2016 stellte Land Rover den Offroad-Klassiker Defender nach 68 Jahren ein. 2018 gibt es wieder Original-Defender ab Werk - mit neuem V8 und alter Fahrgestellnummer.
Coventry – Der Land Rover Defender ist wie ein Actionheld: Ein knorriger Typ, der sich trotz katastrophaler Umstände immer wieder aufrappelt. Hat es ihn dann doch irgendwann erwischt, ist er bald nach dem viel betrauerten Tod wieder da. Wie aus dem Nichts. Und stärker denn je. Was das mit dem britischen Geländewagen zu tun hat? Anfang 2016 rollte der letzte Defender vom Band. Jetzt kommt er nochmal wieder. Lange vor der Neuauflage des Defender gibt es zum 70. Jubiläum eine letzte Chance auf ein Ur-Modell. Mit einem V8 unter der Haube. Dem stärksten jemals im Offroader erhältlichen Motor. 405 PS aus 5,0 Litern HubraumQuelle: Jaguar Land Rover Bei den „neuen“ Defendern handelt es sich um überarbeitete Gebrauchte. Jaguar Land Rover Classic ersetzt die rustikalen 2,4-Liter Vierzylinder-Diesel durch Achtzylinder-Sauger. 405 PS anstelle von 122 PS. Der V8 bildet in mehreren Land-Rover-, Range-Rover- und Jaguar-Modellen die Topmotorisierung. Wesentlicher Unterschied: Beim Defender setzt kein Kompressor den 5,0-Liter unter Druck. Reicht auch so, könnte man sagen. Der Defender kann schon mit viel weniger Leistung anstrengen. Vor allem mit kurzem Radstand auf Autobahn oder Landstraße. Gegenargument: Im Zuge des Generalumbaus wird das Fahrwerk überarbeitet: JLR-Classics verbaut modifizierte Federn und Dämpfer sowie andere Stabilisatoren. Die V8-Landys stehen auf 18-Zöllern mit 265/65 R18-Allterrain-Reifen, ins Innere schraubte man Recarositze in Windsorleder. Damit sind außerdem Armaturenbrett und Türverkleidungen bespannt. Außerdem findet ein neues Infotainmentsystem in den Innenraum. Limitiert auf 150 ExemplareQuelle: Jaguar Land Rover Mit dem Neuaufbau gebrauchter Ikonen hat die Klassikabteilung Erfahrung. Normalerweise wird ältere Ware restauriert - Jaguar E-Type und Land Rover der ersten Serie sowie Exemplare des Ur-Range-Rover. Dafür kauft das Werk gut erhaltene Exemplare aus privater Hand. Beim V8-Defender entfällt der historische Anspruch. Die Kriterien für den Neuaufbau: Ein Defender mit Baujahr nach 2012 mit weniger als 20.000 Meilen (rund 32.000 Kilometer) Laufleistung. Insgesamt sollen nur 150 Exemplare des 5,0-Liter-V8-Defender entstehen. Darunter 90er-Modelle mit kürzerem und 110er-Exemplare mit längerem Radstand. Achtzylinder haben im Defender Tradition. Besonders, wenn ein Jubiläum ansteht. 2018 jährt sich die Präsentation des Land Rover Serie 1 zum 70. Mal. Als der Ur-Landy 50 Jahre alt wurde, brachten die Engländer eine limitierte Variante mit einem 4,0-Liter-V8 und 193 PS. Den kauften vor allem Sammler. V8-Defender haben TraditionQuelle: Jaguar Land Rover Heute sind die Jubiläumsmodelle selten in Gebrauchtwagenbörsen zu finden. Und wenn, dann zu stolzen Preisen. Der neue V8 taugt kaum als günstige Alternative: 150.000 Pfund (rund 169.000 Euro) veranschlagt Land Rovers Klassikabteilung. Verkauft wird auch nach Deutschland und in andere Märkte außerhalb Großbritanniens. Die Auslieferung erfolgt als Einzelimport. Gut möglich, dass die überarbeiteten Defender auf dem Gebrauchtwagenmarkt in einigen Jahren noch höhere Preise erzielen. Der günstigere Weg zum Acht-Ender-Defender mit Wertsteigerungspotenzial? Ein Gebraucht-Exemplar aus einer unlimitierten V8-Serie. Die 91 PS starken Modelle mit 3,5 Liter Rover-Motor von 1979 sind mittlerweile zu rar. Ab 1984 gab es Defender 90 und 110 mit demselben V8, dann jedoch mit 115 PS. 1987 wurde die Leistung auf 137 PS angehoben. Aktuell stehen auf mobile.de drei 115 PS starke Defender-V8 zum Verkauf. Für ein originales Modell werden ab 24.400 Euro verlangt. |