Abu Dhabi kehrt Daimler den Rücken -
Daimler verliert Großaktionär Abu Dhabi
verfasst am 12.10.2012Das Scheichtum Abu Dhabi ist nicht länger der größte Daimler-Aktionär. Das berichtet die Fachzeitschrift Automobilwoche.
Stuttgart/Abu Dhabi – Daimler verliert seinen bislang größten Aktionär, Abu Dhabi. Die Scheichs vom Golf hielten über den Staatsfonds "Aabar Investments" direkt 3,07 Prozent an Daimler. Hinzu kamen weitere Anteile aus früher direkt gehaltenen, verliehenen Wertpapierpaketen, die an sogenannte Rücklieferungsansprüche geknüpft waren. So kam Aabar auf einen Gesamtanteil von 9,04 Prozent.
Ein Elektrik-Smart rollt durch Abu Dhabi
Seit Monaten gab es in der Finanzwelt Gerüchte, dass der Großaktionär sein Engagement bei Daimler beenden wolle. Nun haben die Scheichs ihre schwäbischen Aktien abgestoßen. Sie halten keine physischen Aktien mehr, verfügen jedoch weiter über Zugriffsrechte auf die Papiere. Das erklärte ein Daimler-Sprecher laut Automobilwoche. Wer die Aktien der Scheichs übernommen hat ist noch nicht bekannt. Daimlers größter Investor ist nun Kuwait mit 7,6 Prozent direktem Anteilsbesitz.
Schnelles Geld und feindliche Übernahmen
Abu Dhabi übernahm seine Anteile an Daimler während der Autokrise 2009 und zahlte damals 20,27 Euro pro Aktie, es flossen 1.95 Milliarden Euro. Derzeit haben die Papiere den doppelten Wert. Aabar weist den Vorwurf der "schnellen Geldmache“ allerdings zurück: langfristige Absicherungsgeschäfte für den Daimler-Kurs hätten die Bilanz zu stark belastet.
Scheichs und Mercedes auf einer Messe
Daimler hat aufgrund fehlender Großaktionäre finanztechnisch einen wackeligen Stand. Im Gegensatz zu BMW mit Familie Quandt und Volkswagen mit Porsche, Piëch und dem Bundesland Niedersachsen hält bei Daimler niemand Mammutanteile von 20 Prozent und mehr. Sinkt der Aktienkurs eines Unternehmens mit vielen kleinen Investoren, ist eine feindliche Übernahme einfacher, da kein Großaktionär als Fels in der Brandung fungiert.
Quelle: Automobilwoche
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