Die IAA Nutzfahrzeug-Messe 2018 zeigt viele Innovationen aus dem Auto-Bereich, nur in XXL. Digitalisierung, automatisiertes Fahren und Elektromobilität treiben auch die Brummer und Brummis um. Hier gibt es alle Neuheiten, Daten und Öffnungszeiten im Überblick.
Hannover - Die Zukunft der Laster und Lieferwagen ist spannender als je zuvor. Wie gehen wir in Zukunft mit folgenden Themen um: Lastwagen-Kolonnen auf Autobahnen, Diesel-Fahrverbote in Städten, stetig wachsender Online-Lieferverkehr? Die Brummi-Branche befindet sich im Umbruch. In diesen Zeiten voller Herausforderungen treffen sich Lkw-Hersteller, Spediteure und Zulieferer zur weltgrößten Fachmesse – der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Schwerpunkte der diesjährigen IAA sind alternative Antriebe, Digitalisierung und automatisiertes Fahren, Elektromobilität und urbane Logistik. Auf der Ausstellungsfläche in Hannover mit rund 282.000 Quadratmetern bleibt kein Fleckchen frei. 2.100 Aussteller aus rund 50 Ländern zeigen Trends und Lösungen. Der Anteil der ausländischen Aussteller beträgt knapp 60 Prozent, allen voran Firmen aus China, Italien, den Niederlanden, Türkei und Frankreich. Transporter mit ElektroantriebQuelle: VW Das Thema E-Mobilität bewegt die Branche besonders. Zahlreiche Hersteller präsentieren auf der IAA Transporter mit Elektroantrieb, die etwa bei Paketdiensten, Handwerkern und Lieferanten zum Einsatz kommen und für bessere Luft in Innenstädten sorgen sollen. Mercedes hat den eVito und den eSprinter am Start, VW zeigt den e-Crafter, MAN den eTGE und den Streetscooter Work. Diese spritlos betriebenen Modelle haben eine Reichweite von 100 bis 150 Kilometern pro Batterieladung und eigenen sich damit hervorragend für den Lieferverkehr in Städten. Auch auf längeren Strecken stark: Opel bringt eine neue Version des Hochdachkombis Combo auf den Markt, den Combo Life. Der läuft zwar mit Sprit, dafür gibt es ihn aber in vier Versionen, zwei Längen, mit zwei, drei, fünf oder sieben Sitzplätzen. Auch der klassische Kastenwagen Peugeot Partner bekommt ein Update, mit BlueHDi-Motor und Sechsganggetriebe. Und der neue Citroen Berlingo kommt mit viel Platz und gleich 24 Personalisierungskombinationen daher. Schwere Lkw jetzt auch auf StromRenault Trucks und MAN wagen sich auf der IAA an größere Lieferwagen und Lkw mit Elektroantrieb. Auch DAF präsentiert mit dem CF electric und VOLVO mit dem FE electric rein elektrisch angetriebene Trucks. Bei richtig schweren Nutzfahrzeugen sind Elektroantriebe aber nach wie vor nicht einfach umzusetzen. DAF zum Beispiel arbeitet daher an einem Plug-in-Hybrid mit Dieselmotor: über Land mit Verbrenner unterwegs, in der Umweltzone mit Strom. Manche Hersteller denken über alternative Kraftstoffe nach – so sind in Hannover diverse Trucks und Busse mit Erdgasantrieb zu besichtigen. Fiat etwa hat beim Stadttransporter Fiorino eine Variante im Angebot, die mit Erdgas läuft. Und Iveco hat seinen diesjährigen Messestand gleich ganz zur "dieselfreien Zone" erklärt. Quelle: Daimler Ein weiteres Highlight: die neue Generation des Actros, Schwergewichts-Klassiker von Mercedes. Zeitgemäß haben ihn die Stuttgarter mit neuen Assistenz- und Infotainmentsystemen ausgerüstet, die sie aus ihrer Pkw-Sparte übernommen haben. Außerdem kann der neue Actros über seinen gesamten Geschwindigkeitsbereich teilautonom fahren. Er hat serienmäßig Außenspiegelkameras und – potenziell lebensrettend – einen Abbiegeassistenten, der auch Radfahrer erkennt. Logistikpakete für die FahrsicherheitViele Hersteller entwickeln immer ausgefeiltere Logistikpakete zur Fahrsicherheit und digitalen Vernetzung ganzer Flotten. Auf dem Forum „New Mobility World“ kann man sich vier Tage lang gezielt bei Keynotes, Interviews und Talks mit internationalen Experten darüber informieren. Noch in diesem Jahr soll in einigen Metropolen der eCitaro von Mercedes unterwegs sein: ein rein elektrisch laufender Stadtbus. MAN hat ebenfalls bereits E-Bus-Modelle angekündigt – sie laufen nicht nur sauberer, sondern auch viel leiser als ihre Dieselgeschwister. Die Zukunft des Güterverkehrs?Quelle: Volvo Noch einen Schritt weiter geht der Prototyp "Vision" von Volvo Trucks: der Roboter-Lastwagen der Zukunft. Kein Fahrer mehr, kein Fahrerhaus – dieser Zweiachser besteht quasi nur noch aus einem Fahrgestell mit Elektroantrieb und Sensorik. Der Truck soll autonom fahren können, wird aber von einer Leitstelle permanent überwacht und ist zudem mit einer Cloud verbunden. Fahrtempo und Ablauf sollen so gesteuert werden, dass es keine unnötigen Wartezeiten gibt und eine höhere Liefergenauigkeit erreicht wird. Und für die sogenannte „letzte Meile“ in überfüllten und abgasbelasteten Innenstädten arbeitet Mercedes sogar an einem futuristischen Mini-Lieferwagen im Sprinterformat: Urbanetic heißt er. Er bringt Waren elektrisch und autonom zum Kunden und kann bei Bedarf zu einem Robotaxi für bis zu 12 Personen verwandelt werden. Noch ist der Urbanetic eine Designstudie – bald aber sollen die ersten Tests auf programmierten Routen und privaten Arealen beginnen. Wer also die Zukunft des Güterverkehrs erleben will – zwischen Technik und Design, Utopie und täglichem Einsatz – sollte die IAA Nutzfahrzeuge nicht verpassen. Noch weitere Infos zu den Neuheiten der IAA findet Ihr hier. Alle Infos zur IAA Nutzfahrzeuge auf einen Blick:
Quelle: mit Material von dpa und spx |