Nach 30 Formel-1-Jahren wollte Konstrukteur Adrian Newey mehr. Oder eigentlich weniger: Weniger Kompromisse in einem Sportwagen. Das Ergebnis heißt Aston Martin Valkyrie.
Gaydon – Das mit dem „Wahnsinn“ war ein Missverständnis. Dieser Aston beweist: Es sind Genie und Wasserscheu, die dicht beieinander liegen. Wäre der begnadetste Formel-1-Konstrukteur der Gegenwart auf Badeausflügen öfter in den Wellen, würde es den Aston Martin Valkyrie nie geben. „Wenn mir am Strand langweilig wird, beginne ich Skizzen zu zeichnen. Bislang landeten sie einfach auf einem Haufen. Nun flossen einige in dieses Projekt“, erklärt Adrian Newey. Sommerlich entspannt ist bei diesem Supersportwagen trotzdem wenig. Schon gar nicht der Anspruch: Das Auto soll einem Le-Mans-Prototypen der Topkategorie LMP1 ebenbürtig sein, verkünden Mastermind Newey und Aston Martin. Immerhin: Schönes, trockenes Wetter schadet bei mehr als 800 PS auf der Hinterachse nicht. Leistungsgewicht: Eins-zu-Eins-Verhältnis als Ziel Die Mission "Ein-Kilo-pro-PS" nimmt Aston Martin mit einem V12-Saugmotor von Cosworth in Angriff. Das 6,5-Liter-Aggregat sitzt bereits im Rundstreckenfahrzeug Aston Martin Vulcan und kommt dort auf 831 PS. Im Valkyrie soll ein KERS-System zur Bremsenergie-Rückgewinnung für zusätzlichen Schub sorgen. Ein automatisches Siebengang-Getriebe des Zulieferers Ricardo leitet die Kraft an die Hinterräder. Kein Flügel-Monster Im Innenraum erinnern nicht nur Carbon und das abnehmbare Lenkrad an reinrassige Rennwagen: Wie im Formel-Auto ist der Hintern des Fahrers dem Boden am nächsten, nicht die Ferse. Verstellbar ist nur die Position von Lenkrad und Pedalerie. Bildschirme gibt es im Inneren des Valkyrie zu Hauf. Essenziell ist auf schnellen Runden vor allem das große Display am Volant. Hier stehen Gang, Drehzahl und Vitaldaten. Die Screens an den A-Säulen zeigen das Bild zweier Außenkameras und ersetzen die Rückspiegel. Die kleinste Bremsleuchte der Welt Nicht zu allem wird die Zulassungsbehörde ja sagen. Doch ganz fertig ist das Gemeinschaftsprojekt von Adrian Newey und Aston Martin ja noch nicht. Die gezeigte Version soll optisch zu 95 Prozent der späteren Serie entsprechen. Die ersten 25 Stück werden für 2019 erwartet, offizielle Preise gibt Aston Martin nicht bekannt. Mit einem deutlich siebenstelligen Betrag ist zu rechnen. |
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