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Alfa Romeo: Pläne bis 2021 - Das plant Alfa nach dem SUV

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Die Giulia ist am Markt, ein SUV steht auf der LA Auto Show: Bei Alfa passiert was. Wie es weitergeht, sagte Alfa-Chef Reid Bigland dem britischen Magazin „Autocar“.

Reid Bigland bekam von Sergio Marchionne einen anspruchsvollen Auftrag: Alfa Romeo soll von aktuell rund 60.000 Fahrzeugen im Jahr auf 400.000 Verkäufe jährlich wachsen Reid Bigland bekam von Sergio Marchionne einen anspruchsvollen Auftrag: Alfa Romeo soll von aktuell rund 60.000 Fahrzeugen im Jahr auf 400.000 Verkäufe jährlich wachsen Quelle: dpa/Picture Alliance & Alfa Romeo

London – In Fiats großem Zukunftplan von 2014 steckten viele ambitionierte Ziele. Eines davon: Alfa Romeo soll vom Mauerblümchen zum weltweit begehrten Premium-Anbieter werden. Eine eigene Entwicklung mit viel Ferrari-Input und acht neue Modelle bis 2018 sind die Bausteine dazu.

Und heute? Mit der Mittelklasselimousine Giulia ist das erste Alfa-Modell der neuen Zeitrechnung im Markt – und wird wohlwollend aufgenommen. Ein Mittelklasse-SUV, das wohl Stelvio heißen wird, stellt Alfa Romeo in wenigen Tagen in Los Angeles vor. Wie aber geht es danach weiter?

Das neue Mittelklasse-SUV zeigt Alfa erstmals auf der LA Auto Show im November 2016 Das neue Mittelklasse-SUV zeigt Alfa erstmals auf der LA Auto Show im November 2016 Quelle: Alfa Romeo Darüber sprach das britische Magazin „Autocar“ mit Reid Bigland, seit Mai 2016 Chef der italienischen Traditionsmarke. „Wir wollen auf Augenhöhe mit den Deutschen, aber das geht nicht in zwei Jahren“, sagt er. Sein Problem: BMW, Audi oder Mercedes verfügen über ein breites Modellprogramm und weltweite Händlernetze, Alfa Romeo nicht.

Dynamik first

Natürlich kann Alfa in Europa und Amerika über die Fiat- und Chrysler-Netze schnell wachsen. In Asien steht die Marke trotzdem noch am Anfang. Bigland sieht die beste Chance für Alfa daher darin, bei jedem Launch „das bestmögliche Auto“ vorzustellen – auch wenn es, wie bei der Giulia, etwas länger dauert.

Wie die Giulia, soll auch das kommende Mittelklasse-SUV durch dynamische Fahreigenschaften punkten. „Jeder Alfa muss in diesem Punkt herausstechen“, sagt Bigland. Der „Stelvio“, den Namen will Bigland noch nicht bestätigen, wird am Markt zum Beispiel gegen den Porsche Macan oder den Jaguar F-Pace antreten. Wie bei der Giulia, wird Alfa zuerst eine sportliche Quadrofoglio-Version mit 2,9-Liter-V6 vorstellen.

Nach dem Stelvio wird Alfa Romeo sich zunächst auf einen Giulia Kombi konzentrieren. Der könnte schon im Frühjahr 2017 vorgestellt werden. Warum, ist klar: Mittelklasse-Kombis verkaufen sich in Europa traditionell besser als Limousinen. Es wäre fahrlässig, dieses Potenzial liegenzulassen.

Drei SUV und Giulietta

Über den Absatzzuwachs durch die Giulia kann sich FCA schon heute freuen; entscheidend wird aber das große SUV oberhalb des Stelvio sein, das voraussichtlich Anfang 2018 vorgestellt wird. Der BMW-X5-Rivale wird sich die Plattform mit dem Maserati Levante teilen, wohl keine Siebensitzer-Option beinhalten und vor allem: pro verkauftem Auto viel Geld verdienen.

Zwei weitere SUV sind laut „Autocar“ in Planung: Eine Coupé-Version des Stelvio könnte gegen den BMW X4 antreten. Auch in der Kompaktklasse ist ein SUV wahrscheinlich. Im sogenannten C-Segment plante Alfa bereits im 2014er-Plan zwei Modelle. Eines davon wird wohl ein SUV, das andere in jedem Fall ein Giulietta-Nachfolger.

Sieht nach wie vor gut aus: Der 2010 eingestellte Brera wird laut "Autocar" einen Nachfolger bekommen. Ein weiteres Sportmodell war bereits im 2014er-Plan fest vorgesehen Sieht nach wie vor gut aus: Der 2010 eingestellte Brera wird laut "Autocar" einen Nachfolger bekommen. Ein weiteres Sportmodell war bereits im 2014er-Plan fest vorgesehen Quelle: Alfa Romeo Auf den Kompakten müssen wir laut „Autocar“ noch mindestens drei Jahre warten. Eine wichtige Entscheidung ist laut Alfa Romeo gefallen: Die nächste Giulietta wird auf einer verkürzten Giulia-Plattform aufbauen und dadurch zum einzigen Kompakten mit Hinterradantrieb. Denn BMW wird den 1er bekanntlich auf Frontantrieb umstellen.

SUV statt Limousine?

Bigland lässt gegenüber dem britischen Magazin durchblicken: Die SUV-Begeisterung der Autokäufer schiebt das große SUV in der internen Prio-Liste vor eine bisher fest eingeplante Limousine in der oberen Mittelklasse. Steht die unter dem Arbeitstitel „Alfetta“ bekannte Limousine auf der Kippe?

Zumindest fragt man sich bei FCA, ob Aufwand und Ertrag im richtigen Verhältnis stehen. „Die Größe des Segments und die Profitabilität sind nicht mehr, was sie waren“, sagt Bigland. Auch etablierte Hersteller würden ihre gehobenen Limousinen derzeit mit hohen Rabatten und überschaubaren Profiten verkaufen. Prognose: Ob das Modell zügig kommt, hängt vor allem von Alfas Erfolg in China ab. Denn dort verkaufen sich große Limousinen nach wie vor prächtig.

Und sonst noch?

Alfa Romeo will in jedem Segment das sportlichste Auto anbieten – verfügt mit dem 4C aber nur über einen wirklichen Sportwagen. Das soll sich bis 2020 ändern. Viele SUV bringen zwar viel Geld, aber sie drohen auch die DNA zu verwässern, die Alfa sexy machen soll.

Schon Marchionnes 2014er-Plan sah einen weiteren Sportwagen vor, der laut „Autocar“ das Erbe des Brera antreten könnte. Das deutet auf ein sportliches, aber alltagstaugliches Coupé unterhalb des 4C hin.

Eine klare Äußerung zur Zukunft des Kleinwagens Mito lässt Bigland sich nicht entlocken. „Der Mito spielt außerhalb Europas keine Rolle. Aber hier leistet er einen wertvollen Beitrag, also werden wir ihn weiterhin verbessern“, sagt der Manager. Begeisterung klingt anders.

In Marchionnes Fünfjahres-Plan war bis 2018 kein neuer Kleinwagen vorgesehen; bleibt abzuwarten, wie lange Alfa das 2008 vorgestellte Modell am Leben erhalten wird. Klar ist, die aktuelle Ausgabe passt nicht mehr so richtig in die angestrebte Premium-Positionierung der Marke.

 

Quelle: Autocar

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