Ein Australier gewinnt die amerikanische Paradedisziplin: GM-Tochter Holden baut den schnellsten Pick-up der Welt – zumindest nach australischen Regeln.
Nürburg – Nutzfahrzeuge haben auf Rennstrecken nichts zu suchen. Es sei denn, in ihnen dreht die Kraft der acht Herzen: Mit viel Hubraum, viel Leistung und noch mehr Drehmoment stellt sich die australische GM-Tochter Holden dieser Herausforderung. Eine, die eigentlich gar keine ist. Nutzfahrzeuge: Bisher kein Nordschleifen-RekordQuelle: GM Denn obwohl viele Hersteller Power-Pick-ups anbieten, hat noch niemand eine Rekordfahrt auf der Nürburgring-Nordschleife gewagt. Weder Dodge Ram SRT10 noch Ford F-150 SVT Raptor können Zeiten vorweisen – laut Holden ist diese Seite im Guinness-Buch ein unbeschriebenes Blatt. Diese Chance nutzt der Außenseiter. Holden tritt mit dem SS V Redline Ute in der Eifel an – ein Pick-up auf Pkw-Basis mit Renngenen. Sein Achtzylinder entwickelt 350 PS sowie 517 Newtonmeter und beschleunigt den 1,8-Tonner in 5,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Für den Rekord-Versuch hat Holden die Geschwindigkeitsbegrenzung aus dem Steuergerät entfernt und den Sturz an der Vorderachse optimiert. Ansonsten blieb der Renn-Laster im Serien-Zustand. Holden Ute: Hubraum und LaderaumQuelle: GM Von Haus aus verfügt der Holden über 19-Zoll-Räder, eine Renn-Bremsanlage und eine straffe Fahrwerksabstimmung mit dickeren Stabilisatoren. Hinter den beiden Sportsitzen gibt es 1.200 Liter Ladevolumen. Unter einer Motorhaube aus Aluminium arbeitet ein ur-amerikanischer Achtzylinder mit 6,0 Litern Hubraum und zwei Ventilen pro Topf. Holden-Testfahrer und Fahrdynamik-Ingenieur Rob Trubiani steuerte den Pick-up. Er absolvierte die 20,8 Kilometer lange Nordschleife in 8:19,47 Minuten. Eine Zeit, für die Rennlegende Walter Röhrl nicht einmal einen Helm aufsetzen würde – trotzdem dient sie fortan als Referenz für sportliche Nutzfahrzeuge. Die Rekord-Euphorie könnte jedoch internationalen Regularien zum Opfer fallen: In Australien zählt der Ute als „leichtes Nutzfahrzeug“ – für amerikanische Verhältnisse ist er zu klein. Übrigens: Sabine Schmitz, die schnellste Frau auf dem Nürburgring, hat einen ähnlichen Versuch gestartet. Sie raste mit einem serienmäßigen Ford Transit mit 136 PS über die Nordschleife. Das Ziel: eine Rundenzeit unter 10:00 Minuten. Das Ergebnis seht Ihr hier: Quelle: MOTOR-TALK |