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Das fixe Julchen: Alfa Romeo Giulietta

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Eine schöne Italienerin ist schon so manchem zum Schicksal geworden. So war es auch bei Andreas Vogel, der mehr als drei Jahre nach seiner italienischen Schönheit suchte – bis er seine Giulietta in der Nachbarschaft fand

Alfa Romeo Giulietta Alfa Romeo Giulietta Seit Anfang des Jahres 2008 ist Andreas Vogel stolzer Besitzer einer Alfa Romeo Giulietta. Gesucht hat er schon länger danach: „Eigentlich habe ich so ein Modell schon immer haben wollen, und 2005 fing ich dann ernsthaft an, mich mit der Suche danach zu befassen. Mehr als drei Jahre lang habe ich Anzeigen studiert und mir mehrere Exemplare angeschaut. Die waren aber entweder komplett morsch oder überteuert – wobei das Eine das Andere keineswegs ausschloss!“

Letztlich war es – wie so oft – der Zufall, der Andreas Vogel zum Prachtstück seiner kleinen Alfa-Kollektion verhalf. Er war gerade bei seiner, auf italienische Fahrzeuge spezialisierten Stammwerkstatt, als der Eigentümer mit einem Transporter auf den Hof kam. „Und da stand sie drauf“, erinnert sich Vogel. „Ich bin gleich raus gelaufen und habe ihm gesagt: ‚Das ist aber jetzt meine’!“ Nachdem der rote Spider ohnehin zum Weiterverkauf vorgesehen war, wurden sich die beiden rasch handelseinig. Die fällige MFV Prüfung (so etwas wie eine Schweizer H-Abnahme) erwies sich als reine Formsache, und so konnte Andreas Vogel seine Neuerwerbung kurze Zeit später auf sein Wechselkennzeichen eintragen. „Zum Glück lebe ich im Kanton Zürich, wo die Anzahl der Veteranen-Fahrzeuge pro Kennzeichen unbegrenzt ist. In anderen Gegenden der Schweiz ist da man da leider weniger großzügig.“

Alfa Romeo Giulietta Alfa Romeo Giulietta Die aus dem Jahr 1962 stammende Italienerin ist für den Eidgenossen die Krönung seiner Sammlung, die sich ausschließlich aus Produkten des Mailänder Unternehmens zusammensetzt. „Ein Alfa-Fan war ich schon immer“, gibt Vogel zu. Entstanden war diese Leidenschaft aus der Begeisterung für die individuelle Formensprache der Fahrzeuge aus Portobello, aber auch aus einer Art Trotzreaktion: „Ich fand die Autos schon in meiner Jugend toll, aber alle haben behauptet, die taugten nix. So habe ich auch erst Golf gefahren. Mit Mitte 30 war ich dann erwachsen genug, mir mein eigenes Bild zu machen und habe mir einen Alfa 166 für den Alltag gekauft“, lächelt der 40jährige. Mit dem war er zufrieden, ersetzte ihn irgendwann durch einen 159er und baute gleichzeitig seine Sammlung von Wunsch-Alfas auf, die inzwischen zehn Exemplare umfasst, vom Alfasud über diverse GTV und GT Junior bis zum Duetto Spider. Sein Liebling aber ist das „Julchen“. Der rote Zweisitzer mit dem kecken Hüftschwung und dem lächelnden Gesicht mit der charakteristischen Chromnase in Form des tropfenförmigen Kühlergrills zieht nicht nur ihren Eigentümer in den Bann. „Die Reaktion, die er auf der Straße beim Publikum weckt, ist oft die gleiche – die Leute sehen meine Bella und wollen auch eine haben!“

Alfa Romeo Giulietta Alfa Romeo Giulietta Auch seine Eheliebste hat Andreas Vogel inzwischen von der Marke mit dem Mailänder Wappen im Signet überzeugt. Allerdings hat sie einen anderen Favoriten: „Meine Frau fährt gern mit, egal in welchem meiner Alfas. Wenn sie sich selbst ans Steuer setzt, bevorzugt sie unseren weißen Spider. Das ist eine 77er Fastbackversion mit dem Zweilitermotor und ohne Spoiler. Und ansonsten – betrachtet sie meine Leidenschaft frauentypisch mit einem amüsierten Lächeln.“

Bei einem solch traumhaften Julchen tut es doch bestimmt weh, wenn das gute Stück über längere Zeit in der Garage schlummert, oder? „Das passiert aber nicht wirklich“, erklärt Andreas Vogel. „Meine Alfas sind zum Fahren gebaut, nicht zum herumstehen. Die Bella, wie ich sie nenne, habe ich noch am letzten Wochenende bewegt. Da war das Wetter trocken und sonnig, kein Salz auf der Straße – also haben wir eine Ausfahrt gemacht.“

Alfa Romeo Giulietta Alfa Romeo Giulietta Bleiben bei so vielen schönen Alfas eigentlich noch Wünsche offen? „Na ja, bei einem Zagato Junior, einem 2600er aus dem selben Haus oder einem GT Sprint Speciale könnte ich schwach werden. Wenn mir da mal einer in brauchbarem Zustand unterkommt, prima. Und wenn nicht – bin ich auch zufrieden mit dem, was ich habe.“ Das wiederum wundert den Betrachter nicht…

von Michael Grote

 

Quelle: Carsablanca

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