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Honda: Hybrid soll es richten - Das plant Honda bis 2020

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Honda? Viele Autokäufer haben die japanische Marke nicht mehr auf der Liste. Der Absatz schrumpfte um zwei Drittel, der Accord ist weg. Nun setzt Honda auf Hybridantriebe.

Der im Vergleich zum Vorgänger deutlich größere Civic soll den Wegfall des Accord kompensieren Der im Vergleich zum Vorgänger deutlich größere Civic soll den Wegfall des Accord kompensieren Quelle: Honda

Köln - Die Marke Honda stand einst für Innovation, Design und japanische Tugenden wie Haltbarkeit und gute Ausstattung. 1990 baute man den Sportwagen NSX weitgehend aus Aluminium – deutlich vor Audi. 1999 schickte Honda das Hybridmodell Insight auf die Straße, das erste 3-Liter-Benzin-Serienauto. Zeitgleich begann man, mit der Brennstoffzelle zu experimentieren.

Honda baute Besonderheiten wie den Van FR-V mit drei Sitzplätzen in der ersten Reihe. Oder ein Motorrad mit ovalen Kolben. Den Kleinwagen Jazz mit dem bis heute besten Rücksitzkonzept der Kleinwagen-Klasse. Und heute? Japans drittgrößte Automarke befindet sich in Europa auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

In Deutschland konnte Honda 2016 gerade noch 25.000 Autos verkaufen, gegenüber dem Höhepunkt der 1990er-Jahre ein Rückgang um fast zwei Drittel. In den Top 50 der Neuzulassungen ist kein Modell von Honda vertreten. In Europa verkaufte das Unternehmen 2016 exakt 159.126 Fahrzeuge. Das ist zwar mehr als 2015 (plus 20,8 Prozent), aber immer noch nicht viel für eine Massenmarke. Zum Vergleich: Kia schaffte 436.000 Fahrzeuge.

Honda Civic Type-R: Das Sportmodell steht für 15 Prozent aller Civic-Verkäufe hierzulande Honda Civic Type-R: Das Sportmodell steht für 15 Prozent aller Civic-Verkäufe hierzulande Quelle: dpa/Picture Alliance Ein Grund: Honda baute zurück. Beschäftigt sind bei Honda Europe derzeit nur halb so viele Mitarbeiter wie noch Anfang des Jahrzehnts. Auch das Entwicklungscenter in Offenbach ist deutlich geschrumpft. In Deutschland hat Honda einen Marktanteil von weniger als einem Prozent.

„Wir sind nur im Privatkundengeschäft unterwegs“, sagt Hirokazu Tomiki, Präsident von Honda Deutschland.

Daher nahm man die Mittelklasse-Limousine Accord in Europa aus dem Programm. „Im D-Segment sind nahezu 90 Prozent Geschäftskunden unterwegs“, sagt Tomiki.

Neue Motoren

Der Japaner hofft, dass die neue Civic-Limousine das etwas kompensieren kann. Mit 4,63 Metern Länge kratzt sie an der Mittelklasse. Bislang wurde der Civic in neun Werken und auf vier Kontinenten produziert, jährlich mehr als 600.000 Autos. Die neue Generation wird in Swindon (England) für den globalen Markt produziert.

Dazu gehört auch die Variante mit 1.0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner. Den Motor soll später auch der Jazz erhalten. Ende 2017 debütiert im Civic außerdem ein neu entwickelter 1,6-Liter-Dieselmotor. Das sportliche Image wiederbeleben soll der Civic Type R. Er steht für rund 15 Prozent aller Civic-Verkäufe – kein Kompliment für den Rest des Programms.

Erstmals bietet Honda den Kompaktsportler auch in den USA an. Keinen Nachfolger soll der Kombi (Tourer) erhalten. Das jetzige Modell wird noch bis zum Herbst produziert.

Jüngst verkündete Honda, auch in Europa die Antriebe zu elektrifizieren. „Bis 2025 sollen zwei Drittel unserer Verkäufe Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Brennstoffzellen- und Elektrofahrzeuge sein“, sagt Katsushi Inoue, Präsident und COO Honda Motor Europe.

Elektro-Auftakt im CR-V

Honda Clarity: Die Wasserstoff-Limousine fährt nur in den USA und in Japan Honda Clarity: Die Wasserstoff-Limousine fährt nur in den USA und in Japan Quelle: Honda

Den Anfang könnte 2018 der neue CR-V machen. Das SUV ist nach dem Accord-Aus das Flaggschiff der Marke. Zunächst kommt wohl ein Vollhybrid, denn mit diesem Konzept erzielt Toyota im Rav4 beachtliche Erfolge. Hondas Antrieb stammt aus dem US-Accord und wurde für Europa adaptiert. Plug-in-Versionen kommen später. „Wir werden nach und nach alle unsere vier Baureihen hybridisieren“, verspricht Philip Ross.

Wann es mit dem batterieelektrischen Antrieb losgeht, will der Senior Vice President bei Honda Motor Europe nicht verraten. Angeblich wird auf der kommenden IAA im September eine Studie zu sehen sein. Beim Elektroantrieb arbeitet Honda mit Hitachi zusammen. Der Civic könnte Hondas erstes reines Elektroauto werden.

Hinzu kommt das Wasserstoff-Modell Clarity. Die Mittelklasse-Limousine fährt bisher nur in den USA und in Japan. In Europa laufen zehn Exemplare im Rahmen der sogenannten HyFIVE-Initiative (Hydrogen For Innovative Vehicles). Kommendes Jahr will Honda den Clarity in Amerika auch als Plug-in-Hybrid sowie als Elektroauto anbieten.

Immerhin: Im boomenden Segment der B-SUV hat Honda seit 2015 den HR-V (4,29 Meter) im Angebot. Er basiert auf der Jazz-Plattform und wird in Mexiko gebaut. Die nächste Generation (ab 2020) soll wieder aus Japan kommen. Darunter wäre noch Platz für ein City-SUV. Ein Modell dieser Größe (3,99 Meter) läuft bereits in Mexiko vom Band, der WR-V. Pläne, dieses Modell auch bei uns anzubieten, will Honda derzeit nicht bestätigen.

Quelle: SP-X

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