Von MOTOR-TALK-Reporter Fabian Hoberg
Los Angeles - Verwässert Porsche seine Sportwagengeschichte? Erst Cayenne, dann Panamera und nun der Macan? Der Hersteller sagt "Nein". Wir durften das neue SUV zwar noch nicht fahren, doch wir konnten uns zumindest schon einmal hineinsetzen.
Worum geht’s
Porsche ist stolz auf sein neues Auto. Trotz Höhe und Breite fahre sich der Macan sehr sportlich, quasi wie ein Sportwagen im SUV-Kleid. Zumindest die Motorenleistung ist sportwagenverdächtig: Sie reicht von 258 PS beim Diesel bis zu 400 PS beim Turbo. Dazwischen gibt es noch den Macan S mit 340 PS. Die Sechszylinder-Benziner stammen vom Panamera S, der Diesel vom Q5.
Bei unserer ersten Begegnung mit dem Macan treffen wir auf ein Auto, das von außen wie ein Porsche und von innen wie ein Sportwagen aussieht. Ob er sich aber zumindest annähernd auch so fährt? Das wird der Fahrtermin Anfang nächsten Jahres zeigen.
Wo kommt's her
MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander hat sich in Los Angeles in den neuen Macan gesetzt Quelle: MOTOR-TALK
Eigentlich aus Leipzig, wo der Macan montiert wird. Doch seine Geburtstätte liegt weiter südlich: Die Basisplattform stellt der Audi Q5. Das spart nicht nur Entwicklungszeit, sondern auch Geld. Allerdings haben die Stuttgarter auf Unterschiede geachtet. Bloßes Badge-Engineering, also ein Porsche-Logo auf einem Audi, genügte den Ansprüchen des Herstellers nicht. Und schon gar nicht denen der Kundschaft.
Das ist neu
Der Macan soll - wie jedes neue Modell - den Absatz des Herstellers beflügeln. Außerdem wird das SUV wohl der erste Porsche der Neuzeit (nach 912, 924, 944 und 968), der von einem Vierzylinder angetrieben wird. Porsche sagt zwar noch nicht wann und ob überhaupt ein aufgeladener Basismotor auf den Markt kommt. Doch wir rechnen fest damit. Schließlich könnten die Stuttgarter damit weiter unten im Preissegment neue Käufer locken.
Was uns besonders gefallen hat, ist die neu entwickelte Motorhaube: Für die Scheinwerfer wurden zwei Löcher eingeschnitten, was nur beim Öffnen auffällt. Mit dem Trick konnten die beiden Kotflügel hochgezogen werden und sich optisch mehr an den Elfer anlehnen – das ist gelungen.
So fühlt's sich an
Günstig ist der Macan nicht gerade - er startet bei knapp 60.000 Euro Quelle: MOTOR-TALK
Wie ein richtiger Porsche. Das kann man nicht anders schreiben. Die Sitze sind schön eng geschnitten, die Mittelkonsole breit wie beim Elfer und das Zündschloss sitzt da, wo es hingehört – links. Auch der dominierende Drehzahlmesser sagt: Ich bin ein Sportler. Der Blick über das Armaturenbrett kommt einem Elfer recht nahe: Das Auto wird von den beiden hohen Kotflügel optisch eingegrenzt.
Wann kommt's raus
Im Frühjahr. Dann startet der fünfte Porsche im Programm ab 57.930 Euro für den Macan S und den Macan S Diesel. Das ist alles andere als günstig. Der Basis-Cayenne mit 300-PS-V6 kostet nur eineinhalbtausend Euro mehr. Für den Macan Turbo verlangt Porsche 79.826 Euro.
Quelle: MOTOR-TALK