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Nürburgring verkauft: Russische Holding übernimmt 99 Prozent - Der Ring wird russisch

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Die Eigentumsverhältnisse in der Eifel haben sich erneut geändert. Dem russischen Haupteigner gehören jetzt 99 Prozent der Rennstrecke. Mitbekommen hat es kaum jemand.

Ein russischer Investor hat den Nürburgring zu 99 Prozent übernommen Ein russischer Investor hat den Nürburgring zu 99 Prozent übernommen Quelle: dpa/Picture Alliance

Nürburgring – Die Pressemitteilung der Insolvenzverwalter des Nürburgrings ist kurz und karg. Am Montag vermeldeten sie, dass der Kaufvertrag für den Nürburgring endlich vollzogen wurde. Die capricorn Nürburgring Besitz GmbH (CNBG) habe schneller als erwartet den Kaufpreis beglichen. Lediglich 11 Millionen Euro stünden jetzt noch aus und würden wie geplant in Raten gezahlt. Alle Vermögenswerte des Nürburgrings gingen damit an die Käuferin.

Was aus der Meldung nicht hervorgeht, ist, wer hinter der Käuferin CNBG steckt. Ursprünglich gehörten zwei Drittel der Anteile der Gesellschaft Robertino Wild und dem Autozulieferer Capricorn, ein Drittel der Motorsport-Firma Getspeed. Bereits im Oktober 2014 stieg aufgrund von Zahlungsunfähigkeiten bei Wild die sogenannte NR Holding AG ein und kaufte rund zwei Drittel (67 Prozent) der Anteile an der CNBG. Beteiligt an der NR Holding ist der 43-jährige russischen Pharma-Unternehmer Viktor Charitonin. Laut einem „Forbes“-Bericht hat er mit seiner Holding gerade 99 Prozent der Anteile an der CNGB übernommen und ist damit Alleineigner. Ein symbolisches Prozent bleibt bei Getspeed.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Capricorn Geschäftsführer und Nürburgring-Investor Robertino Wild (Mitte) und Mitinvestor Adam Osieka von Getspeed Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Capricorn Geschäftsführer und Nürburgring-Investor Robertino Wild (Mitte) und Mitinvestor Adam Osieka von Getspeed Quelle: dpa/Picture Alliance

Musste es so kommen?

Dem Bericht zufolge hat die Holding für 38 Millionen Euro 19 Prozent der Anteile von Getspeed erworben, die anderen 13 Prozent habe sie bereits vor einiger Zeit von der kleinen Motorsport-Firma gekauft. Die Gelder seien an die Verkäufer geflossen, der Ring gehöre damit offiziell der russischen Holding. In einem Interview mit „Forbes“ sagte Charitonin, dass der Nürburgring für ihn kein teures Spielzeug, sondern ein sehr pragmatisches Investitionsobjekt sei.

Was sich dadurch am Ring ändert ist noch unklar. Bereits am 11. März wurde mit Mirco Markfort ein neuer Nürburgring-Geschäftsführer ernannt. Laut „Forbes“ sieht Charitonin in Hersteller-Tests, Rennsportveranstaltungen und dem damit verbundenen Tourismus ausreichendes kommerzielles Potential für das Betreiben des Rings. Unklar ist auch, wie die Klagen vor dem Europäischen Gericht in Luxemburg ausgehen. Der unterlegene Bieter Nexovation und der Verein "Ja zum Nürburgring" halten den von der EU-Kommission gebilligten Verkauf für unrechtmäßig und haben ihre Klagen bisher nicht zurückgezogen.

Klar war dagegen vielen, dass es für Robertino Wild und Carpricorn nicht leicht werden würde mit der Traditionsstrecke. Das mittelständische Unternehmen kaufte Anfang 2014 aus dem Nichts für 77 Millionen den Ring, war auf dem Papier selbst aber nur 17 Millionen Euro wert. Wo das Geld herkommen sollte, wurde damals nicht verraten.. Vielleicht wussten es die Käufer selbst nicht genau.

Quelle: MOTOR-TALK, dpa, Forbes, Motor-Kritk

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