Daimler blickt in die Zukunft der Reisemobil-Branche: Brennstoffzelle und Smart-Home sind die Stichworte für den Caravan der Zukunft, so die Stuttgarter.
Düsseldorf - Zulassungsrekorde und prall gefüllte Auftragsbücher: die Caravaning-Branche hat allen Grund zum Jubeln. Dennoch scheint es, als blickten die Hersteller allzu sorglos in die Zukunft. So beeindruckend die Neuheiten-Flut auf dem 57. Caravan-Salon in Düsseldorf auch sein mag, die wirklich innovativen Ideen mit Weitblick sind mit der Lupe zu suchen. Fündig wird man am Mercedes-Stand. Dort zeigt der neue Sprinter mit den ersten Serienmodellen von Hymer und La Strada die Gegenwart, Daneben aber wirft die Nutzfahrzeug-Sparte des Stuttgarter Konzerns mit drei Konzept-Studien einen mehr oder minder weiten Blick in die Zukunft. Das kommt nicht von ungefähr. "Wir möchten unsere Position im Reisemobilsegment gezielt weiter ausbauen und uns dabei noch stärker als bisher als Innovationstreiber positionieren", gibt Volker Mornhinweg, der Leiter der Mercedes-Benz Vans, die Richtung vor. Marco Polo wird smartMit dem „Concept Marco Polo“ bringt Daimler das "Smart Home" auf die Straße. Hier greift Mercedes mit einer komfortablen Sprachsteuerung für Luftfederung, Aufstelldach, Licht und Co. den Trend des voll vernetzten Zuhauses auf. Möglich macht dies ein neu entwickeltes Schnittstellenmodul, genannt „Mercedes-Benz Advanced Control“ (MBAC). Dadurch soll die Trennung zwischen Basisfahrzeug und Wohnbereich aufgehoben werden. Quelle: Daimler Im neuen Sprinter wird MBAC im nächsten Jahr bereits erhältlich sein, so dass die Aufbauhersteller die intelligente Vernetzung von reisemobilspezifischen Komponenten schon bald realisieren können. Über den Touchscreen des Infotainment-Systems MBUX als zentrale Bedieneinheit, ein separates Display im Wohnbereich oder auch über eine Smartphone-App von außen lassen sich nahezu alle Funktionen regeln und kontrollieren. Die Möglichkeiten reichen dabei von der Anzeige des Gasfüllstands über die Regulierung von Licht und Heizung bis zum elektrischen Ausfahren der Markise, was in dem seriennahen Konzeptfahrzeug „Sprinter Connected Home“ auch demonstriert wird. Ein weiterer Clou des Konzepts ist die Fensterverdunklung. Über in den Scheiben eingelassene Flüssigkristalle werden die Fenster des Fahrzeugs auf Knopfdruck licht- und blickdicht. Vorhänge sind nicht mehr nötig. Daimler mit Brennstoffzellen-KonzeptIm Wettbewerbsumfeld wird die Frage nach Diesel-Alternativen meist mit einem ratlosen Schulterzucken beantwortet oder völlig ignoriert. Daimler zeigt mit dem Concept Sprinter F-Cell eine mögliche Antriebsform für zukünftige Reisemobile. Lokal emissionsfrei und flüsterleise. Mit dem Brennstoffzellen-Antrieb stellen große Entfernungen kein Problem dar. Quelle: Daimler Bei einer Leistung von 198 PS und einem Drehmoment von 350 Nm seien Reichweiten bis zu 530 Kilometern realisierbar, sofern das mangelhafte Tankstellennetz irgendwann entsprechend ausgebaut wird. Mercedes nutzt bei seinem Sprinter-Konzept die Synergien innerhalb des Daimler-Konzerns, denn die F-Cell-Technik soll ja in dem SUV GLC der Pkw-Abteilung im kommenden Jahr in Serie gehen. Wie weit Mercedes damit in die Zukunft blickt, kann aktuell keiner beantworten. Abgesehen von den derzeit noch extrem hohen Kosten steht der Mangel an Zapfsäulen der reisemobilen Freiheit natürlich diametral entgegen. Und das Mehrgewicht von deutlich über 200 Kilogramm dürfte auch den Kampf um die immer wichtiger werdende 3,5-Tonnen-Grenze erschweren. Quelle: Spx
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