Elon Musk bringt Menschen dazu, seltsamen Dinge zu tun. So kauften Investoren wertlose Firmenanteile, weil sie nicht genau hinsahen. Teslas Heim-Akkus sind derweil ausverkauft.
Palo Alto/Detroit – Viele, auch ernstzunehmende Zeitgenossen halten Elon Musk für die reale Entsprechung der Comicfigur Tony Stark. Der ist immerhin „Iron Man“, unfassbar intelligent und obendrein ein technisches Genie. Tesla-Chef Elon Musk genießt ein ähnliches Image. Bei so viel Heldenkult kann es schon mal passieren, dass nicht so genau hingeschaut wird. Genau das passierte in der vergangenen Woche US-Investoren, wie die „Detroit Free Press“ berichtet. Investoren hatten folgende Meldung gelesen: Tesla kauft eine stahlverarbeitende Firma in Michigan, mit dem Namen Riviera Tool LLC. Wenn Tesla die Firma kauft, so die Annahme, müssen die Anteile doch im Wert steigen. Zudem waren sie erstaunlich günstig. Also kauften die Investoren, was das Zeug hielt – schauten aber nicht gründlich genug hin. Denn die von Tesla erworbene Firma wird gar nicht öffentlich gehandelt. Dafür eine Firma mit dem Namen Riviera Tool Co., ebenfalls in Michigan ansässig, Rechtsvorgänger der aktuellen LLC, aber eben nicht die von Musk erworbene Firma. Am 7. Mai stiegen die Anteile an der wertlosen, alten Riviera Tool im Laufe des Tages von kaum messbar auf 22 Cent pro Anteil, mit einem Zwischenhoch bei astronomischen 60 Cent. Dies entspricht laut Detroit Free Press einer Steigerung um rund 10.000 Prozent. Die zuständige Aufsicht FINRA schritt ein und stoppte den Handel mit den Anteilen. Was nun mit den erworbenen, wertlosen Anteilen der nicht mehr aktiven Firma geschehen soll, ist bisher nicht klar. Große Nachfrage nach AkkusQuelle: dpa/Picture AllianceElon Musk hat derweil ein anderes Problem: Die Nachfrage nach seinen kürzlich vorgestellten Haushaltsbatterien ist so hoch, dass die Produktion eines ganzen Jahres nach wenigen Tagen ausverkauft ist. „Die Nachfrage ist Wahnsinn. Weltweit, es ist einfach verrückt“, sagte Elon Musk zu Investoren. Es gebe 38.000 Bestellungen Man habe geplant, 30 Prozent der Kapazität der im Bau befindlichen „Giga Factory“ in Nevada für die Haushaltsbatterien zu nutzen. „Wir könnten aber die gesamte Fabrik damit auslasten“, sagte Musk. Bis die Fabrik fertig ist, produziert Tesla die Haushaltsbatterien im Autowerk in Fremont, Kalifornien. Dort will Musk die Kapazitäten aber nicht umschichten. „Autos bekommen die Priorität“, sagte er.
Quelle: Detroit Free Press; Autonews |