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Spritpreise: Wie billig werden Benzin und Diesel? - Der Preisrutsch hat eine Untergrenze

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Wie günstig kann Sprit noch werden? Die theoretische Untergrenze bildet der Steuersatz. Sie liegt bei 92 Cent pro Liter Benzin und 71 Cent für Diesel in Deutschland.

Den wertvolle Saft, der unsere Autos antreibt, trennen nur noch etwas mehr als 20 Cent von seinem theoretisch möglichen Tiefstwert Den wertvolle Saft, der unsere Autos antreibt, trennen nur noch etwas mehr als 20 Cent von seinem theoretisch möglichen Tiefstwert Quelle: dpa/Picture Alliance

Köln – Wie tief kann man eigentlich sinken? Das fragt sich neben den Teilnehmern des Dschungelcamps auch: der Ölpreis. So günstig wie aktuell war Sprit seit Jahren nicht mehr. Literpreise von 88,9 Cent für Diesel und 1,139 Euro für Super E10 wurden im Raum Berlin bereits gesichtet.

Der Absturz des Ölpreises auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren könnte sich durchaus fortsetzen, solange die Ölländer ihren Verdrängungswettbewerb beibehalten. Für uns Autofahrer gilt jedoch: Viel tiefer kann der Spritpreis nicht mehr sinken. Denn der Großteil des Preises an der Tankstelle entsteht über Steuern.

Eine Beispielrechnung: Ein Liter Superbenzin hat im Dezember rund 1,29 Euro gekostet. Nach der Statistik des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) beträgt der Nettopreis gerade mal 43,12 Cent. Dieser Nettopreis setzt sich zusammen aus dem Produktpreis (29,53 Cent) und einem Deckungsbeitrag (13,59 Cent) für Vertriebs-, Verwaltungs- und Lagerkosten.

Demgegenüber enthält unser Beispielpreis 65,45 Cent Energiesteuer (früher: Mineralölsteuer) sowie 19 Prozent Mehrwertsteuer auf den Komplettpreis des Sprits – eine Steuer auf die Steuer sozusagen. Bei Diesel machte der Nettopreis im Dezember rund 40 Prozent des Tankstellenpreises (1,0591 Euro) aus, etwa 64 Cent pro Liter gingen an den Staat.

Wenn Öl gratis wäre ...

Sollte nun der Einkaufspreis für Superbenzin gegenüber Dezember noch einmal auf die Hälfte sinken, läge der Tankstellenpreis trotzdem bei 1,10 Euro, ausgehend von dann 14,8 Cent Produktpreis pro Liter. Hinzu kommt der Deckungsbeitrag, der in den vergangenen Jahren um den Mittelwert von 12,5 Cent geschwankt ist. Energie- und Mehrwertsteuer betragen dann etwa 83 Cent.

Die maximale Untergrenze: Läge der Produktpreis von Superbenzin bei null Euro, würde der Liter an der Tankstelle 92 Cent kosten. Wobei dies ein theoretischer Wert ist, denn er würde keinerlei Verarbeitungskosten der Ölindustrie mehr decken. Für einen an den Börsen halbierten Dieselpreis würde der Tankstellenkunde immer noch 87 Cent zahlen. Gäbe es Diesel theoretisch „umsonst“ würde er trotzdem noch 71 Cent kosten. Ebenfalls ohne Verarbeitungskosten.

Laut MWV verdienen Mineralölgesellschaften aus dem Verkauf von Benzin und Diesel durchschnittlich einen Cent pro Liter Kraftstoff, unabhängig davon, ob die Kraftstoffpreise hoch oder niedrig sind. Und vermutlich unabhängig davon, wie tief der Ölpreis noch sinkt.

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