Die Diskussion um den Diesel nimmt kein Ende. Im Güterverkehr bleibt er aber unverzichtbar. Jetzt sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es den Dieselmotor noch lange geben werde.
Berlin - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versucht, den Autofahrern in der Abgasaffäre die Angst vor einem Ende der Diesel- und anderen Verbrennungsmotoren zu nehmen. "Den Diesel wird es noch viele, viele Jahre geben, genauso wie den Verbrennungsmotor", sagte Merkel am Sonntag im Sommerinterview der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Noch Jahrzehnte überdauernde Brückentechnologie"Es hat keinen Sinn, jetzt die Menschen zu verunsichern." Sie habe im Zusammenhang mit dem Verbrennungsmotor "von einer Brückentechnologie gesprochen und diese Brückentechnologie werden wir nicht Jahre brauchen, sondern ich würde sagen: Jahrzehnte." Mit CSU-Chef Horst Seehofer gebe es in dieser Frage "sehr viel Übereinstimmung", sagte Merkel. Seehofer hatte das Festhalten am Verbrennungsmotor als Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung seiner Partei nach der Bundestagswahl genannt. Mit Blick auf die Grünen, die eine Festlegung auf ein Ausstiegsdatum zur Koalitionsbedingung machen, sagte die CDU-Vorsitzende: "Ich nehme alles Ernst, was die Mitbewerber sagen." Jetzt werde aber nicht um Koalitionen gekämpft. Zudem halte sie nichts davon, jeden Tag zu sagen, was man in Koalitionsvereinbarungen einbringen werde. Der Dieselmotor hilft beim Einhalten der KlimaschutzzieleDer Dieselmotor werde benötigt, um die Klimaschutzziele einzuhalten, betonte Merkel. Notwendig seien deshalb moderne und umweltfreundliche Dieselmotoren. Eine konkrete Jahreszahl für das Aus dieser Motorenart wollte sie erneut nicht nennen. Zugleich müsse der Umstieg auf die moderne Elektro- oder Wasserstoffmobilität geschafft werden. "Wir wollen am Ende dieses Jahrhunderts, das haben ja alle miteinander in den Klimaabkommen vereinbart, ein Jahrhundert ohne größere CO2-Emissionen haben", betonte die Kanzlerin. "Das bedeutet automatisch, dass auch der Verbrennungsmotor dann nicht die Antriebstechnologie sein wird. Aber wir sind im Jahre 2017." Quelle: dpa |