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Smart Fortwo Cabrio 2016: Test, Daten, Fahrbericht - Der ist mehr Wert, kostet aber zu viel

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Smart hat dem Fortwo das Dach genommen. Das Cabrio ist noch weniger Auto für noch mehr Geld - und trotzdem ist der Mehrwert größer. Zu teuer bleibt der Zweisitzer aber.

Ohne Dach ist man im Smart Fortwo Cabrio der Stadt noch näher Ohne Dach ist man im Smart Fortwo Cabrio der Stadt noch näher Quelle: Daimler

Valencia – Es kann so einfach sein: Der Smart gehört in die Stadt. Je enger die Straßen, je dichter der Verkehr, je mehr Slalom man fahren muss, desto besser fühlt sich dieses Auto an. Die Erkenntnis ist nicht neu, aber es schadet nicht, sich daran zu erinnern. Denn jetzt kommt das Cabrio, ein gutes Jahr nach dem geschlossenen Smart.

Der hintere Teil des Stoffverdecks faltet sich relativ platzsparend auf die Heckklappe Der hintere Teil des Stoffverdecks faltet sich relativ platzsparend auf die Heckklappe Quelle: Daimler Damit kommt ein Stück Work-Life-Balance ins Auto. Und zwar so: Wir sind in Valencia, wo Smart das Cabrio präsentiert. Es ist Abend, die Sonne fast untergegangen, in den Bäumen entlang der Avenida del Puerto zwitschern die Vögel lauthals vom Frühling. In einer geschlossenen Blechkiste hätte man davon nichts gemerkt.

Um dieses Gezwitscher noch hörbarer zu machen, bauten die Ingenieure den Fortwo etwas um: Für eine schnittige Optik wurde die B-Säule stärker geneigt. Dahinter versteckt sich der Überrollbügel. Zur Sicherheit und Steifheit verstärkten die Smarties den Windschutzscheibenrahmen und die Bodengruppe. Das Cabrio wiegt so rund 40 Kilo mehr.

Offen fahren in drei Windstärken

Der Wind bläst in drei Stufen ins Auto. Windstärke 1: Man öffnet nur den oberen Teil des Textildachs und hat den Effekt eines großen Schiebedachs – mit starken Verwirbelungen. Windstärke 2: Man senkt auch den hinteren Teil des Dachs ab. Das verschlechtert den Ausblick, zeigt mehr Himmel, hat aber weniger Turbulenzen. Soweit geht das alles per Knopfdruck, in etwa zwölf Sekunden.

Die Dachholme finden wieder Platz in der Heckklappe, tragen dort aber recht stark auf Die Dachholme finden wieder Platz in der Heckklappe, tragen dort aber recht stark auf Quelle: Daimler Windstärke 3 erfordert etwas mehr Arbeit: Dafür müssen die Dachholme raus. Das geht recht locker mit zwei Handgriffen, die Holme passen in die Heckklappe, allerdings muss man sie fummelig per Klapp- und Riemensystem darin festschnallen. Außerdem sollte das Gepäck nicht zu viel Tiefe haben, sonst schließt die Klappe nicht mehr. Die Holme tragen ganz schön auf.

Trotzdem: Es macht Spaß, mit offenem Verdeck durch die Stadt zu wuseln. Da helfen die Kürze von knapp 2,70 Metern und der sagenhaft kleine Wendekreis von 6,95 Metern.

Kleiner Turbo mit großem Durst

Smart zeigt zunächst nur den Dreizylinder-Turbo-Benziner mit 0,9 Litern Hubraum und 90 PS. Vorerst gibt es ihn, genau wie den schwächeren 1,0-Liter-Saugbenziner (71 PS) nur mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, im Smartsprech „twinamic“ genannt. Das funktioniert ordentlich, was überrascht, weil mir der Sauger noch in schlechter Erinnerung ist. Da lief es so, wenn ich aufs Gas trat: Erst viel Lärm, dann wenig Effekt. Der Turbo macht beides besser. Er ist leiser und flotter, so lässt er sich fahren mit seinen 135 Newtonmetern Drehmoment.

