Alte Hunde lernen keine neuen Tricks mehr? Alte Autos aber. Einige Firmen bauen E-Motoren in Oldtimer ein. Die meisten werden dabei schneller als das Original. Und teuer.
Köln - In der öffentlichen Diskussion um Stickoxid-Emissionen und CO2-Ausstoß werden Oldtimer ausgeklammert. Wegen ihres kulturellen Wertes und ihrer ganz kleinen Stückzahl auf den Straßen. Doch die meisten Oldtimer sind nach den heutigen Umweltvorschriften Dreckschleudern. Unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen, dass ihnen in einigen Jahren das Aus droht. Für Oldtimer-Freunde wäre das ein herber Schlag. Keine liebevoll restaurierten, fahrenden Museumsstücke mehr, nach denen sich die Köpfe umdrehen? Das muss nicht sein. In altes Blech lässt sich moderne Technik verpflanzen. Fast jedes Auto lässt sich mit einem Elektro-Antrieb ausrüsten, es ist nur eine Frage des Aufwands. Klar, Fahrgefühl und Sound ändern sich, doch immerhin bleiben die Formen und das gute Umweltgewissen. Fünf Beispiele umgerüsteter Rentner. Jaguar E-Type Der Umbau wiegt deutlich weniger als das Original. Bis der E-Type Zero 100 km/h erreicht, vergehen nur 5,5 Sekunden - eine glatte Sekunde weniger als beim Benziner. Die Mitnahme von Ölkanistern erübrigt sich. Denn der Original-Motor des E-Type ist für einen ungezügelten Schmiermittelkonsum berüchtigt. Wenn das saubere E-Aggregat letztlich doch nicht gefällt, kann alles wieder rückgängig gemacht werden. Umbauzeit gut eine Woche. Der VW-Käfer Der fast 300 Kilogramm schwere Lithium-Phosphat-Akku erlaubt dank 22 kWh Kapazität rund 150 Kilometer Reichweite. Angetrieben wird das Cabriolet von einer 136 PS starken E-Maschine im Heck. Maximal sind damit gut 150 km/h möglich. Rund 100.000 Euro kostet der Umbau. Das eingebaute LED-Tagfahrlicht, sowie das Navigationsgerät lassen den Kleinen allerdings unnötigerweise etwas an Retro-Charme einbüßen. Porsche 910 Neben der exklusiven Optik bietet der Kreisel Evex 910e einen schnellen Antrieb. Lediglich 2,5 Sekunden soll der Sprint des 1,1-Tonners aus dem Stand auf Tempo 100 dauern, mehr als 300 km/h sollen möglich sein. Zum Vergleich: Das nur etwa halb so schwere Original erreichte in seiner stärksten Variante 910/8 Coupé maximal 280 km/h. Verantwortlich für die enormen Fahrwerte ist ein 490 PS und 770 Newtonmeter leistender E-Motor in Kombination mit einem von Kreisel selbst entwickeltem automatisierten Zweigang-Getriebe. Der für den Vortrieb nötige Strom kommt aus einer 53-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die eine Reichweite von 350 Kilometern erlaubt. DeLorean DMC-12 Da sich der DeLorean in einem sehr schlechten Zustand befand, musste er vor der Elektrifizierung erstmal umfangreich restauriert werden. Anschließend kümmerten sich die Studenten darum, den alten Hollywood-Star mit den Komponenten für den E-Antrieb auszustatten. Die aus 84 Einzelzellen bestehende 27-kWh-Batterie verteilt sich unter Front- und Heckklappe. Über Fahrleistungen oder Kosten wurde nichts bekannt. Doch egal, es schließlich eine Investition in die Bildung. Das Projekt diente vor allem dazu, Studenten mit der Antriebstechnik vertraut zu machen. 68er Ford Mustang Fastback Wer möchte, kann sich eigentlich jeden Oldtimer von Bloodshed Motors umbauen lassen. Um 200.000 Euro kostet eine Elektrifizierung. Die Texaner aus der Nähe von Austin haben bereits einige Mustang der ersten Generation oder auch einen Lincoln Continental auf Null-Emissions-Antrieb umgestellt. Ab sofort verschicken wir unsere besten News einmal am Tag über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. Quelle: SP-X |
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