Ecosport statt B-Max, neues SUV unterhalb des Kuga, neuer Focus mit Hybrid und sogar ein Mustang Hybrid: Ford hat bis 2020 eine Menge vor. Ein Überblick.
Köln - Nicht nur im Heimatmarkt Nordamerika fuhr Ford im vergangenen Jahr einen satten Gewinn ein. Auch in Europa läuft das Geschäft nach einigen Kursänderungen der vergangenen Jahre wieder rund. So wurden Werke in Belgien und Großbritannien geschlossen, der Mondeo nach Valencia (Spanien) verlagert. Hinzu kamen massive Kosteneinsparungen und die Umstrukturierung der Pensionskasse. Auch die Einnahmen haben die Kölner verbessert, vor allem durch die Aufwertung einiger Modelle mit den Linien „ST-Line“ und „Vignale“. Bei leichten Nutzfahrzeugen war man ohnehin schon top in Europa. Auch fürs Herz und Image konnte Ford mit dem ersten offiziellen Europa-Mustang eine Menge tun. Die Ikone hatte 2016 in Deutschland zeitweise mehr Zulassungen als der Porsche 911 Carrera. Global ist der Mustang der meist verkaufte Sportwagen überhaupt. Die Trennung von Vorstandschef Mark Fields hatte wohl primär börsenpolitische Gründe und dürfte die Strategie und Produktplanung der kommende zwei bis drei Jahre kaum beeinflussen. Seit dem 8. Juli steht die achte Generation des Fiesta beim Händler. Ecosport für Europa, B-Max am EndeDer in Köln gebaute Kleinwagen Fiesta wird künftig in sieben Ausstattungsvarianten angeboten, darunter erstmals als „ST-Line“, „Vignale“ und „Active“. Letztere kommt Anfang 2018 und ist eine auf SUV-Look getrimmte Version. Ebenfalls im nächsten Jahr schickt Ford den Fiesta ST an den Start. In ihm debütiert der neu entwickelte 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo mit Zylinderabschaltung und 200 PS. Quelle: Ford Am weiterhin wachsenden SUV-Markt will Ford mit einem großen Facelift des Ecosport noch besser profitieren. Das Geld verdient hier bisher vor allem der Kuga. Dafür holt Ford den Ecosport nun nach Europa, rüstete extra das Werk in Rumänien um. Zuvor kam der EcoSport für den europäischen Markt aus Indien. Die Produktion des Mini-SUV in Craiova soll im Oktober beginnen. Derzeit läuft dort die Produktion des Minivans B-Max aus. Er erhält keinen Nachfolger. Gleiches könnte auch dem Grand C-Max passieren, denn das Kundeninteresse an der Nische zwischen zwischen C-Max und S-Max schrumpft. Angeblich will Ford deshalb nur noch den normalen C-Max erneuern. Die Markteinführung ist für 2019 vorgesehen. Im selben Jahr startet der neue Kuga, der – analog zum VW Tiguan – deutlich wachsen dürfte. Dadurch entstünde Raum für ein weiteres SUV zwischen Ecosport und Kuga. Außerdem denkt Ford über ein in Europa gebautes, größeres SUV oberhalb des Kuga nach. Diese Rolle spielt derzeit der aus Kanada importierte Edge. Wichtigste Neuheit: der FocusDie wichtigste Ford-Premiere der näheren Zukunft wird der neue Focus, den Ford dringend benötigt. Denn seit 2016 verkauft sich das aktuelle Modell in Europa deutlich schlechter als VW Golf und Opel Astra, auch der Skoda Octavia schob sich am Ford vorbei. Die vierte Generation will Ford gegen Ende 2017 präsentieren, allerdings nicht auf der IAA. Abmessungen, Radstand, Beinfreiheit hinten und Kofferraum wachsen, das Gewicht sinkt um etwa 50 Kilogramm. Zum Einsatz kommt der beim Fiesta eingeführte 1,5-Liter-Dreizylinder. Statt der Sechsgang- setzt Ford künftig auf eine Achtgang-Automatik. Quelle: Ford Einen Elektro-Focus wird es nicht mehr geben, ab 2020 kommen komplett neue Stromer. Auf dem Plan steht aber eine Hybridvariante in Kombination mit einem Dreizylinder. Wie gehabt, gibt es den Focus bei uns als Fünftürer und Kombi (Turnier). Später wird erneut eine RS-Version folgen, der einzige Focus mit Allradantrieb. In Sachen Elektrifizierung geht Ford, immerhin der weltweit zweitgrößte Hersteller elektrifizierter Autos, andere Wege als die Konkurrenz. Zusammen mit der Firma Streetscooter entwickelt man einen Elektro-Transit. Das erste Plug-in-Modell von Ford in Europa soll 2019 ebenfalls ein leichtes Nutzfahrzeug werden, der Transit Custom in der 1-Tonner-Klasse. Zudem steht ein elektrisches Crossover auf eigener Plattform auf dem Programm. Reichweite: knapp 500 Kilometer, Debüt: vermutlich 2020. Bis 2021 will Ford die gigantische Summe von 4,6 Milliarden Dollar in die Elektromobilität stecken. Insgesamt sollen dann 13 Fahrzeuglinien elektrifiziert sein, heißt es aus der Konzern-Zentrale in Dearborn. Eine Ausnahme macht da nicht einmal der Mustang. Er kommt künftig auch als Voll-Hybrid auf die Straße. Quelle: SP-X (Michael Specht) |