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Skoda Fabia Combi Monte Carlo: Test - Der kleine Skoda mit der großen Klappe

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Bei Kleinkombis geht es um Praktisches: Platz und Nutzwert sollen so groß wie möglich für so wenig Geld wie nötig sein. Sportlichkeit? Bitte nicht hier suchen.

Mehr Platz im Kofferraum als der Skoda Fabia Combi bietet kein Kleinwagen. Wie sich der Alltag mit dem kleinen Kombi anfühlt und ob Skoda damit ein Schnäppchen baut, steht auf den folgenden Zeilen. Weiter unten auf der Seite, findet Ihr unsere Wertung im Detail.

  • Skoda Fabia Combi mit 530 Litern Laderaum
  • 1,2-Liter TSI mit 90 PS und knapp 7 Litern Verbrauch in der Stadt
  • Die teure Monte-Carlo-Ausstattung treibt den Preis
  • Eine gute Alternative zum Kompaktwagen

Berlin – Erst mal muss man die Farbe verkraften. Unser Test-Fabia steht als fetzige „Monte-Carlo“-Version vor der Redaktion. Das heißt: außen knalliges Skoda-Grün-Metallic, innen bunt. Eine Zierleiste am Armaturenbrett im Carbonlook, am Mitteltunnel und auf den Stoffsitzen soll Rot Rallye-Charme vermitteln. Vergeblich.

Dunkle Seitenschweller, die Dachreling und der in Wagenfarbe lackierte Heckspoiler kommen beim Skoda Fabia Combi als Teil der Monte-Carlo-Ausstattung Dunkle Seitenschweller, die Dachreling und der in Wagenfarbe lackierte Heckspoiler kommen beim Skoda Fabia Combi als Teil der Monte-Carlo-Ausstattung Quelle: MOTOR-TALK Der Sportdress passt hier so gut wie neue Spikes-Sprintschuhe am Kleinkindfuss. Also gar nicht. Weil er ein Kombi ist, ein kleiner, braver, nützlicher Begleiter. Zieht ja auch keiner Alufelgen auf Sackkarren.

Skoda Fabia Combi: Das Highlight ist der Kofferraum

Einpacken kann der Fabia Combi. Das sieht man hinterm Heck. Optisch fehlt ihm unverändert Eleganz, doch im Vergleich zum Vorgänger sieht er fescher aus. Die niedrige Ladekante 62 Zentimeter über dem Boden gefällt Kleinen (Arme) und Großen (Rücken), wenn man Schweres einpacken muss. Die Ablagen hinter den Radkästen sind praktisch, die Haken sind so hoch angebracht, dass Einkaufstaschen sich wirklich einhängen lassen. Der Kofferraumboden lässt sich absenken, die Kofferraumabdeckung ist über die gesamte Länge geführt.

530 Liter passen ins Heck, großartig für ein Auto mit 4,26 Metern Länge. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen wächst das Gepäckfach auf 1.395 Liter – etwas weniger als beim Vorgänger, aber unverändert üppig. Leider ist der Boden dann nicht ganz eben. Und bei aller innerer Größe: Natürlich stößt der Fabia irgendwann an äußere Grenzen. Ein ausgewachsenes Trekkingrad bekommt man nicht ins Heck. Zu sperrig. Ein Mountainbike schon. Oder einen Kühlschrank. Mehr kann man von einem Kleinwagen nicht verlangen.

Mit 530 Litern Gepäckvolumen kann der Skoda Fabia Combi mehr einladen als die meisten Konkurrenten Mit 530 Litern Gepäckvolumen kann der Skoda Fabia Combi mehr einladen als die meisten Konkurrenten Quelle: MOTOR-TALK

Praktische Extras mit Aufpreis

Apropos: Skoda verlangt viel für den Fabia Combi. Als 1.2 TSI (90-PS-Benziner) kostet der Kleine zwar nur 14.510 Euro. Unser Testwagen lag jedoch bei stolzen 19.140 Euro - ohne Extras. Die sind bei Skoda zwar recht günstig, aber Kleinvieh macht eben auch hier Mist. Am Ende lag der Fabia Combi Monte Carlo bei 23.000 Euro. Huiuiui.

