Dieses Daimler DB 18 Drophead Coupé ist ohnehin schon eine Rarität, es ist das letzte bekannte Exemplar. Dazu kommt: Winston Churchill nutzte das Fahrzeug. Jetzt wird es verkauft.
Enger - Der Krieg machte der Birmingham Small Arms Company, seit 1910 Daimler-Eigner, einen Strich durch die Rechnung. 1937 hatte Daimler den DB 18 vorgestellt, auf vielseitiger Plattform mit einem 2,5-Liter-Sechszylinder. Der Krieg setzte den Produktionsplänen vorerst ein Ende. Winston Churchill hatte den Briten 1940 Blut, Schweiß und Tränen angekündigt. Das galt auch für die Industrie, die sich auf Kriegsproduktion umstellen musste. Erst nach 1945 wurde der DB 18 in größeren Stückzahlen gebaut, 1948 stellte Daimler auf der London Motor Show eine verbesserte Version unter dem Namen Daimler Consort vor. Der letzte seiner Art Nach Angaben des Händlers ist dieser Daimler das letzte bekannte Exemplar seiner Art: Vom Drophead Coupé wurden ab 1939 nur acht Stück gebaut, davon wurden vier im Krieg zerstört, einer beschädigt. Zwei gelten als verschollen. Technischer VorreiterTechnisch war der Daimler DB 18 ein Highlight seiner Zeit. Das galt insbesondere für die Kraftübertragung. Sie war der direkte Vorläufer des Automatikgetriebes. Die erste Flüssigkeitskupplung der Automobilgeschichte war kombiniert mit einem Vorwählgetriebe. So konnte der Fahrer den nächsten Gang bereits vorwählen. Der versteigerte DB 18 kam weit herum, gehörte Deutschen, Amerikanern, sogar einem iranischen Prinzen. Sicherheit als Tochter des SchreckensWas kann, darf so ein Auto kosten? Vor Jahren schätzten Experten das Cabrio auf etwa 400.000 Euro, heute dürfte es etwas teurer sein. Aktuell steht der Daimler – vier Tage vor Auktionsschluss – bei knapp 300.000 Euro. Gar nicht mal so teuer, wenn man bedenkt, dass allein die Restaurierung schon 200.000 Euro kostete. Viele Nullen im Kaufpreis locken viele Scherzbolde an und schon Winston Churchill wusste: Wenn Sicherheit kein Kind der Vernunft sein kann, muss sie eine Tochter des Schreckens sein. Edel-Oldtimer-Händler Sabri Cakar erschreckt Spaßbieter mit einer geschlossenen Auktionsliste: Nur, wer eine Kopie seines Personalausweises einschickt, darf mitbieten. Wir wünschen viel Erfolg, bleiben aber dabei: No Sports! |
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