Tipps für den Wohnmobil-Kauf -
Darauf müsst Ihr beim Kauf eines gebrauchten Reisemobils achten
verfasst am 08.07.2017Viele Camping-Einsteiger suchen nach einem gebrauchten Reisemobil oder Caravan. Doch das ist gar nicht so einfach. Worauf Ihr beim Kauf achten müsst, lest Ihr hier.
München - Camping liegt im Trend. Und das bedeutet vor allem eines: Die Preise für gebrauchte Wohnmobile und Caravans sind hoch. Für etwa acht Jahre alte Modelle müssten Käufer noch 60 bis 70 Prozent des Neupreises einkalkulieren, sagt Daniel Rätz vom Caravaning Industrie Verbandes (CIVD) der Deutschen Presse-Agentur.
Das hat mehrere Gründe: Schon immer zeigten sich die auf Nutzfahrzeug-Basis aufgebauten Reisemobile vergleichsweise wertstabil, weil sie auf höhere Kilometerleistungen und eine längere Lebensdauer ausgelegt sind, sagt Rätz. Außerdem hat die Innenausstattung wie Koch- und Schlafgelegenheiten, Schränke oder Dusche und WC einen höheren Anteil am Wert des Fahrzeugs.
Trotz der hohen Preise ist die Nachfrage groß und das Angebot klein. "Leute, die ein Fahrzeug haben, wollen es nutzen und verkaufen es nicht", sagt Rätz. "Der Gebrauchtwagenmarkt ist leer, jedes Fahrzeug, das auf den Markt kommt, ist sofort weg." Falls Ihr dennoch ein gutes Angebot findet, verraten wir Euch nun, worauf Ihr beim Kauf achten müsst:
Tipps für den Kauf von gebrauchten Wohnmobilen
- Gebrauchtwagencheck: Ob Antrieb, Achsenaufhängung, Bremsen oder die Elektrik noch in Ordnung sind, lässt man im Zweifel durch einen Gebrauchtwagen-Check ermitteln.
- Preis: Der Kunde hat beim Privatkauf mehr Handlungsspielraum beim Preis. Der Händler dagegen muss laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) eine Sachmängelhaftung gewähren, die Privatverkäufer ausschließen können. Der ADAC rät, Zusatzausstattung und Zubehör wie zum Beispiel Markisen, Dachträger und Fahrradträger im Kaufvertrag zu vermerken. Der Club weist darauf hin, dass Baujahr und Zulassung gerade bei Reisemobilen mitunter stark voneinander abweichen, da sie oft längere Zeit vor dem ersten Verkauf beim Händler oder Hersteller stünden.
- Feuchtigkeit: Riecht der Innenraum modrig oder gar schimmelig? Haben die Polster Flecken? Gibt es Stockflecken an der Decke? "Wasserschäden kommen bei den Mobilen durchaus vor", so Jost Krüger, Technikexperte beim CIVD. Auch im Kühlschrank sollte nachgesehen werden, um Schimmel auszuschließen. Im Bad sollten alle Dichtungen okay und Geruchsverschlüsse vorhanden sein. Sind auch die Dichtungen von Dachluken und Fenstern in Schuss?
- Gasanlage: Besonderes Augenmerk gilt der Gasanlage: "Sehen Sie nach, ob die Gasplakette da ist, sie gewährt, dass die Flüssiggasanlage dicht ist." Elektrische Anlage und Aufbaubatterie könnten mittels Lichtschalter auf Funktion geprüft werden. Der Frischwassertank verbirgt sich meist unter den Sitzgelegenheiten. "Einfach den Deckel abnehmen und einmal reinleuchten", rät Krüger.
- Batterie: "Die Batteriekapazität ist fast immer der wichtigste Engpassfaktor aller Campingbusse und Wohnmobile", sagt Günter Holona, Gründer der Spezialfirma für Campingausbauten Reimo. "Lassen Sie sich bei Gebrauchtfahrzeugen vom Vorbesitzer sagen, wie lange er unabhängig von externen Stromquellen an einem Ort bleiben konnte."
- Weitere Fragen: Sind auch Schränke, Heizung und Kocheinheit in ordnungsgemäßem Zustand und lassen sich auch die Betten problemlos aufbauen? Ist die Küche groß genug? Gibt es genug Stauraum oder einen Heckträger?
Quelle: dpa |
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