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Ford Kuga 2017: Erste Fahrt, Test, ST-Line, Vignale - Der Kuga will mehr Sport treiben

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Anfang 2017 startet der geliftete Ford Kuga. Neben dem großen Grill sollen neue Ausstattungslinien Käufer überzeugen. Wie schlägt sich die neue ST-Line im ersten Test?

Optisch erkennt man den Facelift-Kuga auf den ersten Blick - der neue Kühlergrill ist deutlich präsenter Optisch erkennt man den Facelift-Kuga auf den ersten Blick - der neue Kühlergrill ist deutlich präsenter Quelle: Ford

Thessaloniki - „Höherpositionierung!“ lautet der Taschenspielertrick der Autovermarkter. Er soll den Autofahrer bewegen, etwas mehr Geld in seinen fahrbaren Untersatz zu investieren. Denn, so die einfache Rechnung: Gutes Geld verdient sich leichter mit Zusatzausstattungen als mit Motoren, Achsen und Basisblech.

Weiter nach oben käme Ford auch gern mit seinem Erfolgs-SUV Kuga. Das Facelift kommt Anfang 2017 zu den Händlern, den Vorgänger inseriert Ford derzeit ab 18.990 Euro – bei einem Listenpreis ab 23.300 Euro. Bei diesem Basispreis wird es nach dem Facelift bleiben, aber: Mit zwei neuen Ausstattungslinien soll der Kuga künftig in lukrativeren Preisregionen mehr Kunden ziehen.

Die Linie Vignale gibt es schon beim Mondeo, beim großen SUV Edge und beim S-Max. Sie soll mehr Premium-Flair verströmen. Damit beginnt der Kuga bei 34.650 Euro. Mit 150-PS-Benziner und Frontantrieb, hochwertiger Lederausstattung, Sitzheizung und feiner Hifi-Anlage. Vor allem aber mit einer freien Autowäsche pro Monat, einer Innenraumaufbereitung bei jeder Inspektion sowie einem Hol- und Bringdienst. Für den Lord im Ford, sozusagen.

Eine „Line“ macht noch keinen ST

Optisch erkennt man den Facelift-Kuga auf den ersten Blick - der neue Kühlergrill ist deutlich präsenter Optisch erkennt man den Facelift-Kuga auf den ersten Blick - der neue Kühlergrill ist deutlich präsenter Quelle: Ford Der Premium-Test beim Kuga muss indes noch etwas warten. Ford hatte auf den Testfahrten nur die ST-Line dabei. Die startet ab 30.600 Euro und enthält neben dem schwarzen Grill für den bösen ST-Blick eine um rund 30 Prozent steifere Federung sowie eine direkter ausgelegte Lenkung. Damit soll der Kuga bei minimal weniger Komfort deutlich dynamischer fahren.

Die Unterschiede sind im direkten Vergleich zur meistverkauften „Titanium“-Version deutlich spürbar. Der 1,6-Tonner fühlt sich etwas direkter an und schwingt bei längeren Bodenwellen weniger nach – das steht ihm gut. Außerdem lässt es ihn etwas leichtfüßiger wirken – und auf nasser Strecke auch mal ganz sanft mit dem Heck wackeln.

Aber eine „Line“ ist nun mal keine Sportversion – auch bei Ford nicht. Und der Kuga ist eher ein gelassener Charakter. Deshalb wirkt die Lenkung in der ST-Line etwas zu nervös. Als wolle sie Dynamik umsetzen, die die Motoren mit 1,5 (Benziner, Basisdiesel) und 2,0 (stärkere Diesel) Litern Hubraum dem Auto nicht wirklich bieten können.

Auch nicht der größte Benziner mit 182 PS, den Ford ausschließlich mit Allrad und Wandlerautomatik liefert. Das Getriebe schaltet zäh, beim Beschleunigen wird das Auto laut – aber nicht sehr schnell schneller. Das zeigen auch die Fahrdaten: 10,1 Sekunden benötigt der Spitzenbenziner auf 100 km/h. Vier Zehntel schneller schafft es die 150-PS-Version mit Frontantrieb und Handschalter, die deutlich angenehmer fährt.

Mit rund neun Litern auf schnurgerader, bei 120 km/h limitierter Autobahn fährt allerdings auch dieser Benziner nicht wirklich sparsam. Am besten passt zum Kuga Fords bewährter 2,0-Liter-Diesel mit 150 oder 180 PS. Mit Laufruhe und ordentlich Drehmoment unterstützt er den souveränen, komfortablen Grundcharakter des Kuga am besten. Der Verbrauch bleibt mit rund sieben Litern auch im Rahmen.

