Vor 40 Jahren brachte BMW den ersten 5er auf den Markt. Doch erst mit dem E34 lehrten die Münchner alle bisherigen Business-Cars das Fürchten. Wie? Das lest Ihr hier.
Köln - Der BMW 5er E34 gilt als schönste Limousine der 1980er Jahre. Doch der bayerische Businessliner hat noch mehr zu bieten als nur schönen Schein: die erste Touring-Karosse, Allradversionen, neue Vier-, Sechs- und Achtzylinder, starke M-Typen, sportive Diesel und einen sparsamen Erdgasantrieb. Der Mix aus feiner Form und breitem Motorenangebot bescherte dem E34 einen beachtlichen Markterfolg. Die Verkaufszahlen seines Vorgängers von 1,3 Millionen verdoppelte er einfach. Kein Wunder, dass die teilverzinkten und langlebigen Bestseller bis heute Bestandteil des Straßenbildes sind. So schön wie ein Jaguar Die Fachpresse bescheinigte dem BMW ein „Jaguar-Design“. Claus Luthe selbst war auf den 5er jedoch nicht ganz so stolz. Der bescheidene Designer meinte, er habe nur die dynamischen Konturen des 7ers auf eine kleinere Klasse übertragen. Doch genau dieser neuen Familienähnlichkeit verdankte BMW den Sprung an die Spitze der oberen Mittelklasse und die Akzeptanz als Dienstfahrzeug von Ministern und Staatsführern. Von 115 bis 340 PSIm Vergleich zum aktuellen 5er wirkt das Leistungsband der Serie E34 bescheiden. Vor einem Vierteljahrhundert aber setzte die Münchner Mittelklasse mit Werten zwischen 115 und 340 PS Maßstäbe. Bereits der schwächste Motor, ein Sechszylinder-Turbodiesel, rannte sowohl dem Aerodynamik-Weltmeister Audi 100 Turbo D als auch dem großvolumigen Mercedes 300 D davon. Sehen lassen konnte sich auch sein sparsamer Normverbrauch von 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Konkurrenz erwuchs dem M5 zunächst nur durch einen 5er von Alpina, denn das 360 PS starke Kraftwerk im B10-Biturbo war gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Mit dem Mercedes 500 E mit 5,0-Liter-V8, 326 PS und Vierventiltechnik eröffneten die Schwaben im Jahr 1991 einen Leistungswettkampf, der bei BMW nur ein Jahr später einen nachgeschärften M5 mit abermals neuen Bestwerten hervorbrachte. Ein Kombi mit acht Zylindern1992 setzten die Bayerischen Motorenwerke mit dem innovativen Sechszylinder der Serie M50 einen Meilenstein: Der Motor verfügte über eine neue variable Nockenwellensteuerung, die Verbrauchswerte und Leistungsverhalten bei niedrigen Drehzahlen signifikant verbesserte. Doch Ende 1992 machte auch ein anderer Motor Schlagzeilen: Der V8-Benziner des Typs M60 für die Modelle 530i und 540i. Mit diesem Motor war der 5er endgültig im automobilen Oberhaus angekommen Dem M5 Touring genügte dagegen ein Sechszylinder, um als schnellster Kombi der Welt Geschichte zu schreiben. Ein luxuriöser Eiltransporter, der wie alle 5er Touring über eine bis dahin einzigartige Option verfügte: Ein Doppelschiebedach, das für Front- und Fondpassagiere Fenster zum Himmel war. Neu für einen europäischen Edelkombi war außerdem eine separat zu öffnende Heckscheibe, um kleinere Gegenstände zu verstauen. Sechs sellsDamit noch nicht genug der Besonderheiten: Der 518g Touring startete 1995 als erster BMW mit bivalentem Antrieb. Wahlweise konnte der 1,8-Liter-Vierzylinder mit Benzin oder Erdgas betrieben werden. Ansonsten blieb die Vierzylindermotorisierung in Deutschland nur ein Nebendarsteller. Auch die 1992 eingeführten V8-Motoren spielten nur eine untergeordnete Rolle als Imagepolierer. Volumen brachten nur die Sechszylinder - ganz nach dem Motto "Sechs sells". Chronik
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