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Türkei kauft Rechte an Saab 9-3 - Das elektrische "Nationalauto" vom Bosporus

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Die Türkei hat die Rechte am Saab 9-3 erworben. Das Land will auf der schwedischen Plattform ab 2020 sein erstes eigenes Auto bauen, ein Elektroauto mit hoher Reichweite.

Der Saab 9-3 wurde 2002 eingeführt, zwei Jahre nachdem General Motors 100 Prozent an Saab übernommen hatte. Mit der Insolvenz 2011 endete die Produktion zum ersten Mal. NEVS musste 2014 den zweiten Anlauf aus Geldmangel stoppen Der Saab 9-3 wurde 2002 eingeführt, zwei Jahre nachdem General Motors 100 Prozent an Saab übernommen hatte. Mit der Insolvenz 2011 endete die Produktion zum ersten Mal. NEVS musste 2014 den zweiten Anlauf aus Geldmangel stoppen Quelle: Nevs

Istanbul - Geschichten aus der Gruft? Es gibt Neues vom eigentlich mausetoten Hersteller Saab. Nach dem erfolglosen Versuch, im Stammwerk Trollhättan (Schweden) Elektro- und konventionelle Autos zu produzieren, hat der chinesische Eigner National Electric Vehicle Sweden (NEVS) die Rechte am Saab 9-3 II verkauft: an die Türkei.

Den Kauf der Rechte an der 2002 eingeführten Limousine bestätigte in der vergangenen Woche der türkische Industrieminister Fikri Isik, wie die Zeitung „DailySabah“ berichtet. Die Türkei wolle auf Basis des Schwedenklassikers eine eigene Autoproduktion errichten.

Zwar verfügt das Land am Bosporus bereits über eine beachtliche Automobilindustrie - 2014 produzierte die Türkei 1,2 Millionen Fahrzeuge. Das Land will aber nicht mehr nur die verlängerte Werkbank für Fiat, Ford, Honda, Hyundai, Opel, PSA, Renault oder Toyota sein. Ein eigenes, „nationales Auto“ soll her und zwar ein zukunftsorientiertes Elektroauto.

Diese Schnappschüsse von Prototypen des "National-Autos" teilte der türkische Industrieminister Fikri Isik auf Twitter Diese Schnappschüsse von Prototypen des "National-Autos" teilte der türkische Industrieminister Fikri Isik auf Twitter Quelle: Fikri Isik via Twitter Die Schirmherrschaft für das Projekt übertrug die Regierung dem staatlich finanzierten „Rat für wissenschaftliche und technologische Forschung der Türkei“ (TÜBITAK). Dieser kooperiert seit Juni 2015 mit NEVS, dem Eigner der Saab-Überreste. Der Minister verriet nun erste Details zum Projekt.

"Sehr vertretbare Kosten"

Ein Auto komplett neu zu entwickeln, sei Zeitverschwendung und teuer, sagt Fikri Isik. TÜBITAK gehe von fünf Jahren Entwicklungszeit und Kosten von mindestens 900 Millionen Euro aus. Die Plattform des Saab 9-3 habe man dagegen zu „sehr vertretbaren Kosten“ erwerben können. Zudem sei das Modell bekannt für „zeitgemäße Technik, hohe Qualität, Komfort und Haltbarkeit“.

Gemeinsam mit NEVS entwickelt TÜBITAK nun ein Elektroauto mit hoher Reichweite. Spätestens 2020 soll die Produktion starten, und zwar unter einem türkischen Markennamen. Rund 90 Prozent der Komponenten sollen in der Türkei produziert werden.

Auf seinem Twitterkanal teilte Fikri Isik bereits Erlkönig-Bilder von der Entwicklung des Fahrzeugs, wohl als Beleg dafür, dass er es ernst meine. Die Türkei solle „stolz auf ihr eigenes Auto sein“, sagte der Minister, die Reaktionen auf das Projekt seien bisher sehr positiv.

Beim chinesischen Saab-Käufer NEVS freut man sich ebenfalls über den potenten neuen Partner. Die Pläne, Saab wiederzubeleben, verliefen bisher im Sand. Seit Frühjahr 2014 rollte kein Auto mehr vom Band. Mit den türkischen Geldern könne nun „die Arbeit wieder beginnen“, außerdem beteiligt sich NEVS an der Erstellung eines Business-Plans und baut eine Zulieferkette für TÜBITAK auf. „Die Türkei wird ein langfristiger Partner sein, wir werden beide von dieser strategischen Kooperation profitieren“, sagte Mattias Bergman, Präsident von NEVS, laut einer Pressemitteilung.

Quelle: Daily Sabah; Autoblog; SP-X

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