Kann man ein Auto mit Maß mästen? Kann man einen 3er aufblasen, ohne ihn fett zu machen? BMW glaubt ja und bringt im Juni den 3er GT.
Palermo - Dieser Hintern ist der Hammer! Wuchtig und wohlgeformt, aber kein bisschen pummelig. Unsere erste Begegnung in der realen Welt verläuft besser als erwartet. Der 3er GT sieht weniger aufgeblasen und behäbig aus als auf den Fotos. Was beim 5er GT noch viel Spott erlaubte, gelang hier besser: Die Kreuzung zweier Karosserie-Gene. The Fließheck is backQuelle: BMW Im 3er GT steckt mehr Limousine und weniger Kombi. Fast möchte man bei BMW Sektkorken knallen lassen, angesichts von so viel Karosserie-Pioniergeist. Tatsächlich genügt ein Glas Saft. Denn im Grunde handelt es sich bei diesem Wagen um eine vergrößerte Fließheck-Limousine. Mehr Länge, mehr Radstand und Höhe schafft mehr Platz für Beine und Köpfe der Fondpassagiere. Sogar Gepäck schluckt dieses Auto mehr als jeder andere 3er. 520 Liter, also 25 Milchkartons mehr als der Touring. Von hinten kann man noch mehr reinschieben. Einfach Hebel ziehen, Rücklehnen umklappen, dann schluckt der GT 1.600 Liter. Fahren wie eine Elfe - mit RiesenrucksackBMW träumt davon, diesen Packriesen genau so sportlich fahren zu lassen wie die Limousine. Dazu haben die Münchner am Heckantrieb und der Achslastverteilung von Fifty-Fifty festgehalten. Doch ein 4,82 Meter langes Straßenschiff mit Sitzhöhe auf X1-Niveau kann nie so flink um Kurven wieseln wie die flachere, agilere Limousine. Das ist physikalisch nicht möglich. Viel besser: Mit dem 3er GT auf Reisen gehen. Dann werden aus fahrdynamischen Nachteilen (langer Radstand, hoher Aufbau) komfortorientierte Stärken. Liebe BMWler, das ist nicht schlimm, das ist gut. Wirklich. Sport bleibt SportQuelle: BMW Wir sind uns nicht sicher, ob diese Botschaft in Bayern ankommt. Denn BMW will scheinbar auch dieses Auto unbedingt sportlich wirken lassen. Wie? Zum Beispiel mit dem automatisch ausfahrenden Spoiler, den Aerodynamik-Bumerangs hinter den vorderen Radhäusern, die den Fahrtwind auf die Straße lenken. Mit dem elektronisch verstellbaren Fahrwerk (extra), dem Sportknopf in der Konsole und dem M-Paket. So san’s halt, die Burschen. Immer Sport, nie Vergnügen im Blick. Was treibt so einen anAls Antrieb kommt das übliche 3er-Programm zum Einsatz. Zunächst zwei Diesel mit 143 und 184 PS sowie drei Benziner mit 184 bis 306 PS. Genug Pferdestärken für das 1.615-Kilo-Auto. Womit wir fast zum Schluss und zu einem Rätsel kommen. Obwohl der 3er GT 4,82 Meter lang (20 cm mehr als der Kombi), 1,83 Meter breit (+17 mm) und 1,51 Meter hoch (+8 cm), also ganz entscheidend größer als der 3er Touring ist, wiegt er nur 60 Kilo mehr. Das dicke Ende und das GeldSchreiben wir zuletzt über Geld. Der Schwerste kostet am meisten. 25 Euro kostet jedes Extra-Kilo Aufpreis. 1.500 Euro sind es im Vergleich zum Kombi. Bei der Limousine gibt es Mengenrabatt. Sie ist 140 Kilo leichter und kostet 3.000 Euro weniger. Der kleine 143-PS-Diesel kostet 36.150 Euro mit Sechsgang-Schalter. Der größere 184-PS-Diesel mit der Achtgangautomatik bereits 41.400 Euro. Ein bisschen Leder hier, ein Navi dort – schon kratzt der Wagen an der 50.000 Euro-Marke. Das dicke Ende, wir sagten es bereits, kommt immer zum Schluss. Mehr zum 3er GT findet ihr hier Auch im Forum wird schon diskutiert, zum Beispiel hier Und ein Video von BMW zu diesem Auto gibt es hier Technische Daten: BMW 3er GTDer Bestseller
Der Stärkste
Quelle: MOTOR-TALK |