Die Trabi-Produktion wurde nach der Wende schnell eingestampft. Trotzdem hat der Wagen mit der Duroplast-Karosserie Spuren hinterlassen: Hätte es ihn nicht gegeben, stünde die Wirtschaft im Osten heute schlechter da, sagt ein Forscher.
Zwickau/Dresden - Ostdeutschland profitiert nach Expertensicht noch immer von der früheren Produktion der DDR-Autos Trabi und Wartburg. Autobauer wie VW hätten sich nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern angesiedelt, weil es dort dank der DDR-Autotradition ausgebildete Fachkräfte gab, sagte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter des Ifo-Instituts in Dresden. "Das Personal war das entscheidende Argument." Autowerke und Zulieferer im Osten Nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit hängt etwa in Sachsen an jedem Arbeitsplatz in Autowerken mehr als ein weiterer in Zulieferbetrieben. Wie viele Menschen in der Branche insgesamt beschäftigt sind, wird jedoch nicht statistisch erhoben. Schon 1990 wurde der Polo in Zwickau gebautAm Dienstag jährt sich der Start der Trabi-Produktion zum 60. Mal. Der erste Trabant ging am 7. November 1957 vom Band. Im April 1991 wurde die Herstellung beendet - vor allem wegen fehlender Nachfrage. VW selbst begründet seine Ansiedlung in Zwickau unter anderem mit guten Geschäftsbeziehungen zur sächsischen Automobilindustrie schon zu DDR-Zeiten. So habe es Überlegungen gegeben, Motoren aus den Modellen Polo und Golf ab 1987 auch in Trabant und Wartburg zu verbauen, teilte der Wolfsburger Autobauer mit. Dazu kam es jedoch nicht. Nach der Wende dann wurden bereits 1990 in der früheren Trabant-Fabrik in Zwickau die ersten Polo montiert, die Golf-Montage dort begann weniger als ein Jahr später. Anschließend baute Volkswagen die Produktionsstätten in Zwickau, Chemnitz und Eisenach weiter aus. Quelle: dpa |
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