Anschnallpflicht: Eigentlich ein Thema aus den 70ern. Trotzdem sterben jährlich mehrere 100 Menschen ohne Gurt. Aktuelle Tests zeigen: Gurte retten. Immer noch.
Das Thema ist ungefähr so aktuell wie Weltmeister in knallengen Fußballshorts oder Mercedes Strich Acht als Jahreswagen. Gurtpflicht besteht seit 1976, auf den Rücksitzen seit 1984. Total retro also? Denkste. 20 Prozent der im vergangenen Jahr bei Unfällen gestorbenen Fahrzeuginsassen waren nicht angeschnallt. Die Unfallforschung geht davon aus: Die meisten von ihnen könnten noch leben, wären sie angegurtet gewesen. Lebensgefährliche Verletzungen sind vorprogrammiertDas eindeutige Ergebnis: Der Gurt ist immer noch Lebensretter Nummer Eins, allen neueren Systemen zum Trotz. Auf den vorderen Sitzen sind Passagiere bei einem Crash mit 64 km/h gut geschützt, wenn sie angeschnallt sind. Ohne Gurt steigt das Risiko dramatisch: Lebensgefährliche Brust- und Kopfverletzungen sind vorprogrammiert; sehr wahrscheinlich sind schwere Beinverletzungen. Bei 30 km/ sieht das Bild sehr ähnlich aus. Die wirkenden Kräfte entsprechen immerhin einem Sturz aus vier Metern Höhe. Angegurtet ist die Verletzungsgefahr trotzdem minimal. Ohne Gurt sind dagegen schwere Verletzungen zu erwarten. Umso mehr, da bei langsamer Fahrt der Airbag nicht immer auslöst. Im Crashtest rammen die Knie des Dummys ins Armaturenbrett, die Brust schlägt aufs Lenkrad und der Kopf gegen die Frontscheibe. Gurtwarner sind nicht vorgeschrieben Der Fahrer eines Autos sollte darauf achten, dass alle Mitfahrer angeschnallt sind. Schon aus Selbstschutz: Ein nicht angeschnallter Heckpassagier kann für den Fahrer zur tödlichen Gefahr werden.
Quelle: ADAC |
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