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Osamu Suzuki setzt Sohn als Nachfolger ein - Der letzte Patriarch tritt kürzer

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Suzuki-Chef Osamu Suzuki (85) ist die graue Eminenz der japanischen Wirtschaft. Denkt er jetzt etwa ans Aufhören? Sein Sohn ist seit dieser Woche neuer Suzuki-Präsident.

Die von einigen lang ersehnte Staffelstab-Übergabe? Noch nicht. Aber in dieser Woche ernannte Osamu Suzuki (85, r.) seinen Sohn Toshihiro Suzuki (56) zum neuen Suzuki-Präsidenten Die von einigen lang ersehnte Staffelstab-Übergabe? Noch nicht. Aber in dieser Woche ernannte Osamu Suzuki (85, r.) seinen Sohn Toshihiro Suzuki (56) zum neuen Suzuki-Präsidenten Quelle: dpa/Picture Alliance

Tokio – Wenn wir an die Pionierzeit des Autobaus denken, dann auch an Visionäre wie Carl Benz, Henry Ford oder André Citroën. Ihre Namen stehen noch heute für multinationale Marken und Konzerne, aber es sind nur noch Namen. Auch wenn manchem Aufsichtsrat noch ein Ford, Peugeot oder Piëch angehört.

Die Ausnahme bildet ein greiser Japaner. Seit 37 Jahren steuert er den Autokonzern, der seinen Namen trägt, durch die stürmische Weltökonomie. Die Rede ist von Osamu Suzuki, 85, inoffizielle Berufsbezeichnung: Patriarch.

In dieser Woche nun ernannte Herr Suzuki seinen Sohn Toshihiro Suzuki (56) zum neuen Präsidenten der Suzuki Motor Corp. Suzuki-Investoren hatten dies lange herbeigesehnt. Kursierte doch hinter vorgehaltener Hand die Vermutung: Eines nicht mehr fernen Tages könne die Biologie Osamus Regentschaft beenden und den Konzern führungslos zurücklassen.

Suzuki bleibt Geschäftsführer

Immer im Einsatz: Osamu Suzuki präsentiert einen neuen Kleintransporter auf der Tokio Motor Show 2013 Immer im Einsatz: Osamu Suzuki präsentiert einen neuen Kleintransporter auf der Tokio Motor Show 2013 Quelle: dpa/Picture Alliance

Erst seit diesem Jahr spricht Osamu Suzuki öffentlich von der Notwendigkeit, die Führung von Suzuki jünger aufzustellen. Er sei jedoch so eingebildet, er könne einfach nicht aufhören, scherzte der Patriarch. Nun gilt sein Sohn als designierter Nachfolger. Denn der 85-jährige Manager bleibt vorerst Aufsichtsratschef und Geschäftsführer.

Der Sohn als Nachfolger in spe, anders lässt sich Suzuki kaum denken. Osamu Suzuki führt seinen Familienbetrieb mit fester Hand und flachen Hierarchien – unter ihm, versteht sich. Osamu Matsuda, so sein Geburtsname, heiratete 1958 in die Suzuki-Dynastie ein. Ein Jahrzehnt später gehörte er bereits dem Vorstand an und verantwortete zum Beispiel die Hinwendung Suzukis zu besonders sparsamen Kleinstwagen in den 1970ern.

1978 übernahm Osamu Suzuki den Vorsitz der Suzuki Motor Corp. Unter der Führung des Wirtschaftsexperten stieg Suzuki zum viertgrößten japanischen Autohersteller auf. Sein Erfolgsrezept dabei: Osamu Suzuki erledigt die Dinge gern persönlich und auf persönlicher Ebene.

Hart arbeiten, vorsichtig wirtschaften

So verhandelte er Anfang der 1980er erfolgreich mit der indischen Regierung und gründete das Joint-Venture Suzuki-Maruti. Ein entscheidender Schachzug, bis heute ist Suzuki Marktführer in Indien. Auch die langjährige Kooperation mit General Motors beruhte, Insidern zufolge, auf persönlichen Beziehungen. Aus der Kooperation mit GM ging zum Beispiel der Opel Agila/Suzuki Splash hervor.

Verschwendung hasst er, ebenso wie wirtschaftliche Verluste. Deshalb agierte Suzuki stets vorsichtig, setzte lange auf Bewährtes: einfache, zuverlässige, günstige Autos. In neue Antriebe investierte Suzuki nicht. Ein Problem, besonders im Hybrid-Land Japan.

Die 1909 gegründete Firma Suzuki ging zwar schon 1920 an die Börse. Am Status als Familienunternehmen gab es trotzdem nie Zweifel. Denn Osamu Suzuki ließ keine Zweifel zu, und auch die Vererbung der Macht an seinen Sohn ändert daran nichts. Falls es demnächst dazu kommt.

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