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Suzuki Celerio: Fahrbericht - Das Nutzfahrzeug im Kleinstwagen

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Suzuki fährt gegen den Trend: Beim Celerio verzichtet der japanische Hersteller auf jeglichen Lifestyle-Schnickschnack. Erste Fahrt im pragmatischen Alto-Nachfolger.

Suzuki Celerio: Von unzähligen Farboptionen und extravagantem Design will Suzuki beim Celerio nichts wissen. Der Nachfolger von Alto und Splash versteht sich als pragmatisches Angebot für alle, die in der kleinsten Klasse keinen Schnickschnack brauchen Suzuki Celerio: Von unzähligen Farboptionen und extravagantem Design will Suzuki beim Celerio nichts wissen. Der Nachfolger von Alto und Splash versteht sich als pragmatisches Angebot für alle, die in der kleinsten Klasse keinen Schnickschnack brauchen Quelle: Suzuki

Köln - Lifestyle, Urban Feeling, Trend und Freizeit: Ohne diese Schlagworte und eine jung-dynamische Zielgruppe kommt heute kaum noch ein Kleinstwagen aus. Dagegen leistet sich Suzuki beim neuen Celerio eine Rolle rückwärts: Der 3,60 Meter kurze Kleinstwagen soll sich als emotionsfreier Praktiker von der bunt-schrill-schicken Konkurrenz absetzen.

Und tatsächlich: In puncto Nutzwert hat der Suzuki einiges zu bieten. Die kantige Karosse gibt es ausschließlich als Fünftürer, die neu entwickelte Plattform bietet mit 2,43 Meter einen der größten Radstände der Mini-Liga. Auch der Kofferraum (254 Liter) bietet mehr Platz als im kleinsten Segment üblich.

Diesen Nutzwert erleben auch größer gewachsene Personen in der zweiten Reihe: Man sitzt gut und hat viel Platz für die Beine. Vorn ist ohnehin genug Platz. Dazu bieten die straff gepolsterten Sitze genug Komfort - auch für längere Fahrten.

Eine automatisierte Schaltbox bietet Suzuki ab dem Frühjahr 2015 an. Aufpreis: Überschaubare 1.300 Euro Eine automatisierte Schaltbox bietet Suzuki ab dem Frühjahr 2015 an. Aufpreis: Überschaubare 1.300 Euro Quelle: Suzuki Das Cockpit besteht aus schnörkellosem Kunststoff und spart sich jede Design-Spielerei. Die Schalter und Hebel erklären sich von selbst. Alles wirkt, wie es soll: Etwas nüchtern, aber grundsolide und sauber verarbeitet.

68 PS oder 68 PS?

Motorseitig hat der Celerio-Kunde die Wahl zwischen einem 68-PS-Dreizylinder und: einem 68-PS-Dreizylinder. Der Unterschied: Das „Eco+“-Paket für 1.100 Euro. Es besteht aus einer überarbeiteten Benzineinspritzung, einer um einen Zentimeter abgesenkten Karosse und einem Start-Stopp-System.

Das Drehmoment-Plus von drei Newtonmeter gegenüber der Standardversion ist nicht spürbar. Doch der Spritverbrauch sinkt durch das Paket in der Theorie von 4,3 auf 3,6 Liter pro 100 Kilometer. In erster Linie ist das dem Start-Stopp-System geschuldet. In der Praxis ist dieser Vorteil also nur mit vielen Ampelstopps wirklich reproduzierbar.

68 PS sind nicht viel, aber in einem leichten, kleinen Auto auch nicht zu wenig. 880 Kilogramm wiegt der Suzuki Celerio in der Basisversion. In der Stadt schwimmt er locker mit, und auch auf die Autobahn kann man sich trauen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei klassenüblichen 155 Kilometern pro Stunde. Zum Überholen gehören etwas Anlauf und Drehzahl, das ist in dieser Leistungsklasse eben so.

Die eigentliche Domäne des Celerio ist aber klar die Stadt: Hier überzeugt die sehr leichtgängige Servolenkung, ordentlich dimensionierte Dämpfer fangen das Rütteln geflickschusterter Straßen gut ab.

Übersichtliche Preisliste

Beim Raumangebot punktet der Realo-Zwerg mit ordentlicher Beinfreiheit hinten sowie mit einem großen Kofferraum Beim Raumangebot punktet der Realo-Zwerg mit ordentlicher Beinfreiheit hinten sowie mit einem großen Kofferraum Quelle: Suzuki Die Preisliste? Suzuki spart sich den Aufwand, eine 60:40 geteilte Rückbank, Höhenverstellung für Sitz und Lenkrad oder einen Drehzahlmesser separat abzurechnen. In der Basisversion (9.690 Euro) fehlen die optionale Klimaanlage, Vorhang-Airbags, eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung und ein Radio.

Für Letzteres sind immerhin eine Vorrüstung und zwei Lautsprecher vorhanden. Die Vollausstattung „Comfort“ trennen nur 1.800 Euro vom Celerio Basic. Der Aufpreis für die (zum Marktstart nicht lieferbare) automatisierte Schaltbox beträgt 1.300 Euro.

Als einziges Glamour-Element leistet sich der Suzuki eine Metallic-Lackierung. Selbst auf ein gutes Crash-Test-Ergebnis wurde verzichtet: Mangels lieferbarer Assistenzsysteme erhielt der Celerio im Test von Euro NCAP nur drei Sterne.

Suzuki Celerio - Technische Daten

  • Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner
  • Getriebe: Fünfgang manuell (optional: autom. Schaltbox)
  • Leistung: 68 PS (50 kW)
  • Drehmoment : 90 Nm max. (93 Eco+)
  • 0-100 km/h: 14,0 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
  • Verbrauch: 4,3 l/100 km (3,6 Eco+) (NEFZ)
  • CO2: 99 g/km (84 Eco+)
  • Länge x Breite x Höhe in m: 3,60 x 1,60 x 1,54
  • Radstand: 2,43 m
  • Leerwicht: 880 kg
  • Kofferraum: 254-1.053 l
  • Preis: 9.690 Euro

 

 

Quelle: S-PX

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
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