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Dacia Dokker - Der ehrliche Billigarbeiter

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Wien - Schillernde Markennamen, dicke Lederpolster oder ausgefuchste Direktschaltgetriebe sind nicht die Welt der englischen Hafenarbeiter. Und genau diese „dock worker“ sind Namensgeber für den neuen Hochdach-Transporter der rumänischen Renault-Tochter.

Startpreis unter 9.000 Euro Startpreis unter 9.000 Euro Der heißt darum „Dokker“ und soll vor allem billig sein und Größe zeigen. Billig ist der Dacia Dokker mit einem Startpreis von knapp 9.000 Euro ohne Zweifel. In einem Punkt entspricht der Dokker aber nicht dem Klischee des „dock worker“: Ein allzu rauer Geselle ist der Verwandte des Renault Kangoo nicht, Abroll- und Windgeräusche haben die Ingenieure gut in den Griff bekommen und auch die Motoren benehmen sich manierlich.

Souverän sind die Rumänen inzwischen bei der Innenraumgestaltung. Der Dokker versucht erst gar nicht vorzutäuschen, was er nicht halten kann. Die Sitze sind bequem wie ein gut eingesessenes Sofa. Sie bemühen sich mehr um langen Halt statt um Seitenhalt. Die Kunststoffe sind hart und robust. Und seien wir mal ehrlich. So ein Lieferwagen, der soll nicht kuschelig, sondern kernig sein.

Die Gänge flutschen rein, sind gut übersetzt, mehr muss der Wagen nicht können. Es ist ein Lastenträger, da fragt kaum einer nach der Hochschulbildung.

Beim Kofferraumvolumen führt der Dokker mit 800 Litern die Konkurrenten im Hochdachkombi-Segment vor. Nach Umlegen der Rücksitzbank ergeben sich sogar 3.000 Liter Ladevolumen bei einer Ladelänge von 1,57 Metern und Breite von 1,13 Meter. Sogar eine Europalette passt in Längsrichtung in den Dokker. Besonders wichtig für die Gewerbe-Kunden ist die Version Express, ohne Seitenfenster hinter den Vordersitzen.

Keine Überraschung im Motorraum

Die Motoren haben schon Millionenauflagen in Renault-Modellen hinter sich: Zum Marktstart gibt es einen 1,6-Liter-Benziner und zwei Common-Rail-Turbodiesel mit jeweils 1,5 Liter Hubraum. Sparsam, aber zäh sind alle drei. Der 1,6-Liter-Benziner mit 83 PS liegt bei 7,5 Liter Super auf 100 km. Bei den Dieselvarianten mit 75 PS und 90 PS liegt der kombinierte Verbrauch bei jeweils 4,5 Liter/100 km. Zumindest im größeren Diesel kommt dank mehr Drehmoment ein zartes Gefühl von Turboschub auf.

Womit wir beim Thema wären. Anfang kommenden Jahres komplettiert der moderne 1,2-Liter-Turbobenziner TCe 115 mit 115 PS die Motorenpalette. Eine LPG-Version folgt später.

Basisversion kostet 8.990 Euro

Der Preis ist wie stets die wahre Domäne des Dacia: Der Dokker kostet in der Basisversion 8.990 Euro – die einzige Preisangabe übrigens, die die Rumänen bisher offiziell machen. Zum Vergleich: Der Konzernbruder Renault Kangoo kostet mindestens 15.190 Euro, der VW Caddy startet bei 17.332 Euro. Die Schiebetür hinten rechts mit Ausstellfenster und die umlegbare Rücksitzbank sind Highlights der Werksausstattung.

Wie schon beim Lodgy gibt es für die Basisversion wenig Zusatzoptionen. Darum dürfte der superbillige Einstieg in die Dokker-Welt eher etwas für Handwerker sein, die auf kurzen Strecken viel Material befördern wollen. Wer z. B. eine Klimaanlage haben möchte, kommt an der mittleren Version Ambiance (ab rund 11.000 Euro) nicht vorbei. Der ist dann mit vielen Sonderausstattungen kombinierbar. Ab Ambiance ist auch die hintere Schiebetür links Serie.

Erst in der Topversion Laureate gibt es eine Einparkhilfe hinten (rund 200 Euro) – genau wie das sehr gelungene Multimedia-System Media-Nav zum Preis von rund 430 Euro. Es erfüllt gehobene Infotainment-Ansprüche zu überschaubaren Kosten.

Modell: Dacia Dokker

Fünfsitziger Van der Mittelklassegröße

Länge, Breite, Höhe: 4,40 Meter x 1,75 Meter x 1,81 Meter,

Radstand: 2,81 Meter

Kofferraumvolumen: 800 bis 3.000 Liter

Benzinmotor: 1,6-Liter, 83 PS, Verbrauch: 7,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 175 g/km

Preis: ab 8.990 Euro

Dieselmotoren:

1,5-Liter, 75 PS, Verbrauch: 4,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 118 g/km

Preis: ca. 12.000 Euro

1,5-Liter, 90 PS, Verbrauch: 4,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 118 g/km

Preis: ca. 12.500 Euro

 

Quelle: SpotPress

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