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Classic Driving News

Das älteste Autorennen der Welt

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Am 14. November 1896 treffen sich in London zum ersten Mal 33 Automobilsten mit ihren Fahrzeugen, um das erste Automobilrennen der Welt zu veranstalten. 114 Jahre später gehen 569 Veteranen-Fahrzeuge mit Baujahr vor 1905 an den Start.

Beim 2010er London to Brighton Veteran Car Run starten Fahrzeuge von 113 verschiedenen Marken. Lutzmann, Leon Bollee, Marot Gardon, De Dion Bouton, Orient Express, Rochet, Gladiator oder Begot et Mazurie - wer diese Markennamen noch nie gehört hat, befindet sich vermutlich in guter Gesellschaft.

Sie alle wurden vor mehr als 110 Jahren gegründet und sind heute nur noch Geschichte. Geschichte aus den Anfängen des Automobilbaus, die am 7. November wieder lebendig wird, wenn der 80. London to Brighton Veteran Car Run stattfindet. Doch die Geschichte dieser Veranstaltung reicht bis ins Jahr 1896 zurück.

Volksfest wegen 10 Meilen pro Stunde mehr

Der erste London Brighton Run, auch Emancipation Run genannt, wird veranstaltet, um die Verabschiedung des "Locomotives on the Highway Act" zu feiern. Mit dem neuen Gesetz wird die Höchstgeschwindigkeit von vier auf 14  Meilen pro Stunde angehoben. Viel bedeutender ist allerdings, dass der bis dahin bestehende "Red Flag Act" gestrichen wird. Dieser sah vor, dass jedem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor eine Person vorausgehen und eine rote Flagge schwenken musste.

Das erste Automobilrennen wurde denn auch mit dem Zerreißen einer roten Flagge gestartet. Von den 33 Automobilpionieren überstanden nur 14 die 60-Meilen-Strecke schadlos und erreichten das Ziel in Brighton. Nach der ersten Ausgabe dauerte es allerdings 31 Jahre, bis das zweite Rennen 192 stattfand.

569 Veteranen aus der ganzen Welt nehmen teil

Seit 1930 wird der London to Brighton Veteran Car Run vom "The Royal Automobile Club" veranstaltet, und nur in den Kriegsjahren sowie 1947 wird ausgesetzt. Im Laufe der Jahre entwickelt sich das Rennen zum Volksfest, bei dem sich auch die Königliche Familie und viele Prominente blicken lassen. Ein Rekord wird 1996 zum 100. Geburtstag des Rennens aufgestellt: 680 Teilnehmerfahrzeuge sind am Start. Die Teilnehmer genießen die einmalige Atmosphäre der Veranstaltung, bei der tausende Zuschauer in zeitgenössischer Garderobe die Straßen säumen.  

2010, 80 Jahre nach der Übernahme durch den Königlichen Automobilclub, sind 569 Veteranen gemeldet, 44 davon wurden vor 1900 gebaut. Teilnehmen dürfen alle Fahrzeuge mit drei oder vier Rädern, die vor dem 1. Januar 1905 gebaut wurden. Dabei ist es egal, ob sie von einem Verbrennungs-, einem Dampf- oder einem Elektromotor angetrieben werden. In diesem Jahr sind drei Elektroautos dabei. Auch international gehört der London to Brighton Veteran Car Run zu einer festen Größe im Terminkalender, 140 Fahrzeuge werden aus dem Ausland nach London zum Start gebracht.

18 Dampfautos und drei Elektrofahrzeuge

19 Teilnehmer kommen aus den USA, fünf aus Australien, je drei aus Kanada und China, je einer aus Mexiko und Südafrika. Mit 25 Veteranenfahrzeugen ist Deutschland besonders gut vertreten, ungleich mehr kommen nur noch direkt aus dem Austragungsland: 428 Fahrzeugen reisen aus allen Ecken des Königreichs an. Das älteste Fahrzeug im Feld ist ein Benz Victoria von 1894, das von Karl-Heinz Rehkopf aus Deutschland gefahren wird. 18 Dampfautos werden an den Start gehen, die ältesten sind ein Salvesen Open Staff von 1896 und ein Locomobile Spindle-Seat Runabaout von 1899. Das älteste Elektroauto beim 2010er London to Brighton Veteran Car Run ist ein Cleveland Stanhope von 1900. Zwei weitere stammen aus den Jahren 1902 (Columbia Tonneuau) und 1903 (Waverley Surrey).

Am Sonntag, 7. November, starten die Fahrzeug ab 7.04 Uhr im Hyde Park mit dem zeremoniellen Zerreißen der roten Flagge und rollen auf die rund 60 Meilen lange Strecke, die über die Westminster Bridge, Croydon, Crawley, Cuckfield und Clayton Hill ins offizielle Ziel in Preston Park in Brighton führt. Danach fahren die Teilnehmer noch bis zum Madeira Drive weiter, wo die Fahrzeuge für das Publikum aufgestellt werden.

 

Quelle: Motor Klassik

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