Wieselflink lässt sich so durch die Innenstadt düsen Wieselflink lässt sich so durch die Innenstadt düsen Quelle: Daimler Auch typisch Smart: Der Kleine trinkt zu viel. Sicher, wer es auf der Landstraße oder der Stadtautobahn gemächlich angehen lässt, viel rollt und die Sonne genießt, der kann sparen. Im dichten Stadtverkehr errechnete der Bordcomputer zuweilen mehr als neun Liter, in ruhigeren Momenten noch sieben. Zu viel für den Knirps, zu viel mit Blick auf den Normverbrauch (4,2 Liter). Solche Verbrauchswerte schaffen heute selbst ausgewachsene Autos.

Halbes Auto zum vollen Preis

Apropos richtiges Auto: Leider kostet das Smart Cabrio so viel wie vollwertiger Pkw mit vier Sitzen. Bei 15.655 Euro startet der schwache Benziner – das sind 3.260 Euro Aufpreis gegenüber dem geschlossenen Smart. Dafür gibt es neben den beiden Sitzen und wenig Platz im Kofferraum kein Radio, viel Hartplastik, immerhin aber einen Tempomaten und einen Seitenwindassistenten.

Die Ausstattung Passion hat Netzstoff auf dem Armaturenbrett und kostet 1.150 Euro Aufpreis. Leder an Sitzen, Lenkrad und Schaltknauf und Sitzheizung gibt es für 1.715 Euro mit der Ausstattung Prime. Wer Klimaautomatik, ein besseres Infotainmenstsystem und 16-Zoll-Alufelgen will, bekommt das mit der Ausstattung Proxy für 3.115 Euro. Ein Navi mit 7-Zoll-Touchscreen und Echtzeitverkehrsdiensten kostet für Proxy nochmal 720 Euro zusätzlich, in den anderen Ausstattungen sogar 1.750 Euro. Wer etwas mehr Sicherheit will, muss 250 Euro für einen Abstandswarner und 380 Euro für den Spurverlassenswarner ausgeben.

Mitgerechnet? Genau: Ein gut ausgestattetes Smart Fortwo Cabrio kostet rund 21.000 Euro. Dafür bekommt man auch einen solide ausgestatteten Kompaktwagen. Oder, wenn es ein Cabrio sein soll: einen mittelmäßig ausgestatteten Citroën DS3. Oder einen gestopften Fiat 500C. Klar, bei beiden lassen sich die Dachholme nicht entfernen. Smart-Chefin Annette Winkler sagt, der Smart Fortwo sei „das preiswerteste Vollcabrio im Markt“. Schon, er ist aber kein Vollauto. Das Verrückte daran: Genau darin liegt sein Mehrwert.

Smart Fortwo Cabrio turbo: Technische Daten

  • Benzinmotor: 0,9-l-Dreizylinder-Benziner (Turbo)
  • Leistung: 90 PS (66 kW) bei 5.500 U/min
  • Max. Drehmoment: 135 Nm b. 2.500 U/min
  • Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
  • CO2-Ausstoß: 97 g/km
  • 0-100 km/h: 11,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
  • Verbrauch: 4,2 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 97 g/km
  • Länge: 2,695 m
  • Breite: 1,663 m
  • Höhe: 1,552 m
  • Radstand: 1,873 m
  • Leergewicht: 995 kg
  • Kofferraum: 260-340 l
  • Preis: Ab 16.550 Euro
  • Basispreis Smart Fortwo: 10.425 Euro
  • Marktstart: März 2016

Smart Fortwo Cabrio: Technische Daten

  • Dreizylinder-Benziner
  • Hubraum: 999 ccm
  • Leistung: 52 kW/71 PS bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 91 Nm bei 2.850 U/min
  • Verbrauch: 4,3 l/100 km
  • CO2-Ausstoß: 99 g/km
  • 0-100 km/h in 15,5 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 151 km/h
  • Länge: 2,695 m
  • Breite: 1,663 m
  • Höhe: 1,552 m
  • Radstand: 1,873 m
  • Leergewicht: 975 kg
  • Kofferraum: 260-340 l
  • Preis: ab 15.655 Euro

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