Wir würden auf das Amundsen-Navi für 660 Euro verzichten und nur das kleine Infotainmentsystem Bolero für 230 Euro mit Smart-Link für 150 Euro nehmen. Dann beherrscht das Infotainment Apple Carplay und Android Auto, womit das Navi-Problem per Maps-App gelöst wäre. Weite Reisen unternimmt man mit dem Fabia eher selten. Er kann das zwar, aber eben nur auf Kleinwagen-Niveau. Eine Klasse höher fährt man leiser, stabiler geradeaus und insgesamt stressfreier.

Ärgerlich ist, dass der doppelte Ladeboden extra kostet – 140 Euro. Auch die Fensterheber hinten kosten 180 Euro. Der schlüssellose Zugang: 600 Euro, die Parkpiepser vorn und hinten satte 540 Euro. Zum Glück parkt man mit dem Fabia mühelos. Die angenehm leichtgängige Lenkung ist dafür genau richtig, über die präzise Handschaltung muss man nicht weiter nachdenken. So soll das sein.

Geschmackssache sind die Monte-Carlo-Sitze mit den roten Highlights, auf uns wirkte die Kombination mit der grünen Außenfarbe nicht harmonisch Geschmackssache sind die Monte-Carlo-Sitze mit den roten Highlights, auf uns wirkte die Kombination mit der grünen Außenfarbe nicht harmonisch Quelle: MOTOR-TALK

Große Klappe, was dahinter

Er macht, was er soll, der Skoda Fabia Combi. Und wenn man sich bei der Sonderausstattung zurückhält, sogar halbwegs preiswert. Die Schnäppchenzeiten sind bei den Tschechen vorbei, aber: Kleine Kombis gibt es nicht so viele. Aus dem eigenen Konzern wäre noch der Seat Ibiza ST im Angebot, Renault bietet den Clio als Grandtour an. Letzterer kostet mit 90-PS-Benziner in der Experience-Ausstattung mindestens 16.290 Euro - der Fabia ist in der Ausstattung Ambition 300 Euro teurer. Der Ibiza ST schlägt beide als Reference mit 15.490 Euro.

Vieles, was in unserem Fabia verbaut war, fanden wir zwar entbehrlich. Aber so richtig zufrieden stellen dürfte die meisten Fabia-Combi-Kunden der 90-PS-Benziner erst, wenn er rund 18.000 Euro kostet. Dafür bekommt man dann auch schon Kompakte ohne Kombiheck oder gar einen ordentlich ausgestatteten Fiat Tipo mit Kombiheck und 550 Liter Ladevolumen.

Der Skoda Fabia im Detail

Abmessungen: Mehr Kofferraumvolumen bietet keiner

530 Liter Gepäckraumvolumen sind selbst in der Kompaktklasse ein solider Wert. Knapp 1.400 Liter maximal schaffen kompakte Schrägheck-Modelle auch nicht. Der Fabia bringt das alles auf 4,26 Metern unter und auf dem gleichen Radstand (2,47 Meter) wie das Steilheck. Hinten sind die Platzverhältnisse entsprechend. Solides Kleinwagenniveau: für fünf Personen zu schmal, für lange Beine akzeptabel. Vorne sitzt man gut. Das Gewicht des Fabia liegt bei 1.133 Kilo.

Innenraum: Solide Verarbeitung, viele einfache Materialien

Großflächiger Einsatz von Hartplastik gehört in der kleinen Klasse zum harschen Ton. Der Fabia macht keine Ausnahme. Die Oberflächen sehen aber gut aus, solide verarbeitet ist der Kunststoff auch. Die straff gepolsterten Sitze fanden wir bequem, die Stoffbezüge wirken strapazierfähig. Carbon wirkt nur gut, wenn es echt ist, weshalb das „Monte-Carlo“-Sondermodell nicht unsere erste Wahl wäre.

Das Infotainmentsystem kennt man vom VW-Konzern, bei der Bedienung gibt es keine Rätsel Das Infotainmentsystem kennt man vom VW-Konzern, bei der Bedienung gibt es keine Rätsel Quelle: MOTOR-TALK

Infotainment: Mit Apple Carplay und Android Auto auf Wunsch

Beim Infotainment greift Skoda auf den VW-Baukasten zu,. Daher gibt es auf Wunsch Apple Carpay und Android Auto. Das funktionierte allerdings im Test-Fabia nicht immer reibungslos. Gelegentlich weigerte sich das System, die Verbindung herzustellen. Das geht bei VW und Audi besser, sollte Skoda also auch per Update hinkriegen.

