Noch bis Freitag bereist die britische Königin Elisabeth II. Deutschland. Dabei nutzt sie ihren eigenen Dienstwagen: Einen aufwändig umgebauten Bentley Arnage.
Quelle: picture alliance / dpa Wolfsburg/London – Ein Auto für die Königin: Seit Dienstag weil Königin Elizabeth II. in Deutschland. Da war ihr Auto schon da: Bereits am Sonntag veröffentlichte die britische Botschaft ein Video. Es zeigt, wie der königliche Bentley in Berlin vom Autotransporter geladen wird. Selbstverständlich wird die Queen bei ihrem Deutschland-Besuch im eigenen Dienstwagen chauffiert. Kleine Ironie: Der Hersteller Bentley, Lieferant des Königshauses, gehört zum Volkswagen-Konzern. Ausgeliefert wurde die „Bentley State Limousine“, von der zwei Exemplare existieren, im Juni 2002 anlässlich des goldenen Thronjubiläums der Königin. Die Queen fährt, pardon, lässt eine Sonderanfertigung fahren. Der royale Bentley basiert auf dem Arnage, mit 6,75 Liter großem Achtzylinder. Der Motor ist eine traditionelle Rolls-Royce-Entwicklung, das war der Königin wichtig. Wie viele PS den Bentley antreiben, wird nicht verraten - beim Ausgangsmotor seien es 400, meldet Bentley. Der Tankinhalt beträgt gerüchtehalber 100 Liter. Seit 2012 verträgt der Bentley E85-Biosprit. Die Länge des Repräsentationsfahrzeugs beträgt 6,22 Meter, das Gewicht soll ungefähr vier Tonnen betragen. Zu Einzelheiten schweigt man vornehm, hauptsächlich aus Sicherheitsgründen. Die Kraftübertragung erfolgt mittels eines speziell abgestimmten Viergang-Getriebes. Meist fährt die Königin damit sehr langsam. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Paraden 14 Kilometer pro Stunde. Natürlich braucht eine Königin Platz, sei sie mit 1,63 Metern Größe auch noch so klein. Dafür sorgen ein Radstand von 3,80 Meter, und ein auf 1,77 Meter angehobenes Dach. Unverkennbar wird der Bentley durch die riesige Panoramascheibe. Das Volk möchte seine Königin sehen. Im Fond des Bentley gleicht eine Art Hochsitz die Sitzhöhen von Königin Elisabeth und Prinz Philip an. Da ihr Gemahl die 89-Jährige im Auto sonst überragen würde, sei ihr Sitz höhergelegt. So erscheinen die beiden beim Blick ins Wageninnere auf gleicher Augenhöhe. Königin und Prinzgemahl sitzen dabei nicht auf Ledersitzen, sondern auf feinem, grauen Textil. Überhaupt sieht es im Fond der Limousine auffallend schlicht aus. Etwas Holz und Chrom ja, aber bitte dezent. Der VW-Konzern äußert sich nicht zum Herstellungsprozess der handgefertigten Fahrzeuge. Im Geschäftsbericht 2012 ließen die Wolfsburger jedoch den Bentley-Feinmechaniker Ken Cliffe aus dem englischen Stammwerk in Crewe zu Wort kommen: "Ja, ich bin schon einmal einen Bentley der Queen gefahren. Von einer Seite der Halle zur anderen." Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Quelle: dpa; Welt Online; British Embassy Berlin |