Beim Kauf eines gebrauchten Cabrios gibt es spezielle Dinge zu beachten - vor allem das Verdeck und der Vorbesitzer sollten gründlich geprüft werden. Ein Ratgeber.
Köln - Wer sich ein gebrauchtes Cabrio kaufen möchte, sollte sich das Verdeck ganz genau anschauen. Bei Regen muss man dafür unter eine Brücke oder in eine Garage fahren. Beim Öffnen und Schließen des Dachs darf nichts haken. Denn hat sich das Gestänge verzogen, kann eine teure Reparatur die Folge sein. An den Knickstellen im Verdeck kann man besonders gut sehen, wie verschlissen das Dach ist. Die Nähte sollte man ebenfalls kritisch begutachten. Ein Indiz für ein undichtes Dach oder poröse Dichtungen ist Feuchtigkeit im Innen- oder im Kofferraum. Insbesondere die Dichtung am Übergang zwischen Heckscheibe und Dach muss überprüft werden. Ist tatsächlich etwas undicht, äußert sich das durch einen muffigen Geruch. Deshalb: Türen und Fenster eine Weile schließen und schnuppern, ob sich ein Modergeruch ausbreitet. Wer sich sicher sein möchte, fährt mit dem Cabrio in eine Waschanlage. Muss das Cabriodach neu bezogen werden, kostet das je nach Modell und Anbieter schnell 1.500 Euro. Testfahrt: Offen und geschlossenEin weiterer Schwachpunkt: Die Heckscheibe von Cabrios ist oft aus Kunststoff, hat Knicke und Kratzer oder ist schon blind. Zwar lässt sie sich austauschen, das ist aber meist mit relativ viel Aufwand und Kosten verbunden. Nach Möglichkeit sollte man das Cabrio sowohl offen als auch geschlossen Probe fahren - und zwar auch in etwas schnellerer Gangart. So merkt man, ob das Fahrgefühl ohne Verdeck den eigenen Vorstellungen entspricht und auch, wie laut das Auto mit und ohne Dach ist. Nicht zuletzt sollte auch der Vorbesitzer begutachtet werden. Weil Cabrios Spaßautos sind, werden sie oft nur einen Sommer gefahren und dann wieder verkauft. Das bedeutet: Sie werden meist nicht besonders gut gepflegt. In solchen Fällen besteht möglicherweise ein Wartungsstau. Deshalb sollte der Vorbesitzer die Rechnungen für den letzten Ölwechsel oder die letzte Inspektion vorweisen können. Gerade Cabrios mit Stoffverdeck leiden bei Dauerregen, Eis und Schnee. Deshalb sollte man sich bei der Anschaffung bereits Gedanken über einen Stellplatz im Winter machen. Kosten für Kfz-Steuer und Versicherung sparen kann man mit einem Saisonkennzeichen, dann fällt auch das An- und Abmelden weg. Außerhalb der Saison ist allerdings selbst Parken auf der Straße tabu. Lest hier weiter: Schon in Sommerlaune? Fünf Cabrios für 5.000 Euro. |