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Steigende Gewinne bei Daimler - Daimler-Quartalszahlen

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Bei Daimler steigen die Gewinne wieder. Für 2014 erwartet der Konzern einen Schub, vor allem durch neue Modelle wie die S-Klasse. Allerdings ist die Konkurrenz profitabler.

LKW-Produktion in Wörth: Viele Kunden wollen jetzt noch schnell LKW nach Euro 5 zulassen LKW-Produktion in Wörth: Viele Kunden wollen jetzt noch schnell LKW nach Euro 5 zulassen Quelle: dpa/Picture Alliance

Stuttgart - Fünf Quartale in Folge war Daimler auf Talfahrt. Nun freut sich der Autobauer endlich wieder über steigende Gewinne. Im dritten Quartal stieg das aussagekräftige Ergebnis aus fortgeführten Geschäften um 15 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Zuletzt hatten die Stuttgarter Anfang 2012 den Vorjahreswert übertroffen, danach ging es lange bergab. Im vierten Quartal soll der Referenzwert aus dem Vorjahr erneut geknackt werden. Erstmals traut sich Daimler in diesem Jahr nun sogar eine konkrete Prognose zu.

Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte schätzt der Autobauer für 2013 auf rund 7,5 Milliarden Euro. Vor einem Jahr standen allerdings noch 8,1 Milliarden Euro in den Büchern.

Über die Hälfte soll mit rund 4 Milliarden Euro nun die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars liefern (VJ: 4,4 Mrd). Die Sparten Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans werden mit 1,7 sowie 0,6 Milliarden Euro etwa auf dem Vorjahresniveau erwartet. Für die nächsten Jahre rechnet Daimler dann, dass sich der operative Gewinn in allen Automobilsparten weiter erhöht. Helfen soll dabei der Sparkurs in der Pkw- und der Lkw-Sparte.

Der Sparkurs

Insgesamt will der Konzern bis Ende 2014 seine Kosten um mehr als 3 Milliarden Euro drücken. Bei den Zielen für dieses Jahr sieht Finanzchef Bodo Uebber den Konzern voll im Plan, rund zwei Drittel der Vorgaben seien bislang erreicht.

Auch beim Umsatz legte Daimler in den letzten drei Monaten zu. Die Erlöse stiegen um 5 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 1,84 Milliarden Euro Gewinn - ein Plus von über 60 Prozent.

An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Daimler-Papiere legten zum Handelsstart um 2 Prozent auf 59,54 Euro zu, während der Dax um 0,5 Prozent zulegte.

Einen weiteren Schub erhofft sich Daimler durch die neue S-Klasse. Diese dürfte laut Finanzchef Uebber aber erst im nächsten Jahr ihre volle Wirkung entfalten. Nachdem das Topmodell Ende Juli in Europa zu den Händlern kam, ist es erst seit Ende September in seinem wichtigsten Markt China und seit Mitte Oktober in den USA erhältlich. In diesen beiden Ländern wurden 2012 zwei Drittel aller S-Klasse-Modelle verkauft. Bislang gibt es mehr als 30.000 Vorbestellungen.

Die anderen sind profitabler

Bei der Profitabilität dürfte Daimler weiter ein gutes Stück hinter den Rivalen liegen. Die neuen Kompaktmodelle der A- oder B-Klasse liefern zwar gute Absatzzahlen, bringen aber vergleichsweise wenig Gewinn.

So kam die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars zwischen Juli und Ende September auf eine EBIT-Marge von 7,3 Prozent. Das war zwar deutlich besser als die 6,4 Prozent vor einem Jahr. BMW und Audi hatten zuletzt aber bei etwa 10 Prozent gelegen.

LKW: Euro-5-Laster heiss begehrt

Im Lastwagengeschäft stagniert der Umsatz bei rund 8 Milliarden Euro. Allerdings ist die Auftragslage außergewöhnlich gut: Im dritten Quartal liefen Bestellungen für 126.000 Fahrzeuge ein. Knapp ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor.

Das dürfte daran liegen, dass neu zugelassene Lastwagen von Januar an die strengere Euro-6-Norm erfüllen müssen. Deswegen schlagen viele Spediteure jetzt noch bei den deutlich günstigeren Lastwagen mit Euro-5-Motor zu.

Im Gegenzug droht zum Jahresbeginn 2014 ein Einbruch bei den Bestellungen. Finanzchef Uebber sagte: "Es gibt sicherlich Vorzieheffekte und die wirken sich auch aus." Eine konkrete Prognose für den Jahresauftakt 2014 wollte er aber nicht abgeben.

EInstieg bei BAIC

Auf dem wichtigen Markt in China rechnet Daimler noch in diesem Jahr mit grünem Licht für den Einstieg bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC). Uebber sagte, er gehe davon aus, dass die Beteiligung noch im vierten Quartal vollzogen werde. Die Schwaben hatten Anfang des Jahres angekündigt, mit 12 Prozent bei BAIC einsteigen zu wollen. Die Behörden müssen dem aber noch zustimmen.

Quelle: dpa

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