftsministeriums stehen den Unternehmen weiter zur Verfügung“, erklärte am Montag das deutsche Wirtschaftsministerium mit Blick auf das Wiederaufleben von US-Sanktionen gegen den Iran.
Quelle: dpa |