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Ecclestone: Zwischen Nürburgring und Gericht - Der Prozess oder der Herr des Rings

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Bernie Ecclestone möchte den Nürburgring kaufen, sagt er. Doch im Grunde hat der Formel-1-Chef ganz andere Sorgen. Er muss vor Gericht.

Bernie Ecclestone möchte den Nürburgring kaufen und vielleicht auch von seinem anstehenden Prozess ablenken Bernie Ecclestone möchte den Nürburgring kaufen und vielleicht auch von seinem anstehenden Prozess ablenken Quelle: dpa/Picture Alliance

Düsseldorf - Bernie Ecclestone ist stinkreich. Er und seine Familie besitzen laut Forbes mehrere Milliarden. Von diesem Geld will der Formel-1-Chef nun ein paar Milliönchen abzwacken und den insolventen Nürburgring retten. Womöglich will er so sehr viel positive Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Denn Ecclestone hat ein Problem, bei dem ihm seine Milliarden nicht helfen können: Er muss vor Gericht.

Der Rückzug

Die Anklage lautet: Anstiftung zur Untreue und Bestechung. Das Verfahren um den Verkauf von Formel-1-Beteiligungen soll Ende April beginnen. Das hat jetzt das Oberlandesgericht München bekannt gegeben, kurz nachdem die Meldung über das Nürburgring-Gebot durch die Medien geisterte.

Der Prozess könnte für Ecclestone das unrühmliche Ende seiner Karriere bedeuten. Und noch schlimmer: Bei einer möglichen Verurteilung durch die deutsche Justiz droht dem Superreichen eine Gefängnisstrafe.

Kurz nach Bekanntgabe des Termins durch das Oberlandesgericht vermeldete Ecclestone seinen Rückzug aus dem Vorstand der Formel-1-Mehrheitseigner. Die Geschäfte der Rennserie wolle er aber weiter führen. Das teilte die Investmentgesellschaft Delta Topco Limited mit. Ecclestone arbeite ab sofort unter verstärkter "Überwachung und Kontrolle", bis die Vorwürfe gegen ihn geklärt seien.

Bislang findet am Nürburgring jedes zweite Jahr ein Formel-1-Rennen statt Bislang findet am Nürburgring jedes zweite Jahr ein Formel-1-Rennen statt Quelle: dpa/Picture Alliance

Die Anklage

Ecclestone wird vorgeworfen, dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an den britischen Investor CVC gezahlt zu haben. Der mittlerweile zu achteinhalb Jahren Haft verurteilte Gribkowsky hatte Ecclestone in seinem Prozess schwer belastet.

Doch der Formel-1-Chef bestreitet die Vorwürfe und behauptet, von Gribkowsky erpresst worden zu sein. Gribkowsky soll Anspielungen gemacht haben, Ecclestones undurchsichtiges Geschäftsmodell den britischen Steuerbehörden zu melden.

Der Ring

Ob Ablenkung oder nicht. Ecclestone hat ein Angebot für den Nürburgring gemacht, wie er selbst in einem gemeinsamen Interview des "Handelsblatts" (Donnerstagsausgabe) und der "Wirtschaftswoche" erklärte. Er hoffe auf eine positive Entscheidung "schon in den nächsten Wochen". Genauere Angaben zu seinem Angebot wollte Ecclestone nicht machen.

Die Nürburgring GmbH, nahezu komplett im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, hatte im Juli 2012 Insolvenz angemeldet. Seither wird über mögliche Käufer spekuliert. Auch der ADAC hatte sein Interesse an der legendären Rennstrecke bekundet und ein Gebot abgegeben. Im November ist der Autoclub allerdings aus dem Bieterverfahren ausgeschlossen worden, da sein Angebot als zu niedrig angesehen worden war.

 

 

Quelle: mit Material von sid

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