Fords größtes SUV in Europa soll SUV-Käufer ebenso überzeugen wie Limousinen- und Van-Kunden. Mit dem Facelift für 2019 soll das noch etwas besser gelingen. Erste Fahrt.
Are - Ford ist im Umbruch. Der Konzern muss sparen und sich gleichzeitig neu erfinden. In den USA will Ford deshalb nur noch auf SUV statt Vans oder Limousinen zu setzen. In Europa sieht Ford noch eine Zukunft für Mondeo oder Galaxy. Doch vor allem das 4,83 Meter lange SUV Edge soll endlich mehr Kunden in einen großen Ford locken. Mit dem Facelift glaubt Ford, hier die richtigen Schrauben gedreht zu haben. Da ist zunächst einmal der Preis. Deutlich aufgewertet, wird der Edge mit einem Aktions-Einstiegspreis ab 36.990 Euro für den schwächeren der beiden 2,0-Liter-Diesel mit 190 PS in Trend-Ausstattung. Der stärkere leistet 238 PS und steht als Aktion ab 46.790 Euro zum Verkauf. Beide bieten damit etwas mehr Leistung als bisher. Der kleinere Motor ist nach wie vor an eine Sechsgang-Handschaltung gekoppelt. Der Hebel läuft sauber durch die Gassen, bewegt das SUV aber nicht völlig ruckfrei. Eine große Verbesserung stellt da die neue Achtgang-Automatik dar, die sich mit dem größeren Biturbo-Diesel koppeln lässt. Sie schaltet wesentlich weicher als das bisher montierte Sechsgang-DSG und bringt einen deutlichen Komfort-Gewinn. Der Drehwahlschalter des Automaten schafft zudem Platz in der Mittelkonsole, etwa für den Zugriff auf das drahtlose Handy-Ladegerät. Verbessertes Allradsystem im EdgeQuelle: Ford Auf verschneiten Straßen und im Gelände fährt der Edge recht souverän. Untersetzung oder mechanische Sperre wie bei einem Geländewagen gibt es nicht, aber anders als in den US-Versionen ist Allradantrieb im Europa-Edge serienmäßig vorhanden. Das Allradsystem hat Ford noch einmal aufgewertet. Das so genannte “Total Traction System” misst permanent die Haftung der Reifen auf der Straßenoberfläche und sorgt variabel für den optimalen Drehmomentübergang zwischen den vier Rädern. zu spüren ist davon nichts – außer, dass der Edge auch bei widrigsten Bedingungen souverän bleibt. Wird Allrad nicht gebraucht, schaltet sich das System weitgehend ab, so dass fast keine dafür nötige Mechanik mehr mitläuft. Das spart Sprit. Durchschnittlich 6,7 Liter auf 100 Kilometer gibt Ford für den großen Diesel an. Auf buckligem Geläuf und mit vielen Sprints auf der Landstraße geht es natürlich eher über die Acht-Liter-Marke. Komfort-Zone mit Noise-CancellingEin Raumriese ist der Edge nicht - zumindest im Vergleich zu einem Van. Bei überzeugten Galaxy-Fahrern wird er es schwer haben. Trotzdem genügt das Raumangebot locker für die Normalfamilie. Bis zu 1.847 Liter Laderaum sind eine Ansage. Mit seinem nochmals vergrößerten Kühlergrill bietet der Edge außerdem deutlich mehr Prestige. Wie bisher überzeugt der Edge durch sein sehr ausgewogen abgestimmtes Fahrwerk, hier kann er mit den Besten dieser Klasse mithalten. Der Innenraum bietet auch unterhalb der edlen Vignale-Ausstattung wertige Materialien. So stecken nun bereits in der Basisversion Trend hochwertigere Kunststoffe, außerdem steht auch der einfachste Edge auf 19-Zoll-Felgen. Bei Titanium, ST-Line und Vignale wird es noch einmal deutlich feiner. Auf langen Strecken überzeugt der Edge mit beheizten, belüfteten und äußerst bequemen Sitzen sowie einer aktiven Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling). Jede Menge AssistentenQuelle: FordAuch bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen hat Ford noch einmal nachgelegt. Der Edge bietet nun so ziemlich alles, was in dieser Klasse gut und teuer ist. Etwa LED-Scheinwerfer (auf Wunsch adaptiv) und Gurt-Airbag hinten, einen Staupiloten, den Ausweich-Assistenten oder eine Multikollisionsbremse, die das Fahrzeug nach einem Unfall zum Stehen bringt. Das rückwärts Ausparken mit Querverkehrswarner und automatischem Notbremsen beherrscht der Edge ebenfalls, in den USA wird das ohnehin bald Pflicht. Zehn WLAN-Verbindungen dürften für Youtube-, Facebook- und Instagram-Verkehr auf den Rücksitzen ausreichen. Um wirklich mit der deutschen Premium-Konkurrenz mithalten zu können, fehlt dem Edge jedoch ein Spitzenmotor, der etwas mehr fasziniert – auch, wenn die vernünftigen Diesel am Ende häufiger gekauft werden. In den USA bietet Ford einen 235-PS-Benziner. Hierzulande muss die ST-Line reichen, die zumindest optisch etwas sportliches Flair bietet. Aber wer weiß, was Ford noch nachschiebt, falls Mondeo oder Galaxy tatsächlich in einigen Jahren vom Markt verschwinden? Das Facelift des Ford Edge debütierte in Europa bereits im März 2018. In den Handel kommt es jedoch jetzt erst, im Januar 2019. Ford Edge - Technische DatenMaße
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Quelle: SP-X |