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Hitzeschäden und Unfälle auf deutschen Straßen - Den Autobahnen wird es zu heiß

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Die Hitze in Deutschland macht unseren Autobahnen zu schaffen. Die Betonplatten dehnen sich aus und platzen auf. Ein Motorradfahrer starb bereits.

Auf der Autobahn A 93 an der Anschlussstelle Abensberg kam es durch einen Hitzeschaden zu einem tödlichen Unfall Auf der Autobahn A 93 an der Anschlussstelle Abensberg kam es durch einen Hitzeschaden zu einem tödlichen Unfall Quelle: dpa/Picture Alliance

München - Wir haben lange auf den Sommer gewartet. Jetzt ist er da und trifft Mensch und Material mit voller Wucht. Während wir uns mit Eis und Cola abkühlen können, sind unsere Autobahnen der Sonne schutzlos ausgeliefert. Und das hat Folgen.

Nach Informationen des ADAC sind bereits mehrere Autobahnen beschädigt worden. Betroffen sind A 3, A 7, A 92, A 93 und die A 94 in Bayern. Der aufgerissene Beton hat schon mehrere Unfälle verursacht. Bislang gibt es ein Todesopfer. Ein 59-jähriger Motorradfahrer ist auf der A 93 an der Anschlussstelle Abensberg über eine halbmeterhohe Aufwölbung gefahren. Er prallte gegen die Leitplanke und starb. Bereits zuvor hat es an der gleichen Stelle mehrere Unfälle gegeben.

Von den Hitzeschäden sind vor allem ältere Straßen aus Beton betroffen, da sich die Platten ausdehnen und Spannung entsteht. Die Fachleute nennen das Phänomen Blow-up. In Deutschland sind rund 30 Prozent aller Autobahnen aus Beton, 70 Prozent aus Asphalt.

Im Gegensatz zu den Blow-ups gibt es weichen Fahrbahnbelag und Blasenbildung nur in Ausnahmefällen. Das passiere eher bei kleineren Straßen, bei denen die Asphaltdecke dünner sei oder die schon andere Schäden hätten, etwa nach längerem Frost, sagen die Fachleute.

Blitzreparatur in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurden bereits die ersten Schäden behoben. In der Nacht auf Mittwoch wurde die linke Fahrbahn der A 8 Richtung Karlsruhe in einer Blitzaktion repariert, wie Matthias Leitold vom Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilte. Bei Temperaturen von rund 40 Grad auf der Fahrbahn hätten sich am Dienstag die Betonplatten bei Remchingen ausgedehnt, seien aneinander gestoßen und dann gebrochen. An den Bruchkanten hätten sie mehrere Zentimeter hoch gestanden, sagte er. Die Spur musste gesperrt werden. Der Verkehr staute sich zeitweise mehr als zehn Kilometer. Nach der Reparatur konnte die Fahrbahn am Morgen wieder freigegeben werden. Nach erster Schätzung kostet die Ausbesserung rund 20.000 Euro.

ADAC rät zu Vorsicht

Kommt es zu einem Schaden am Auto, muss der Halter des Fahrzeugs nachweisen, dass die zuständige Autobahnmeisterei ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen ist. Das dürfte schwierig werden, sagt der ADAC. Aus diesem Grund empfiehlt der Autoclub allen Fahrern, das Tempo zu reduzieren und den Abstand zum Vordermann zu vergrößern.

Quelle: mit Material von dpa und dem ADAC

Avatar von sabine_ST
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