Audi zeigt auf dem Automobilsalon in Genf den kleinsten Konzern-Sportler: Der S1 startet mit 231 PS, Allrad-Antrieb und einem Namen, der Rallye-Fans zittern lässt.
Ingolstadt – Die meisten Hersteller behandeln ihre Geschichte vorsichtig wie eine feingewuchtete Kurbelwelle. BMW unterbricht zum Beispiel die eigene Nomenklatur und nennt den Sport-1er erst „1er M“, mittlerweile „M 135i“. Der Grund: Der Name M1 gehört einer Motorsport-Legende. Eine solche Legende vergoldet bei Audi seit fast 30 Jahren das Image. Der Gruppe-B-Renner Sport Quattro S1 sichert mit einmaligen Rennsiegen den guten Ruf des Ingolstädter Allrad-Strangs. Trotzdem darf ab sofort ein anderer Audi „S1“ heißen: In Genf zeigt die Marke die Sport-Version des A1. Audi S1: Kleinwagen mit 231 PSMit dem Rallyeauto von 1985 hat der Kleinwagen nur den Namen gemeinsam. Sein Herzstück ist kein aufgeladener Fünfzylinder, sondern ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit vier Zylindern, 231 PS und 370 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Damit ist der kleinste S-Audi immerhin 1 PS und 20 Newtonmeter stärker als ein Golf GTI Performance. Wie bei Audi S3 und VW Golf R schickt ein Haldex-5-Strang die Kraft an alle vier Räder. Seine Lamellenkupplung verteilt das Moment frei auf Vorder- oder Hinterachse. Eine elektronische Differenzialsperre soll den S1 sicher in der Spur halten. Im S1 ersetzt eine Vierlenker-Hinterachse die Verbundlenker-Konstruktion des A1. Allrad-Antrieb gehört bei Audis S-Modellen zum guten Ton. Dem S1 hilft er vor allem in der Beschleunigung: Der kleine Sportler sprintet in 5,8 (3-Türer) bzw. 5,9 Sekunden (Sportback) auf Tempo 100, also rund eine halbe Sekunde schneller als ein (immer frontgetriebener) Golf GTI. Bei 250 km/h bremst die Elektronik den S1 aus. Audi gibt den Verbrauch mit 7,0 bzw. 7,1 Litern pro 100 Kilometer an. Spoiler, LEDs und vier EndrohreDer S1 startet im 2. Quartal dieses Jahres für 29.950 Euro, also 125 Euro über dem Golf GTI Performance. Dafür gibt es große Schürzen, 17-Zoll-Räder, Xenon-Scheinwerfer, einen Endschalldämpfer mit vier Endrohren, LED-Rückleuchten und einen Namen, der Rallye-Fans den Hoffnungsschimmer in die Augen treibt. |