Die Bedienung ist nicht nur für VW-Fahrer übersichtlich und schnell zu erlernen. Wie gesagt, Amundsen muss nicht sein, aber wer sich für das 660-Euro-Navi entscheidet, macht nichts falsch. Cleverer ist die Wahl des Business-Pakets für 570 Euro. Neben dem 6,5-Zoll-Infotainment bekommt man Bluetooth, Lederlenkrad, Sprachbedienung und: den verstellbaren Ladeboden.

Antrieb: 1,2-Liter-Vierzylinder mit ausreichend Leistung

Der 1,2-Liter-TSI mit 90 PS bleibt meist unauffällig. Gut so, ein kleiner Kombi definiert sich nicht über den Motor. Im Stadtverkehr fuhren wir den Vierzylinder meist mit etwas mehr als sieben Litern. Bei guten Bedingungen und vorsichtiger Fahrt sieht man auch mal eine Sechs vor dem Komma. Die innerstädtische Norm liegt bei 6,0 Litern. Das ist auf der Autobahn machbar, schneller als 130 km/h sollte man dann aber nicht oft fahren.

Fahrwerk: Verbindlich und komfortabel, nicht raffiniert

Der Skoda Fabia Combi Monte Carlo im MOTOR-TALK-Test Der Skoda Fabia Combi Monte Carlo im MOTOR-TALK-Test Quelle: MOTOR-TALK Skoda lässt den Fabia vorn auf einer Achse mit McPherson-Federbeinen mit Dreiecksquerlenkern und hinten auf einer Verbundlenkerachse rollen. Damit federt der Kleine akzeptabel komfortabel, aber nicht sehr raffiniert. Wenn es komplizierter wird, weil höhere Kurvengeschwindigkeiten auf holprigen Asphalt treffen, merkt man leichte Unsicherheiten. Aber: Immerhin spürt man die, weshalb die Sicherheit beim Fahrer bleibt. Und so fährt man 90-PS-Kombis nur selten.

Preis: In der Kleinwagenklasse ein gutes Angebot

Der Grundpreis des Fabia Combi liegt bei 13.260 Euro. Dafür gibt es den 1,0-Liter-Motor mit 75 PS - und ansonsten das nackte Auto. Nicht mal elektrische Fensterheber sind dabei - und für hinten nicht mal optional verfügbar. Das ist überhaupt das Grundproblem der Basis-Ausstattung Active: Manch sinnvolles Extra steht nicht in der Aufpreisliste. Das City-Notbremssystem zum Beispiel oder ein Tempomat. Dafür gibt es den von uns gefahrenen Benziner in der Basisausstattung.

Den Renault Grandtour hingegen müssen Kunden mindestens in der Experience-Ausstattung für 16.290 Euro ordern, den Seat Ibiza ST als Reference für 15.490 Euro. Beide verfügen über Multimedia-Systeme mit Touchscreen und Klimaanlage. Ersteres kostet beim Fabia immer Aufpreis, je nach Ausstattungsversion zwischen 120 Euro und 550 Euro. Bei gleicher Ausstattung wird der Fabia Combi also immer etwas teurer sein als der Seat oder der Renault.

Technische Daten Skoda Fabia Combi 1.2 TSI

  • Antrieb: 1,2-l-Vierzylinder-Turbo-Benziner
  • Leistung Ottomotor: 90 PS (66 kW) bei 4.400-5.400 U/min
  • Drehmoment Ottomotor: 160 Nm bei 1.400-3.500 U/min
  • Getriebe: Fünfgang-Handschaltung
  • 0-100 km/h: 11,0 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
  • Verbrauch: 4,7 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 107 g/km
  • Testverbrauch: 6,8 l/100 km
  • Länge: 4,257 m
  • Breite: 1,732 m
  • Höhe: 1,467 m
  • Radstand: 2,470 m
  • Leergewicht: 1.133 kg
  • Kofferraum: 530 – 1.395 l
  • Preis: ab 14.510 Euro
  • Preis des Combi Monte Carlo: ab 19.140 Euro
  • Preis des Testwagens: 23.265 Euro

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