Dunkel eloxiert zeigt sich auch der Seitenscheibenrahmen am Ford Kuga mit ST-Line-Ausstattung Dunkel eloxiert zeigt sich auch der Seitenscheibenrahmen am Ford Kuga mit ST-Line-Ausstattung Quelle: Ford

Titanium teurer, Automatik nur mit Allrad

Sechs Motoren, drei Getriebe, fünf Ausstattungslinien, Allrad- oder Frontantrieb – beim Facelift-Kuga bietet Ford viel Auswahl, aber manches fehlt. Zum Beispiel ein Benziner mit Doppelkupplungsgetriebe, ein Diesel mit Wandlerautomatik – und ein Fronttriebler, bei dem nicht selbst geschaltet werden muss. Wer eine Automatik haben möchte, zahlt also immer den Allradantrieb mit – beim Preis genauso wie beim Verbrauch.

Stolze 102.000 Kuga hat Ford 2015 europaweit verkauft, rund 70 Prozent der Käufer griffen zur ordentlich ausgestatteten Titanium-Linie. Darin sind wichtige Ausstattungen wie Zweizonen-Klimaautomatik und das Sync-Konnektivitätssystem bereits enthalten. Anders als beim Basis-Kuga greift Ford hier in Zukunft kräftiger zu. Nicht nur entfällt der Basismotor für diese Ausstattung, der Preis für die nächstgrößere Variante steigt auch um 400 Euro. Der günstigste Titanium-Kuga kostet so 28.250 Euro.

Snyc 3 kommt nach Europa

Leder-Alcantara-Sitze geben dem Ford Kuga ST-Line im Innenraum eine dezent sportliche Note Leder-Alcantara-Sitze geben dem Ford Kuga ST-Line im Innenraum eine dezent sportliche Note Quelle: Ford Ford führt mit dem Kuga Facelift die dritte Generation des Infotainment-Systems Sync ein. Neben einer vereinfachten Bedienung per Touchscreen und weniger Knöpfen bringt es auch eine deutlich bessere Sprachsteuerung sowie Zugang zum Handy via Apple Carplay oder Android Auto. Allein die bessere Auflösung und der größere Bildschirm sind ein großer Gewinn.

Gut: Das neue System ist in fast allen Ausstattungen serienmäßig, und zur Basis für 400 Euro bestellbar. Serienmäßig navigieren kann es allerdings nur in der Business-Line: Für höhere Ausstattungen kostet das Navi günstige 300 Euro extra, für „Trend“ gibt es keins.

Fazit: Der Kuga war bisher bereits ein sehr gutes (und deshalb erfolgreiches) Auto, und daran ändert sich nichts. Ob Ford es schafft, über teure Zusatzausstattungen von den hohen Rabatten wegzukommen? Mal sehen. „Premium“-Umsteiger könnte das Angebot überzeugen. Wirklich schade allerdings: Ford stellt den Kuga oberhalb der Basisversion von mechanischer auf die elektrische Parkbremse um. Das sieht zwar besser aus – praktischer ist es aber nicht.

Technische Daten: Ford Kuga 2017

  • Modell: Ford Kuga 1.5 Ecoboost Trend
  • Motor: 1,5-l-Vierzylinder-Benziner
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Leistung: 120 PS (88 kW) bei 5.500 U/min
  • Drehmoment: 240 Nm @ 1.600-3.000 U/min
  • 0-100 km/h: 12,5 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Verbrauch: 6,2 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 143 g/km
  • Länge: 4,524 m
  • Breite: 1,838 m
  • Höhe: 1,677 m
  • Radstand: 2,690 m
  • Leergewicht: 1.579 kg
  • Anhängelast: 1.500 kg
  • Kofferraum: 456-1.653 l (o. Resewrverad)
  • Basispreis: 23.300 Euro
  • Marktstart: Anfang 2017

Der neue Basisdiesel

  • Modell: Ford Kuga 1.5 Tdci 2x4 Trend
  • Motor: 1,5-l-Vierzylinder-Diesel
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Leistung: 120 PS (88 kW) bei 3.600 U/min
  • Drehmoment: 270 Nm @ 1.750-2.000 U/min
  • 0-100 km/h: 12,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
  • Verbrauch: 4,4 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 115 g/km
  • Leergewicht: 1.591 kg
  • Anhängelast: 1.200 kg
  • Basispreis: 27.150 Euro

Allrad und Diesel

  • Modell: Ford Kuga 2.0 Tdci 4x4 Trend
  • Motor: 2,0-l-Vierzylinder-Diesel
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Antrieb: Allrad
  • Leistung: 150 PS (110 kW) bei 3.500 U/min
  • Drehmoment: 370 Nm b. 2.000-2.500 U/min
  • 0-100 km/h: 9,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
  • Verbrauch: 5,2 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 134 g/km
  • Leergewicht: 1.702 kg
  • Anhängelast: 2.100 kg
  • Basispreis: 30.650 Euro

Avatar von bjoernmg
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